NDR Info Nachrichten vom 08.11.2017:

Experten: Deutsche Wirtschaft wächst kräftig

Berlin:  Die sogenannten Wirtschaftsweisen haben für Deutschland ein kräftiges Wachstum vorausgesagt. Die Sachverständigen korrigierten ihre Prognose aus dem Frühjahr deutlich nach oben. Für dieses Jahr rechnen die Experten mit einem Wachstum von zwei Prozent. 2018 erwarten sie ein Plus von 2,2 Prozent. Die deutsche Wirtschaft befinde sich in einem kräftigen und lang anhaltenden Aufschwung, heißt es in dem Gutachten. Die Experten warnen darin sogar vor einer Überhitzung der Konjunktur. Die gute Lage biete aber die Chance für eine Neujustierung. Die Wirtschaftsweisen empfehlen unter anderem, den Solidaritätsbeitrag abzuschaffen.| 08.11.2017 15:45 Uhr

EU setzt neue CO2-Grenzwerte für Autos

Brüssel:  Die EU-Kommission will mit strengeren Vorgaben für Autos die klimaschädlichen CO2-Emissionen deutlich senken. Die Brüsseler Behörde stellte heute ein entsprechendes Konzept vor. Demnach sollen bis zum Jahr 2030 Neuwagen 30 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen. Halten Hersteller die neuen Werte nicht ein, drohen ihnen hohe Strafen. Die deutsche Autoindustrie kritisierte den Vorschlag. Er stelle die Branche vor extreme Herausforderungen und belaste die europäischen Unternehmen stärker als ihre internationale Konkurrenz. Die Autoindustrie ist bislang nur bereit, die CO2-Emissionen um weitere 20 Prozent zu senken, und das nur bei ausreichender Nachfrage nach Elektroautos.| 08.11.2017 15:45 Uhr

Gericht kassiert Unabhängigkeitserklärung

Madrid: Das spanische Verfassungsgericht hat die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kataloniens außer Kraft gesetzt. Das Urteil war erwartet worden, da das Gericht bereits das Referendum zur Loslösung von Spanien untersagt hatte. Die Abstimmung fand am 1. Oktober statt. Nach der Unabhängigkeitserklärung hatte die Regierung in Madrid die Regionalregierung abgesetzt und die Verwaltung der autonomen Region übernommen. Mehrere katalanische Politiker sitzen wegen des Vorwurfs der Rebellion im Gefängnis. Mit einem Streik protestierten die Menschen in der Region heute auch gegen deren Inhaftierung.| 08.11.2017 15:45 Uhr

Barley begrüßt Urteil zu drittem Geschlecht

Berlin: Bundesfamilienministerin Barley hat den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts begrüßt, ein drittes Geschlecht im Geburtenregister einzuführen. Die neue Regierung müsse die Vorgaben aus Karlsruhe nun zügig umsetzen, erklärte Barley. Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International sieht in dem Urteil einen wichtigen Schritt zur Anerkennung intersexueller Menschen in Deutschland. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor neben "männlich" und "weiblich" ein drittes Geschlecht für den Eintrag im Geburtenregister gefordert. Zur Begründung hieß es, die bisherige Regelung verstoße gegen das Persönlichkeitsrecht. Der Gesetzgeber hat nun bis Ende 2018 Zeit, beispielsweise die Ausdrücke "inter" oder "divers" als dritte Bezeichnung des Geschlechts zuzulassen.| 08.11.2017 15:45 Uhr

Russland bestreitet Staatsdoping

Moskau: Die oberste russische Ermittlungsbehörde hält alle Vorwürfe des Staatsdopings für widerlegt. Man habe mehr als 700 Sportler, Trainer, Betreuer und Funktionäre vernommen. Keiner von ihnen habe die Existenz eines Doping-Programms bestätigt, so die Behörde. Wenn es Verstöße gegen Regeln gegeben habe, seien sie individuell gewesen. Ein Bericht des Sonderermittlers McLaren von der Welt-Anti-Doping-Agentur stimme nicht. Danach wurden bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 belastete Doping-Proben russischer Sportler gegen unbelastete ausgetauscht. Gegen den Kronzeugen für diese Behauptung, Rodtschenkow, wurde den Emittlern zufolge Haftbefehl erlassen. Man werde von den USA die Auslieferung des ehemaligen Leiters des russischen Anti-Doping-Labors verlangen.| 08.11.2017 15:45 Uhr