NDR Info Nachrichten vom 29.03.2017:

Berlin: Die Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering hat ihre mutmaßliche Ausspähung durch den türkischen Geheimdienst MIT als deutliche Grenzüberschreitung bezeichnet. Die SPD-Politikerin sagte, dieses Vorgehen der Regierung in Ankara zeige einmal mehr den Versuch, kritische Positionen zu unterdrücken. Als Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe stehe sie für Dialog und klare Worte. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung steht neben Müntefering auch eine CDU-Abgeordnete des Berliner Landesparlaments im Fokus des Geheimdienstes MIT. Beide tauchen demnach auf einer Liste mit angeblichen Unterstützern der Gülen-Bewegung auf, die der MIT dem Bundesnachrichtendienst übergeben hat.| 29.03.2017 18:15 Uhr

London: Die britische Regierung hat offiziell den Austritt des Landes aus der Europäischen Union erklärt. EU-Botschafter Barrow übergab Ratspräsident Tusk in Brüssel den Antrag. Premierministerin May strebt einen reibungslosen und geordneten Austritt an. May sagte im Parlament, sie gehe davon aus, dass die Verhandlungen in den vorgesehenen zwei Jahren abgeschlossen werden können. Die Premierministerin rief die Briten zugleich dazu auf, zusammenzuhalten. Die EU-Kommission erklärte, mit dem Brexit-Antrag gebe es kein Zurück mehr. London könne ihn nicht einseitig widerrufen. Die verbleibenden 27 EU-Staaten wollen ihre Position bei einem Sondergipfel Ende kommenden Monats festlegen. Bundeskanzlerin Merkel sagte, trotz der Brexit-Verhandlungen sollten Großbritannien und die Europäische Union enge Partner bleiben. Die EU verliere einen starken Mitgliedsstaat.| 29.03.2017 18:15 Uhr

Düsseldorf: Nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Innenministers Jäger war es nicht möglich, den späteren Berlin-Attentäter Amri in Abschiebehaft zu nehmen. Die hohen Voraussetzungen für eine Haftanordnung seien nicht erfüllt gewesen, sagte Jäger vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags. Unter anderem sei nicht zu erwarten gewesen, das Verfahren wie verlangt innerhalb von drei Monaten abzuschließen. Jäger widersprach damit Bundesinnenminister de Maizière. Dieser hatte gestern dem Ausschuss gesagt, nach seiner Ansicht hätte spätestens im vergangenen Oktober die Abschiebehaft beantragt werden können. Amri hatte im Dezember mit einem Lastwagen auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin zwölf Menschen getötet.| 29.03.2017 18:15 Uhr

Berlin: Korrupte und betrügerische Unternehmen sollen künftig von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen und in einer Liste zentral geführt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf von Bundeswirtschaftsministerin Zypries vor, den das Kabinett am Vormittag beschlossen hat. Zwar können betrügerische Firmen schon heute gesperrt werden. Für öffentliche Auftraggeber ist es aber schwierig herauszufinden, ob ein Unternehmen ein Wirtschaftsdelikt begangen hat. Die Länder hatten die Bundesregierung deshalb aufgefordert, ein zentrales Register zu schaffen. Der Gesetzentwurf muss noch von Bundestag und Bundesrat gebilligt werden.| 29.03.2017 18:15 Uhr

Düsseldorf: Die Einrichtungskette Butlers soll mit Sparmaßnahmen wieder in die Gewinnspur gebracht werden. Der Insolvenzverwalter teilte mit, bundesweit würden 19 Geschäfte geschlossen. 73 Filialen sollen weiter betrieben werden. Knapp achthundert der insgesamt eintausend Beschäftigten können darauf hoffen, ihren Arbeitsplatz zu behalten. Butlers hatte Ende Januar Insolvenzantrag gestellt.| 29.03.2017 18:15 Uhr

Zur Börse: Der Dax schließt bei 12.203 Punkten. Das ist ein Plus von 0,4 Prozent. Der Dow Jones aktuell: 20.634 Punkte. Minus 0,3 Prozent. Der Euro wird mit einem Dollar 07 52 gehandelt.| 29.03.2017 18:15 Uhr