NDR Info Nachrichten vom 15.03.2017:

Ermittlungsverfahren gegen Audi

Ingolstadt: Der Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte zieht immer weitere Kreise. In mehreren Bundesländern wurden heute Geschäftsräume des Autoherstellers Audi durchsucht, darunter auch die Zentrale in Ingolstadt. An dem Einsatz waren etwa einhundert Polizisten beteiligt. Ein Sprecher der Münchener Staatsanwaltschaft erklärte, man habe ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Es bestehe der Verdacht des Betruges und der strafbaren Werbung. Mit den Razzien solle geklärt werden, wer an dem Abgasskandal beteiligt sei. Konkret geht es um den Verkauf von mehr als 80.000 Diesel-Fahrzeugen in den USA, die mit einem Audi-Motor und einer Manipulationssoftware verkauft wurden.| 15.03.2017 16:45 Uhr

Niederlande - Viele Wähler mobilisiert

Den Haag: Bei Parlamentswahl in den Niederlanden zeichnet sich eine deutlich höhere Beteiligung ab als vor fünf Jahren. Nach Angaben des Umfrage-Instituts Ipsos hatten bis zum frühen Nachmittag bereits 33 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das seien fünf Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl. Die Prognosen sagen ein enges Rennen zwischen den beiden Kontrahenten, dem rechts-liberalen Premier Rutte und dem erklärten Islamfeind und EU-Gegner Wilders, voraus. Die Wahllokale schließen um 21 Uhr.| 15.03.2017 16:45 Uhr

Türkisches Referendum in Deutschland genehmigt

Berlin: Die Bundesregierung hat die Abstimmung über die umstrittene türkische Verfassungsreform in Deutschland genehmigt. Vorgesehen sind Wahllokale in 13 Städten im gesamten Bundesgebiet, darunter auch in Hamburg und Hannover. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, die Stimmabgabe werde in allen elf Generalkonsulaten in Deutschland möglich sein; darüberhinaus werde es auch in Dortmund und Nürnberg Wahllokale geben. Der Wahltag in der Türkei ist der 16. April. In Deutschland soll die Abstimmung vom 27. März bis zum 9. April stattfinden.| 15.03.2017 16:45 Uhr

Hacker kapern Twitterkonten

Istanbul: Im Streit um die türkischen Wahlkampfauftritte haben Hacker den Kurzbotschaftendienst Twitter für Schmähungen gegen Deutschland und die Niederlande genutzt. Betroffen waren unter anderem die Profile des Europäischen Parlaments, der Zeitung "Die Welt", von Amnesty International und Unicef. Einfallstor für die Hacker war offenbar eine App des Statistikdienstes "Counter", mit dem alle betroffenen Konten verbunden gewesen waren. Twitter kündigte eine Untersuchung an. Auf den betroffenen Konten fanden sich Nachrichten mit den türkischen Hashtags #Nazideutschland und #Naziholland. Der türkische Präsident Erdogan hatte Deutschland und den Niederlanden wiederholt "Nazi-Methoden" vorgeworfen, nachdem Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in beiden Ländern untersagt worden waren.| 15.03.2017 16:45 Uhr

EU-Parlament will mehr Nahrungsmittelsicherheit

Straßburg: Als Konsequenz aus mehreren Skandalen wird die Lebensmittelkontrolle in der EU deutlich verschärft. Das Europaparlament verabschiedete eine Verordnung, mit der in der gesamten Versorgungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher ein besseres Kontrollsystem eingeführt werden soll. Die Kontrollen betreffen neben Lebensmitteln auch Futtermittel, die Tierzucht, die Verwendung von Pestiziden, die ökologische Landwirtschaft sowie die geschützten Herkunftsbezeichnungen. Ziel ist es, die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln zu verbessern und Betrugsfälle wie den Fleischskandal von 2013 unmöglich zu machen. Damals war Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft worden.| 15.03.2017 16:45 Uhr