NDR Info Nachrichten vom 22.03.2017:

Steinmeier als Bundespräsident vereidigt

Berlin: Frank-Walter Steinmeier ist als Bundespräsident vereidigt worden. Er legte am Mittag in einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat den Eid ab. In seiner Antrittsrede wies Steinmeier die Nazi-Vergleiche des türkischen Staatschefs Erdogan zurück und forderte ihn auf, den Journalisten Deniz Yücel frei zu geben. An die Deutschen appellierte er, mutig für die Demokratie zu streiten. Über Fehlentwicklungen und Probleme müsse offen geredet werden. Als Beispiele nannte Steinmeier die Integration von Flüchtlingen, aber auch ethische Standards in der Wirtschaft. Er werde kein neutraler Bundespräsident sein, sagte der 61-Jährige, sondern parteiisch für die Sache der Demokratie. Auch für Europa werde er Partei ergreifen.| 22.03.2017 14:45 Uhr

Erdogan droht Europäern

Ankara: Der türkische Staatspräsident Erdogan hat die Europäer vor einer weiteren Eskalation des Streits mit seinem Land gewarnt. Erdogan sagte in Ankara, wenn die Europäer sich weiterhin so verhielten, dann werde morgen weltweit kein Bürger des Westens in Sicherheit und Frieden die Straßen betreten können. Wie die Warnung zu verstehen ist, ließ er offen. Kanzlerin Merkel hielt der Präsident erneut vor, sich im Streit über Auftrittsverbote türkischer Minister in Rotterdam an die Seite der Niederlande gestellt zu haben. Mit Blick auf den inhaftierten "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel sagte er, niemals werde die Türkei Zugeständnisse vor jenen machen, die sich Medienvertreter nennen, aber Aktivismus für Terrororganisationen betrieben oder für ausländische Dienste spionierten.| 22.03.2017 14:45 Uhr

Brüssel gedenkt der Opfer des Terrors

Brüssel: Ein Jahr nach den verheerenden Terroranschlägen in Belgien hat die Hauptstadt mit Schweigeminuten und Gedenkzeremonien an die Opfer erinnert. An den ersten von mehreren Veranstaltungen nahm auch der belgische König Philippe und Königin Mathilde teil. An den Anschlagsorten, dem Brüsseler Flughafen und der Metrostation Maelbeek kamen sie mit Angehörigen, Hinterbliebenen und Regierungsmitgliedern zusammen. Alle gedachten in Stille. Der König legte Kränze nieder. An der Metrostation wird künftig auch ein Denkmal an die 32 Toten und mehr als 300 Verletzten vom 22. März vergangenen Jahres erinnern. Damals hatten sich in Brüssel drei islamistische Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Zu der Tat bekannte sich die Terrororganisation IS.| 22.03.2017 14:45 Uhr

Homosexuelle sollen rehabilitiert werden

Berlin: Die Bundesregierung hat die Rehabilitierung von Männern auf den Weg gebracht, die wegen ihrer Homosexualität nach dem früheren Paragrafen 175 verurteilt wurden. Das Kabinett beschloss einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Maas. Er sieht neben der Aufhebung der Urteile auch eine finanzielle Entschädigung vor. Die Bundesrepublik hatte den 1935 durch die Nationalsozialisten verschärften Paragrafen 175 des Strafgesetzbuchs übernommen. Das Justizministerium geht von etwa 64.000 Strafverfahren wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen zwischen 1949 und 1994 aus.| 22.03.2017 14:45 Uhr

Flüchtiger Mafia-Boss gefasst

Rom: Fast zehn Jahre nach den Mafiamorden vor einer Pizzeria in Duisburg ist ein flüchtiger verdächtigter Mittäter in Italien gefasst worden. Laut Polizei wurde der Boss der "Ndrangheta, Sandro Vottari, in einem Bunker-Versteck in Kalabrien entdeckt und verhaftet. Der 44-Jährige gehört zu den meistgesuchten Verbrechern in Europa. Er war zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Nach dem Mord an sechs Menschen im August 2007 in Duisburg war er untergetaucht.| 22.03.2017 14:45 Uhr