NDR Info Nachrichten vom 06.02.2017:

Zweifel an Abschiebungen nach Afghanistan

Berlin: In mehreren Bundesländern wachsen offenbar Bedenken gegen die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber nach Afghanistan. Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, zweifeln nach Schleswig-Holstein und Berlin nun auch Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz an der Sicherheitslage in dem Land. So hätten Niedersachsen und Bremen Abschiebungen nach Afghanistan zurückgestellt, bis die Sicherheitslage geklärt sei. Dies gelte nicht für ausreisepflichtige Straftäter. Laut UNO hat die Zahl ziviler Opfer in Afghanistan im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Danach gab es 2016 etwa 3.500 Tote und fast 8.000 Verletzte. Hintergrund sei, dass sich afghanische Regierungstruppen und Islamisten immer häufiger in dicht besiedelten Gebieten bekämpften.| 06.02.2017 09:15 Uhr

97 US-Firmen wenden sich gegen Einreiseverbot

Washington: Fast 100 amerikanische Unternehmen haben sich vor Gericht gegen das Einreiseverbot für Muslime gewandt. Dazu gehören Apple, Google, Twitter und Ebay. Sie reichten bei einem Berufungsgericht in San Francisco eine Stellungnahme ein. Darin bezeichnen die Unternehmen das Dekret von Präsident Trump als widerrechtlich und verweisen darauf, dass Einwanderer zu vielen Innovationen in den USA beigetragen hätten. Das Gericht in San Francisco verhandelt den Rechtsstreit um das vorübergehende Einreiseverbot für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern. Gestern hatte Trump angeordnet, die Personenkontrollen an den Grenzen zu verschärfen. Auf Twitter teilte der US-Präsident mit, er habe das Ministerium für Heimatschutz entsprechend angewiesen. Außerdem wiederholte Trump seine Vorwürfe gegen die Richter, die das Einreiseverbot ausgesetzt hatten.| 06.02.2017 09:15 Uhr

Rumänen protestieren weiter gegen Regierung

Bukarest: In Rumänien dauern die Massenproteste gegen die sozial-liberale Regierung unvermindert an. Wie Medien berichten, gingen fast eine halbe Million Menschen auf die Straße. Sie forderten erneut den Rücktritt der Regierung. Allein in Bukarest protestierten rund 250.000 Menschen. Hintergrund ist die umstrittene Lockerung zur Anti-Korruptions-Verordnung. Die Regierung hat sie zwar vorerst zurückgezogen, die Demonstranten wollen aber den Druck aufrecht erhalten. Die Verordnung hätte viele Klagen gegen Politiker verhindert. Ministerpräsident Grindeanu kündigte einen neuen Gesetzentwurf an, über den das Parlament abstimmen soll.| 06.02.2017 09:15 Uhr

Gericht verhandelt über "fake news" bei Facebook

Würzburg: Das Landgericht in der bayerischen Stadt verhandelt heute über die Frage, in welchem Umfang Facebook Falschmeldungen löschen muss. Es geht um das Selfie eines syrischen Flüchtlings mit Kanzlerin Merkel. Das Bild war im Internet mehrfach neben Fahndungsfotos von Terroristen montiert worden und wurde auf Facebook hundertfach geteilt. Das Online-Netzwerk entfernte zwar die ursprünglichen Einträge. Der Syrer will aber erreichen, dass Facebook auch alle geteilten Einträge und Bilder löscht. Es ist das erste Mal, dass sich der US-Konzern vor einem deutschen Gericht verantworten muss.| 06.02.2017 09:15 Uhr

Arbeitnehmer hatten 2016 mehr im Geldbeutel

Wiesbaden: Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, verfügten die Arbeitnehmer 2016 unterm Strich über 1,8 Prozent mehr Geld. Grund sei die anhaltend niedrige Inflation gewesen. Die Lebenshaltungskosten haben 2016 demnach lediglich um 0,5 Prozent zugelegt. Laut der Behörde stiegen die Reallöhne damit das dritte Jahr in Folge.| 06.02.2017 09:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax fällt um 0,4 Prozent auf 11.605 Punkte. In Tokio schloss der Nikkei-Index um 0,3 Prozent höher bei 18.977 . Der Euro wird mit einem Dollar 07 55 gehandelt.| 06.02.2017 09:15 Uhr