NDR Info Nachrichten vom 10.10.2017:

Puigdemont spricht vor Parlament in Barcelona

Barcelona: In der katalanischen Hauptstadt hält Regierungschef Puigdemont in diesen Minuten vor dem Parlament seine mit Spannung erwartete Rede. Die Sitzung hatte sich um eine Stunde verzögert. Ein Regierungssprecher sagte, es habe die Möglichkeit einer internationalen Vermittlung gegeben. Es gibt aber auch Berichte, dass es im Lager der Unabhängigkeitsbefürworter Uneinigkeit gibt. Mit Spannung wird erwartet, ob Puigdemont möglicherweise die Unabhängigkeit Kataloniens ausruft. Die Zentralregierung in Madrid hat für diesen Fall bereits mit dem Entzug des Autonomiestatus" gedroht. Vor gut einer Woche hatten bei einem Referendum in Katalonien etwa 90 Prozent der Teilnehmer für eine Abspaltung gestimmt. Allerdings lag die Wahlbeteiligung nur bei 43 Prozent. Viele Gegner einer Unabhängigkeit blieben den Wahlurnen fern.| 10.10.2017 19:15 Uhr

Kirche kritisiert Flüchtlingskompromiss

Berlin: Die katholische Kirche in Deutschland hat den zwischen CDU und CSU ausgehandelten Kompromiss in der Flüchtlingspolitik kritisiert. Der Familiennachzug sei ein entscheidender Punkt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx. Wer auf Dauer in Deutschland lebe, müsse seine Kinder oder Ehegatten nachholen können. Dies sei nicht nur ethisch geboten, es diene auch der Integration. Das internationale Kinderhilfswerk "Terre des Hommes" bezeichnete den Unionskompromiss als "unmenschlich". CDU und CSU hatten sich darauf verständigt, die Zahl der Zuwanderer jährlich auf 200.000 zu begrenzen. Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz soll nach dem Willen der Union ausgesetzt bleiben.| 10.10.2017 19:15 Uhr

Roth als Bundestagsvizepräsidentin nominiert

Berlin: Die Grünen haben Claudia Roth erneut für das Amt der Bundestagsvizepräsidentin nominiert. Die Entscheidung fiel heute auf der ersten Fraktionssitzung nach der Bundestagswahl. Roth sagte, vom Parlament müsse eine Demokratieoffensive ausgehen. Demokratie müsse Tag für Tag verteidigt werden. Die 62-jährige Grünen-Politikerin hatte bereits in den vergangenen vier Jahren als Vizepräsidentin unter anderem Bundestagsdebatten geleitet.| 10.10.2017 19:15 Uhr

Brüssel ermahnt EU-Länder

Brüssel: Die EU-Kommission hat die Mitgliedsländer ermahnt mehr zu tun, um den Einsatz giftiger Pflanzenschutzmittel so weit wie möglich einzudämmen. Bislang sei die entsprechende Richtlinie nicht ausreichend umgesetzt worden, kritisierte die Brüsseler Behörde. Gesundheitskommissar Andriukaitis erklärte, viele Menschen machten sich Sorgen wegen Pestizid-Rückständen im Essen und in der Natur. Dies nehme man ernst. Die EU-Kommission stellte fest, dass unter anderem alternative Methoden zur Schädlingsbekämpfung zu wenig genutzt werden. Deutschland wurde jedoch unter anderem dafür gelobt, dass das Versprühen von Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln aus der Luft nur noch in Ausnahmefällen gestattet wird.| 10.10.2017 19:15 Uhr

IG Metall fordert sechs Prozent

Frankfurt am Main: Die IG Metall will bei der anstehenden Tarifrunde sechs Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten durchsetzen. Das hat der Vorstand der Gewerkschaft beschlossen. Weiteres Ziel ist ein individuelles Recht, zwei Jahre lang die Wochenarbeitszeit von 35 auf 28 Stunden zu verkürzen. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder und pflegende Familienangehörige sollen nach dem Willen der IG Metall-Spitze für den entgangenen Lohn Ausgleichszahlungen in unterschiedlicher Höhe erhalten. Gewerkschafts-Chef Hofmann sagte, angesichts des ungebrochenen Wachstums der Branche erwarteten die Beschäftigten, angemessen am Erfolg beteiligt zu werden. Der Arbeitgeberverband nannte die Forderungen rückwärtsgewandt. Die Arbeitszeitwünsche der meisten Beschäftigten könnten in den Betrieben erfüllt werden.| 10.10.2017 19:15 Uhr