NDR Info Nachrichten vom 19.01.2017:

Bundestag beschließt leichteren Cannabis-Zugang

Berlin: Schwerkranke sollen künftig leichter Zugang zu Cannabis-Produkten erhalten. Der Bundestag hat für einen Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Gröhe gestimmt. Er verspricht sich von dem Schritt vor allem eine bessere Versorgung in der Palliativ-Medizin. Arzneimittel aus Cannabis sollen demnach schwere Schmerzen lindern, Krämpfe lösen oder den Appetit anregen. Bislang ist eine Ausnahmeerlaubnis für solche Produkte nötig, nur etwa 1.000 Menschen besitzen sie. Das Gesetz soll im März in Kraft treten, es sieht vor, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Cannabis-Arzneimittel übernehmen.| 19.01.2017 17:45 Uhr

Lawine verschüttet Ski-Hotel in Mittelitalien

Amatrice: In Mittel-Italien hat während der jüngsten Serie von Erdstößen eine Lawine ein Ski-Hotel getroffen und möglicherweise 30 Menschen den Tod gebracht. In der Anlage sollen zum Unglückzeitpunkt mindestens 20 Gäste und sieben Angestellte gewesen sein. Drei Leichen wurden bisher in den Schneemassen entdeckt. In der Nacht hatten zunächst nur Einsatzkräfte auf Skiern den Unglücksort erreicht. Rettungsfahrzeuge haben auch jetzt noch Schwierigkeiten sich zu dem abgelegenen Hotel am Fuße des Gran-Sasso-Massivs vorzukämpfen. In der Region um die italienische Ortschaft Amatrice hatte es gestern innerhalb weniger Stunden vier Erdstöße von einer Stärke über 5 gegeben.| 19.01.2017 17:45 Uhr

Winterkorn hinterlässt offene Fragen

Berlin: Bei der Befragung des früheren VW-Chefs Winterkorn im Untersuchungsausschuss zur Abgas-Affäre sind viele Fragen offen geblieben. Eine grundlegend neue Erkenntnis habe man nicht gewinnen können, sagte der Ausschussvorsitzende Behrens nach der Vernehmung. Der Linken-Politiker warf Winterkorn vor, nicht alles gesagt zu haben, was er wisse. Auch der CSU-Politiker Lange kritisierte, der frühere Manager habe die zentrale Frage nicht beantwortet, wer zu welchem Zeitpunkt bei VW was gewusst habe. Winterkorn hatte sich noch einmal umfassend für die Abgasaffäre entschuldigt und erneut die politische Verantwortung dafür übernommen. Er betonte, er sei nicht früher als bislang bekannt informiert worden.| 19.01.2017 17:45 Uhr

Berlin-Anschlag: Bundestag gedenkt der Opfer

Berlin: Der Bundestag hat mit einer Ansprache und einer Schweigeminute an die Opfer des Berlin-Anschlags erinnert. Bundestagspräsident Lammert sagte in seiner Rede, das Parlament teile die tiefe Trauer der Hinterbliebenen der zwölf Todesopfer. Er wies zugleich daraufhin, dass noch viele der Verletzten, Augenzeugen und Hilfskräfte lange damit zu tun haben werden, körperlich wie seelisch wieder ins Leben zurückzufinden. Lammert bezeichnete es als unangemessen, dass über den Täter so viel bekannt sei, über die Opfer aber nicht. Am 19. Dezember hatte der Tunesier Anis Amri einen LKW zu einer Todesfahrt auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin gesteuert.| 19.01.2017 17:45 Uhr

Banken haben Umzugspläne wegen Brexit

Davos: Mehrere große Banken werden wegen des angekündigten Austritts Großbritanniens aus der EU vermutlich tausende Mitarbeiter aus London abziehen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos nannten unter anderem die Schweizer UBS und die britische HSBC konkrete Zahlen. HSBC-Chef Gulliver sprach davon, dass etwa 20 Prozent des Handelsgeschäfts vermutlich nach Paris verlagert werde. Der Verwaltungsratspräsident von UBS, Weber, kündigte an, etwa 1.000 Jobs aus London abzuziehen. Die Banken wollen sicherstellen, dass sie ihre Finanzprodukte auch nach einem Brexit im EU-Binnenmarkt anbieten können. Für Dienstleistungen in der EU benötigen sie rechtlich selbstständige Tochterbanken mit Sitz in einem EU-Staat.| 19.01.2017 17:45 Uhr