NDR Info Nachrichten vom 01.07.2017:

Straßburg: EU-Kommissionspräsident Juncker hat den verstorbenen Alt-Bundeskanzler Kohl als großen Staatsmann und deutsch-europäischen Patrioten gewürdigt. Während des offiziellen Trauerakts im EU-Parlament sagte Juncker, Kohl habe glaubwürdig für ein europäisches Deutschland und nicht für ein deutsches Europa gestanden. Bundeskanzlerin Merkel dankte dem Verstorbenen dafür, dass er das Leben von Millionen Menschen verändert habe. Jetzt müssten die nächsten Generationen sein Vermächtnis bewahren. EU-Parlamentspräsident Tajani hob den Mut und die Tatkraft Kohls hervor. Er sei ein Kämpfer für Freiheit und Demokratie gewesen, der stets die Würde des Menschen gegen Mauern, gegen eiserne Vorhänge und gegen totalitäre Regime verteidigt habe. Kohl war Mitte Juni im Alter von 87 Jahren gestorben. Heute Abend finden in Speyer in Rheinland-Pfalz ein Requiem und die Beerdigung im engsten Familien- und Freundeskreis statt.| 01.07.2017 14:45 Uhr

Berlin: Bundestagsvizepräsidentin Pau hat die Sicherheitsvorkehrungen für den G20-Gipfel in Hamburg als nicht rechtmäßigen "Ausnahmezustand" bezeichnet. Die Freie Hansestadt werde zu einer Enklave ähnlich wie Nordkorea, sagte die Linken-Politikerin in Berlin. Dass ein 38 Quadratkilometer großer Bereich für Demonstrationen gesperrt werde, sei ganz deutlich ein Verstoß gegen das Grundgesetz. Während des G20-Gipfels in Hamburg rechnet die Polizei mit bis zu 10.000 gewaltbereiten Demonstranten. Bundesjustizminister Maas kündigte in einem Zeitungsinterview eine konsequente Verfolgung von Straftaten an. Wer glaube, den Gipfel mit Krawallen und Gewalt begleiten zu müssen, habe sein Demonstrationsrecht verwirkt.| 01.07.2017 14:45 Uhr

Nürnberg: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wartet offenbar auf eine Neubewertung der Sicherheitslage in Afghanistan. Laut einem Zeitungsbericht sollen erst dann wieder Asyl-Entscheidungen für afghanische Staatsbürger getroffen werden. Nach einem Anschlag nahe der deutschen Botschaft in Kabul mit mehr als 150 Toten Ende Mai hatte die Bundesregierung Abschiebungen nach Afghanistan weitgehend ausgesetzt.| 01.07.2017 14:45 Uhr

Berlin: Seit heute gilt in Deutschland ein neues Gesetz für Prostituierte und Bordelle. Sexarbeiter müssen sich regelmäßig bei den zuständigen Behörden melden und eine Gesundheitsberatung in Anspruch nehmen. Außerdem gilt eine Kondompflicht. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Bordelle müssen jetzt auch Mindeststandards einhalten. Dazu gehört ein Notruf in jedem Zimmer. Zudem sind Geschäftskonzepte wie sogenannter Flatrate-Sex untersagt. In Deutschland wird die Zahl der Prostituierten auf über 200.000 geschätzt. Viele von ihnen kommen aus Osteuropa.| 01.07.2017 14:45 Uhr

Oslo: In Norwegen müssen Zigaretten bald ein einheitliches Verpackungsdesign haben, egal von welcher Marke sie sind. Heute trat ein entsprechendes Gesetz in Kraft. Es verbietet Logos, Farben und Bilder auf Tabakwaren. Stattdessen müssen Zigaretten, Schnupftabak und loser Tabak eine grünbraune Verpackung haben. Die Industrie hat nun ein Jahr Zeit, das neue Gesetz umzusetzen. Die Gesundheitsbehörden in Norwegen wollen damit erreichen, dass weniger Kinder und Jugendliche mit dem Rauchen beginnen.| 01.07.2017 14:45 Uhr

Zum Sport: In Düsseldorf startet in einer halben Stunde die 104. Tour de France. Das berühmteste Radrennen der Welt beginnt mit einem Zeitfahren durch die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. In diesem Jahr gehen 198 Radprofis an den Start. Sie müssen mehr als 3.500 Kilometer bewältigen. Die Tour de France endet am 23. Juli in Paris.| 01.07.2017 14:45 Uhr