NDR Info Nachrichten vom 22.07.2017:

Polens Senat stimmt für Justizreform

Warschau: Begleitet von landesweiten Protesten hat der polnische Senat die umstrittene Justizreform verabschiedet. 55 Senatoren stimmten in der Nacht für die Vorlage der nationalkonservativen Regierung, 23 votierten dagegen, zwei enthielten sich. Das Unterhaus hatte den Entwurf bereits gebilligt. Vor dem Parlamentsgebäude in Warschau demonstrierten Regierungsgegner gegen das Gesetz. Es muss noch von Präsident Duda unterzeichnet werden. Dafür hat er 21 Tage Zeit. Duda kann die Vorlage aber auch abweisen oder zur Prüfung an das Verfassungsgericht weiterleiten. Die polnische Regierung will künftig Richter des Obersten Gerichtshofes austauschen und auch den über die Unabhängigkeit der Justiz wachenden Landesrichterrat neu besetzen können. Mehrere ausländische Regierungen und die EU-Kommission haben die Pläne scharf kritisiert.| 22.07.2017 06:45 Uhr

Palästinenser brechen Kontakte zu Israel ab

Ramallah: Palästinenser-Präsident Abbas hat die Beziehungen zu Israel eingefroren und fordert freien Zugang zum Tempelberg. Die Kontakte würden auf allen Ebenen unterbrochen, bis Israel die Metalldetektoren an den Eingängen zu der heiligen Stätte in Jerusalem entferne, so Abbas. Die Vereinten Nationen riefen zur Deeskalation auf. Beide Seiten müssten weitere Schritte vermeiden, die zu Gewalt führten, sagte ein UN-Sprecher. Bei Demonstrationen gegen verschärfte Kontrollen am Tempelberg waren gestern drei Palästinenser von Sicherheitskräften getötet worden. Nach Angaben des Roten Halbmondes gab es bei Zusammenstößen im Umland fast 400 Verletzte. Am Abend drang ein Palästinenser in ein Wohnhaus im Westjordanland ein und erstach drei Israelis.| 22.07.2017 06:45 Uhr

Session wegen Russland-Gespräch unter Druck

Washington: In der Frage nach russischem Einfluss auf den US-Präsidentschaftswahlkampf ist Justizminister Sessions weiter unter Druck geraten. Nach einem Bericht der "Washington Post" hat Sessions doch im vegangenen Jahr mit dem russischen Botschafter in den USA über den Wahlkampf gesprochen. Dies habe der russische Diplomat seinen Vorgesetzten gesagt. Sessions bestreitet, mit dem Botschafter über Wahlkampfthemen gesprochen zu haben. Er war damals außenpolitischer Berater von Präsidentschaftskandidat Trump. US-Geheimdienste ermitteln seit längerem, ob es Absprachen von Trumps Team mit Russland gab, die ihm zum Wahlsieg verholfen haben könnten.| 22.07.2017 06:45 Uhr

Müller: VW weniger hierarchiegläubig machen

Berlin: Volkswagen-Chef Müller wirft den früheren VW-Managern Winterkorn und Piech vor, sich zu wenig mit der Zukunft des Automobilgeschäfts beschäftigt zu haben. Müller sagte der "Rheinischen Post", Volkswagen habe nie eine echte Strategieabteilung gehabt und sei zudem ein hierarchisch organisierter und obrigkeitshöriger Konzern gewesen, in dem gerade Produktentscheidungen ganz oben getroffen wurden. Er wolle VW jünger, weiblicher und weniger hierarchiegläubig machen, so Müller. Mit Blick auf Medienberichte über Kartellabsprachen der Autobauer sagte der VW-Chef lediglich, zu Spekulationen und Sachverhaltsvermutungen äußere sich der Konzern nicht. Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler sollen seit den 90er Jahren geheime Absprachen getroffen haben.| 22.07.2017 06:45 Uhr

Fußball-EM: Deutschland gewinnt

Zum Sport: Bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in den Niederlanden hat sich die deutsche Nationalmannschaft im zweiten Gruppenspiel mit 2 zu 1 gegen Italien durchgesetzt.| 22.07.2017 06:45 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse - die Schlussstände von gestern Abend im Überblick: Der Dow Jones 21.580 Punkte; minus 0,1 Prozent. und der Dax 12.240 Punkte; minus 1,7 Prozent.| 22.07.2017 06:45 Uhr