NDR Info Nachrichten vom 24.07.2017:

Prozess gegen "Cumhuriyet"-Mitarbeiter startet

Istanbul: In der türkischen Stadt beginnt heute der Prozess gegen 17 Mitarbeiter der regierungskritischen türkischen Zeitung "Cumhuriyet". Den Journalisten wird nach Angaben ihrer Anwälte vorgeworfen, Terror-Organisationen zu unterstützen. Darunter seien die verbotene kurdische PKK, die linksextreme DHKP-C sowie die Bewegung des Predigers Gülen. Sie wird von der türkischen Regierung für den gescheiterten Putsch vor einem Jahr verantwortlich gemacht. Seither gehen die türkischen Sicherheitskräfte mit besonderer Härte gegen regierungskritische Journalisten vor. Die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" hält den Prozess für politisch motiviert. Laut der Vereinigung drohen den Angeklagten bis zu 43 Jahre Haft.| 24.07.2017 04:00 Uhr

USA schicken Sondergesandten in Nahen Osten

Washington: Angesichts der schweren Zusammenstöße in Jerusalem schicken die USA einen Spitzendiplomaten in den Nahen Osten. Wie ein Regierungsvertreter in Washington mitteilte, hat sich der Sondergesandte Greenblatt im Auftrag von Präsident Trumpf auf den Weg gemacht. Man verfolge die Ereignisse im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern genau. Im Laufe des Tages kommt der UN-Sicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeits-Sitzung zusammen; auf Antrag Frankreichs, Schwedens und Ägyptens. Israel hatte nach einem Anschlag auf zwei Polizisten in der Jerusalemer Altstadt den Zugang zum Tempelberg erschwert. Die Palästinenser sehen darin einen Versuch Israels, mehr Kontrolle über den Tempelberg zu übernehmen.| 24.07.2017 04:00 Uhr

Flüchtlinge: Schulz fordert Solidarität mit Italien

Berlin: SPD-Kanzlerkandidat Schulz hat bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise erneut mehr Solidarität mit Italien gefordert. Den ARD-Tagesthemen sagte er, es gehe um die Verteilung von Flüchtlingen in Europa. Hier brauche Italien mehr Unterstützung, damit sich die Situationen von vor zwei Jahren nicht wiederholten. Es sehe jedoch wieder ganz danach aus, dass die EU die dringend benötigte Solidarität in Europa nicht zustande bekomme, beklagte der SPD-Chef. Man dürfe die Regierung in Rom nicht im Stich lassen. In Italien hatte sich die Lage zuletzt zugespitzt. Bis Mitte Juli kamen nach UN-Angaben in diesem Jahr mehr als 110.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Mehr als 93.000 von ihnen erreichten die EU über einen italienischen Hafen.| 24.07.2017 04:00 Uhr

Brasiliens Diktatur: Welche Rolle spielte VW?

Wolfsburg: Volkswagen hat sich in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur offenbar aktiv an politischer Verfolgung beteiligt. Nach Recherchen von "NDR, SWR und Süddeutscher Zeitung" wurden VW-Arbeiter auf dem Werksgelände von Geheimpolizisten verhaftet. Betroffene berichten von anschließender monatelanger Folter. Demnach ließ die brasilianische Volkswagen-Tochter in den Zeiten der Militärdiktatur die politische Gesinnung der eigenen Mitarbeiter von einem geheimdienstähnlichen Werkschutz ausspionieren. Die Informationen seien dann bei der Politischen Polizei der Militärmachthaber gelandet, die in Brasilien von 1964 bis 1985 regierten. Die Konzernzentrale in Wolfsburg hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht inhaltlich geäußert. Ein VW-Sprecher verwies auf ein Gutachten. Dies werde derzeit vom Wirtschaftshistoriker Kopper erstellt. Der Wissenschaftler sagte jedoch im ARD-Interview, Volkswagen habe damals Arbeitnehmerrechte verletzt.| 24.07.2017 04:00 Uhr

Handwerk meldet viele freie Lehrstellen

Berlin: Handwerks-Präsident Wollseifer hat Jugendlichen eine Lehrstellen-Garantie gegeben. Mit derzeit rund 30.000 offenen Ausbildungsplätzen hätten junge Menschen noch alle Chancen, sagte Wollseifer der "Rheinischen Post". Jeder, der die Voraussetzungen mitbringe, erhalte eine Lehrstelle.| 24.07.2017 04:00 Uhr

Duisburger erinnern an Loveparade-Katastrophe

Duisburg: In der nordrhein-westfälischen Stadt haben Eltern und Angehörige der 21 Todesopfer der Katastrophe bei der Loveparade 2010 gedacht. Dazu gab es am Abend zunächst einen Gottesdienst. Mit Anbruch der Dunkelheit fand eine "Nacht der 1.000 Lichter" statt. Dabei erinnerten Kerzen am Ort des Unglücks an die Opfer. Am eigentlichen Jahrestag heute ist eine öffentliche Gedenkveranstaltung in dem Tunnel geplant, in dem es vor sieben Jahren zu einer Massenpanik kam. NRW-Ministerpräsident Laschet kündigte in einem Interview an, einen Opferschutz-Beauftragten einzusetzen. Er solle sofort ansprechbar sein in allen Dingen, die die Familien zu erleiden hätten.| 24.07.2017 04:00 Uhr

Das Nordwestwetter

Das Wetter: Es ist meist trocken und gering bewölkt, aber neblig. Nur an der Nordsee und westlich der Weser noch einzelne Schauer. Tiefstwerte 16 Grad am Kap Arkona bis 10 Grad im Wendland. Am Tage zunehmend unbeständig mit Schauern und einzelnen Gewittern. Höchstwerte 16 Grad in Paderborn, 21 Grad in Hamburg bis 24 Grad im südlichen Vorpommern. Morgen überwiegend dichte Wolken mit teils länger anhaltendem Regen, 16 bis 21 Grad.| 24.07.2017 04:00 Uhr