NDR Info Nachrichten vom 28.08.2017:

Haft für G20-Gewalttäter

Hamburg: Zwei Monate nach den Ausschreitungen beim G20-Gipfel ist ein 21-jähriger Gewalttäter zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt worden. Das Hamburger Amtsgericht sprach den Niederländer der gefährlichen Körperverletzung, des schweren Landfriedensbruchs und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte schuldig. Der Mann soll nach Ende der Demonstration "Welcome to Hell" zwei Flaschen auf Polizisten geworfen und sich gegen seine Festnahme gewehrt haben. Im Prozess hatte sich der 21-Jährige nicht geäußert. Die Entscheidung des Hamburger Amtsgerichts liegt über dem Strafmaß, dass die Anklage gefordert hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Jahr und neun Monate verlangt.| 28.08.2017 19:15 Uhr

Brexit-Verhandlungen gehen in neue Runde

Brüssel: In der belgischen Hauptstadt hat die dritte Verhandlungsrunde über die Modalitäten des britischen EU-Austritts begonnen. Bis voraussichtlich Donnerstag wird in drei Gruppen über Bürgerrechte, Finanzfragen und den künftigen Status von Nordirland beraten. Die Positionen liegen allerdings noch weit auseinander. Die EU pocht darauf, dass vor Gesprächen über die künftigen Beziehungen und ein mögliches Handelsabkommen zunächst zentrale Austrittsfragen weitgehend geklärt werden.| 28.08.2017 19:15 Uhr

5.000 Klagen gegen VW angekündigt

SPERRFRIST 18.00 Wolfsburg: Im Zuge der Dieselaffäre hat der Rechtsanwalt Gerhart Baum 5.000 neue Klagen gegen Volkswagen angekündigt. Der frühere Bundesinnenminister sagte NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung, den betroffenen Autobesitzern seien mangelhafte Fahrzeuge mit einer manipulierten Abgasreinigung geliefert worden. Der Autokonzern versuche sich nun in die Verjährung zu retten, die für den Großteil der 2,5 Millionen Diesel-Besitzer zum Jahresende greife. Rechtsanwalt Baum will vor Gericht erreichen, dass die überhöhten Abgaswerte der Fahrzeuge als Mängel anerkannt werden, für die VW Schadenersatz zahlen müsste. Volkswagen behauptet, der Mangel werde durch das Software-Update für die Motoren beseitigt.| 28.08.2017 19:15 Uhr

Neuer Vergabe-Verdachtsfall in Niedersachsen

Hannover: Die Opposition in Niedersachsen geht in der Vergabeaffäre einem weiteren Verdachtsfall nach. Es soll um die Vorbereitung eines Masterplan zur Gesundheitswirtschaft gehen. Die Nachrichtenagentur dpa zitiert aus einer E-Mail aus dem Jahr 2014, nach der eine Referatsleiterin des Sozialministeriums darum bittet, den Auftrag an ein in Hannover ansässiges Institut zu vergeben. Das sei in einer Sitzung mit Ministerin Rundt beschlossen worden. Ein Sprecher des Sozialministeriums sagte, die Mail basiere auf einem Missverständnis. In der erwähnten Sitzung sei es nicht um den Masterplan gegangen. Das Institut aus Hannover bekam demnach den Zuschlag später nach einem ordentlichen Vergabeverfahren.| 28.08.2017 19:15 Uhr

Oldenburg: Mordserie umfangreicher als angenommen

Oldenburg: Die Mordserie des ehemaligen Krankenpflegers Niels H. hat deutlich größere Ausmaße als bislang bekannt: Eine Sonderkommission geht davon aus, dass der heute 40-Jährige weitere 84 Menschen getötet hat. Wegen sechs Mordfällen ist er bereits zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Oldenburgs Polizeipräsident Kühme sagte, dass Ausmaß sprenge jede Vorstellungskraft, zumal viele mögliche weitere Fälle nicht mehr aufgeklärt werden können. Kritik äußerten die Ermittler am Verhalten der Kollegen und Vorgesetzten des Mannes, die trotz der Auffälligkeiten nicht die Polizei informiert hätten. Der Krankenpfleger hatte gestanden, Patienten ein Medikament gespritzt zu haben, das Herzversagen auslöste. Anschließend versuchte er die Patienten zu reanimieren, um als Held dazustehen.| 28.08.2017 19:15 Uhr