NDR Info Nachrichten vom 06.02.2017:

UNO: Immer mehr Opfer in Afghanistan

Kabul: In Afghanistan hat die Zahl ziviler Opfer laut UNO einen neuen Höchststand erreicht. Wie die Vereinten Nationen heute mitteilten, wurden im vergangenen Jahr etwa 3.500 Menschen getötet und fast 8.000 verletzt. Demnach gerieten immer häufiger Kinder zwischen die Fronten von afghanischer Armee und islamistischen Kämpfern. Die Zahl minderjähriger Opfer sei zwischen 2015 und 2016 um 24 Prozent gestiegen. Zur Begründung hieß es, dass es zunehmend Gefechte in dicht besiedelten Regionen gebe. Wegen der schwierigen Lage in Afghanistan haben offenbar immer mehr Bundesländer Bedenken, abgelehnte Asylbewerber dorthin abzuschieben. Wie die Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" berichten, setzen inzwischen fünf Länder die Abschiebungen nach Afghanistan in den meisten Fällen aus. Dazu gehörten Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen.| 06.02.2017 09:45 Uhr

CSU setzt auf Merkel und Geschlossenheit

München: Nach der CDU will heute auch die CSU Angela Merkel zu ihrer Kanzlerkandidatin küren. Die Präsidien der Unionsparteien kommen am Vormittag in der CSU-Zentrale zusammen, um den Bundestags-Wahlkampf vorzubereiten. Gestern Abend hatten sich bereits Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer getroffen. Merkel sagte, bei den Unionsparteien gebe es sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen. Seehofer erklärte, man habe sich in vielen Punkten angenähert.| 06.02.2017 09:45 Uhr

Trump will an NATO-Gipfel teilnehmen

Washington: US-Präsident Trump hat seine Teilnahme am NATO-Gipfel im Mai zugesagt. In einem Telefonat mit NATO-Generalsekretär Stoltenberg habe Trump zudem seine – so wörtlich – starke Unterstützung für das Militärbündnis bekundet, teilte das Weiße Haus mit. In dem Gespräch sei es auch um die Finanzierung der NATO gegangen. Der US-Präsident hatte sich zuvor mehrfach kritisch zu dem Bündnis geäußert und es unter anderem als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. Im Streit über Einreiseverbote für Muslime ordnete Trump an, die Personenkontrollen an den Grenzen zu verschärfen. Zugleich kritisierte er erneut die Richter, die das Dekret ausgesetzt hatten. Eine endgültige Entscheidung über das US-Einreiseverbot für sieben muslimische Länder steht noch aus.| 06.02.2017 09:45 Uhr

Migration: Oppermann erntet Widerspruch

Berlin: Der Vorstoß von SPD-Fraktionschef Oppermann zur Rückführung von Flüchtlingen nach Nordafrika hat auch in den eigenen Reihen Kritik ausgelöst. SPD-Fraktionsvize Högl bezeichnete es im ARD-Morgenmagazin als falschen Weg, sich auf instabile Länder wie Libyen zu konzentrieren. Es sei nicht davon auszugehen, dass es dort rechtsstaatliche Verfahren geben werde. Ähnlich äußerte sich der Bundesvorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt, Bozkurt. Auch führende Vertreter von Grünen und Linken kritisierten den Vorstoß Oppermanns. Er hatte sich in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hinter den Vorschlag der Union gestellt, im Mittelmeer aufgegriffene Flüchtlinge nach Nordafrika zurückzubringen. Über das Thema beraten heute in Brüssel auch die EU-Außenminister.| 06.02.2017 09:45 Uhr

Ermittlungen wegen Krawallen in Dortmund

Dortmund: Nach den Ausschreitungen beim Fußball-Bundesligaspiel Borussia Dortmund gegen RB Leipzig hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet. Auf dem Weg in das Dortmunder Stadion hatten am Sonnabend BVB-Anhänger Leipziger Fans, Passanten und Polizisten unter anderem mit Steinen beworfen. Die Polizei vor Ort sprach von einem völlig enthemmten Mob. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um die Gewalttäter zurückzudrängen. Zehn Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt. Die Einsatzkräfte nahmen elf Dortmunder und einen Leipziger fest.| 06.02.2017 09:45 Uhr