NDR Info Nachrichten vom 28.02.2017:

Fall Yücel - Botschafter einbestellt

Berlin. Die Inhaftierung des Welt-Korrespondenten Deniz Yücel in der Türkei hat in Deutschland eine Welle der Empörung ausgelöst. Der türkische Botschafter Aydin wurde ins Auswärtige Amt einbestellt. Außenminister Gabriel sagte, Staatsminister Lindner habe in seinem Auftrag mit dem Botschafter ein Gespräch geführt. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" forderte von der Bundesregierung, nichts unversucht zu lassen, um den Journalisten freizubekommen. SPD-Kanzlerkandidat Schulz verlangte von den türkischen Behörden die sofortige Freilassung Yücels. Kanzlerin Merkel hatte bereits gestern Abend das Vorgehen der türkischen Justiz als bitter und enttäuschend bezeichnet. Die Bundesregierung werde sich weiter nachdrücklich für eine faire und rechtsstaatliche Behandlung des Mannes einsetzen. Ein Haftrichter in Istanbul hatte gestern entschieden, dass der Korrespondent der Zeitung "Die Welt" in Untersuchungshaft muss. Gegen den 43-Jährigen wird wegen Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung ermittelt.| 28.02.2017 17:45 Uhr

Mann tötet zwei Polizisten bei Kontrolle

Potsdam: Nach dem Tod zweier Polizisten in Brandenburg ist ein 24-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, die Beamten an einer Kontrollstelle nahe Frankfurt an der Oder umgefahren und getötet zu haben. Wie Brandenburgs Polizeipräsident Mörke mitteilte, war der Mann offensichtlich auf der Flucht, nachdem zuvor seine Großmutter tot in ihrer Wohnung entdeckt worden war. Er gelte als dringend tatverdächtig, die 79-Jährige umgebracht zu haben. Auf seiner Flucht habe der Täter noch ein weiteres Auto in seine Gewalt gebracht, bevor er schließlich festgenommen worden sei. Brandenburgs Innenminister Schröter sprach von einer unbegreiflichen und brutalen Gewalttat. Es handele sich um den schwersten Vorfall in der Geschichte der brandenburgischen Polizei seit 1990.| 28.02.2017 17:45 Uhr

Moscheeverein Fussilet 33 verboten

Berlin: Die Polizei ist mit umfangreichen Razzien gegen die Islamisten-Szene in der Hauptstadt vorgegangen. Nach Angaben eines Sprechers waren fast 500 Beamte an den Aktionen beteiligt. Ziel war der Moscheeverein "Fussilet 33", der von der Berliner Innenbehörde zuvor verboten worden war. Insgesamt seien 24 Objekte wie Wohnungen und Firmensitze sowie Hafträume kontrolliert worden. Berlins Innensenator Geisel wertete die Razzien als wichtigen Schlag gegen den islamistischen Terror. Menschen, die Gewalt ausübten oder predigten, hätten in der Hauptstadt keinen Platz, so der SPD-Politiker. Die Fussilet-Moschee im Stadtteil Moabit wurde seit längerem vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie galt als Treffpunkt der Islamisten-Szene. Regelmäßig soll dort Anis Amri, der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, verkehrt haben.| 28.02.2017 17:45 Uhr

Blohm+Voss streicht rund 300 Arbeitsplätze

Hamburg: Der Wirtschaftssenator der Hansestadt, Horch, hat die Sparpläne bei der Werft Blohm+Voss als unausweichlich bezeichnet. Die Übernahme durch die Bremer Lürssen-Gruppe sei die einzige Chance für das Hamburger Traditionsunternehmen. Es habe in der Führung von Blohm+Voss in der Vergangenheit eine Vielzahl von Defiziten gegeben, so Horch. Die Lürssen-Gruppe plant zwar, den Standort im Hamburger Hafen zu erhalten. Etwa 300 der fast 1.000 Arbeitsplätze müssten aber wegfallen, teilten Geschäftsführung und Aufsichtsrat auf einer Betriebsversammlung mit. Zur Begründung hieß es, Blohm+Voss habe unter anderem wichtige Investitionen nicht getätigt und zu wenige Aufträge erhalten.| 28.02.2017 17:45 Uhr