NDR Info Nachrichten vom 09.03.2017:

Tusk gegen den Willen Polens wiedergewählt

Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der EU haben Ratspräsident Tusk gegen den Widerstand seines Heimatlands Polen im Amt bestätigt. Die rechtsnationale polnische Regierung wirft Tusk Parteilichkeit vor, konnte sich auf dem Gipfel aber nicht durchsetzen: Die Abstimmung der EU-Chefs endete mit 27 von 28 Stimmen für Tusk. Nur Polen stimmte gegen ihn. Es ist das erste Mal, dass ein EU-Ratspräsident gegen den Willen seiner Heimatregierung gewählt wurde. Die Amtszeit Tusks läuft nun bis November 2019. Der Streit über die Personalie überschattet den Gipfel. Polens Ministerpräsidentin Szydlo sagte am Rande des Spitzentreffens, Polen werde als Reaktion auf die Wiederwahl von Tusk die Abschlusserklärung des Brüsseler EU-Gipfels nicht mittragen. Der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei PiS, Kaczynski, kritisierte, die Personalie zeige, dass die Europäische Union von Deutschland dominiert werde.| 09.03.2017 21:00 Uhr

Merkel: Keine Nazi-Vergleiche mehr

Berlin: Kanzlerin Merkel hat von der türkischen Regierung verlangt, keine weiteren Nazi-Vorwürfe gegen Deutschland zu erheben. In einer Regierungserklärung aus Anlaß des EU-Gipfels sagte Merkel am Vormittag im Bundestag, solche Vergleiche müssten sofort aufhören. Die Äußerungen, mit denen Präsident Erdogan und seine Minister die Bundesrepublik in die Nähe des Nationalsozialismus gebracht hätten, seien traurig, deplatziert und durch nichts zu rechtfertigen. Bundestagspräsident Lammert warnte die Türkei davor, sich immer weiter von Europa und demokratischen Standards zu entfernen.| 09.03.2017 21:00 Uhr

Gabriel spricht über Ukraine und wirbt für Abrüstung

Moskau: Bundesaußenminister Gabriel hat mit seinem russischen Kollegen Lawrow den Ukraine-Konflikt erörtert. Gabriel sagte nach der Unterredung, bei allem Respekt vor den Sorgen Russlands könne nicht hingenommen werden, dass mitten in Europa Grenzen verletzt würden. Er sehe zur Umsetzung des Minsker Abkommens keine Alternative. Eine Lösung des Konflikts in der Ukraine sei auch die Voraussetzung für eine neue Abrüstungsrunde in Europa, so der deutsche Außenminister bei seinem ersten Besuch in Moskau. Lawrow schlug vor, im Nato-Rat eine Bestandsaufnahme zu machen, um zu klären, wer was wo stationiert hat. Er hält dem westlichen Militärbündnis vor, Russland mit Waffen und Truppen umzingelt zu haben.| 09.03.2017 21:00 Uhr

VW streicht Bonus für Aufsichtsräte

Wolfsburg: Volkswagen will den Aufsichtsräten die Bonus-Zahlungen streichen. Nach Angaben eines Sprechers soll künftig ein System angewendet werden, das am Markt üblich ist. Ein Aufsichtsratsmitglied könne eine feste Vergütung von 100.000 Euro pro Jahr erhalten. Für den Vorsitzenden des Kontrollgremiums und Chef des Aufsichtsratspräsidiums, Pötsch, sind rund 400.000 Euro pro Jahr vorgesehen. VW will damit auf öffentliche Kritik an hohen Boni vor dem Hintergrund des Abgasskandals reagieren. Die Hauptversammlung muss den Änderungen noch zustimmen. Dies gilt als sicher. Zuvor hatte Volkswagen bereits angekündigt, die Gehälter der Vorstände zu verringern. Der VW-Chef soll künftig höchstens zehn Millionen Euro jährlich verdienen.| 09.03.2017 21:00 Uhr

DFB wird Steuerhinterziehung vorgeworfen

Frankfurt am Main: Das Finanzamt wirft dem Deutschen Fußball Bund und ehemaligen Funktionären schwere Steuerhinterziehung vor. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung muss der DFB mit Nachzahlungen von bis zu 25 Millionen Euro rechnen. Der Organisationschef der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, Beckenbauer, soll vom damaligen Adidas-Vorstand Louis-Dreyfus 6,7 Millionen Euro als privates Darlehen erhalten haben. Mit Scheingeschäften habe der DFB die Rückzahlung verschleiert, so die Steuerfahndung. Der DFB weist die Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft ermittelt außerdem gegen die früheren DFB-Präsidenten Niersbach, Zwanziger und Ex-Generalsekretär Schmidt. Auch sie weisen die Vorwürfe zurück.| 09.03.2017 21:00 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax schließt bei 11.978 Punkten. Das ist ein Plus von 0,1 Prozent. Der Dow Jones aktuell: 20.804 Punkte. Minus 0,2 Prozent. Der Euro wird mit einem Dollar 05 86 gehandelt.| 09.03.2017 21:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: In der Nacht allmählich ostwärts abziehende Schauer, nachfolgend trocken. Tiefstwerte 5 bis 2 Grad. Morgen Wechsel von Sonne und Wolken und meist trocken, in Vorpommern anfangs noch einzelne Schauer. Höchstwerte 7 bis 12 Grad. Am Sonnabend neben dichten Wolken teils etwas Sonne, zur Nordsee hin örtlich leichter Regen, 6 bis 13 Grad.| 09.03.2017 21:00 Uhr