NDR Info Nachrichten vom 22.08.2017:

USA ordnen Afghanistan-Strategie neu

Washington: Die USA verstärken ihr Engagement in Afghanistan. US-Präsident Trump erklärte, dabei solle auch Pakistan mehr in die Pflicht genommen werden. Das Nachbarland sei ein Rückzugsraum für die Taliban. Gleichzeitig schloss Trump auch eine politische Einigung mit den radikal-islamischen Kämpfern nicht aus. Allerdings wisse niemand, ob und wann das passieren werde. Einen Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan lehnte der US-Präsident ab. Ein solcher Schritt würde ein Vakuum für Terroristen schaffen, so Trump. Im Wahlkampf hatte er noch einen Abzug gefordert. Über eine konkrete Aufstockung der Zahl der Streitkräfte sprach der US-Staatschef nicht. Mit dieser hatten Beobachter gerechnet. Im Gespräch sind aber weiter 4.000 zusätzliche Soldaten.| 22.08.2017 06:45 Uhr

Barcelona: Auch der gesuchte Imam ist tot

Barcelona: Nach den Anschlägen in Spanien sind die bekannten Mitglieder der Terrorzelle tot oder in Haft. Wie die Polizei mitteilte, wurde der geflüchtete 22-jährige Marokkaner erschossen. Der Gesuchte hielt sich in einem Dorf in der Umgebung von Barcelona auf. Anwohner hatten den jungen Mann auf Fotos erkannt. Der Marokkaner soll den Lieferwagen gesteuert haben, mit dem in der katalanischen Hauptstadt 13 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt wurden. Die Ermittler bestätigten, dass auch der als ideologischer Anführer gesuchte Imam tot ist. Der aus Marokko stammende Mann starb bei einer Explosion im Ort Alcanar. Dort hatte die Gruppe versucht, Bomben zu bauen, um einen noch größeren Anschlag zu verüben. Der Imam soll sich im vergangenen Jahr in Frankreich und Belgien aufgehalten haben. Ob er tatsächlich der Kopf der Terrorzelle war, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt.| 22.08.2017 06:45 Uhr

Botschafter besucht Yücel erneut in Haft

Istanbul: Nach rund einem halben Jahr Untersuchungshaft in der Türkei soll der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel heute erneut Besuch vom deutschen Botschafter bekommen. Yücel wird in einem Gefängnis westlich von Istanbul festgehalten, wo auch der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner einsitzt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes wird der Botschafter voraussichtlich morgen erstmals mit Steudtner sprechen dürfen. Seit dem Putschversuch im Juli vergangenen Jahres hatten türkische Behörden laut Auswärtigem Amt insgesamt 22 deutsche Staatsbürger wegen angeblich politisch motivierter Straftaten festgenommen. Neun von ihnen sitzen derzeit noch in Haft.| 22.08.2017 06:45 Uhr

Bundesgericht zu Gefährder-Abschiebung

Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet im Laufe des Tages über die Abschiebung mutmaßlicher islamistischer Gefährder. Die beiden Männer waren vom Landeskriminalamt Niedersachsen als gefährlich eingestuft und im Februar bei einer Razzia in Göttingen festgenommen worden. Das Innenministerium in Hannover ordnete an, sie nach Algerien sowie Nigeria abzuschieben. Ihre Anträge, die Abschiebung aufzuschieben, hatten die Bundesverwaltungsrichter bereits im März abgelehnt. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte zudem im Juli in einem anderen Fall grundsätzlich bestätigt, dass eine Abschiebung von Ausländern rechtmäßig ist, wenn damit Sicherheitsgefahren vorgebeugt wird.| 22.08.2017 06:45 Uhr