NDR Info Nachrichten vom 19.01.2017:

Ex-VW-Chef: "Regierung rasch über Skandal informiert"

Berlin: Die Bundesregierung und die deutschen Behörden haben nach Aussagen von Ex-VW-Chef Winterkorn Ende September 2015 von den Abgasmanipulationen bei Volkswagen erfahren. Vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages sagte Winterkorn, die US-Behörden hätten sich am 18. September bei VW gemeldet. Am 21.9. habe er Verkehrsminister Dobrindt, am 22. Bundeskanzlerin Merkel informiert. Winterkorn bestritt, schon früher von manipulierten Abgaswerten gewusst zu haben. Es sei nicht zu verstehen, warum er nicht frühzeitig und eindeutig über die Messprobleme aufgeklärt worden sei. Im Oktober 2015 trat Winterkorn als VW-Vorstandschef zurück. Der Untersuchungsausschuss soll die Rolle der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal aufarbeiten.| 19.01.2017 12:45 Uhr

Bundestag gedenkt der Opfer Amris

Berlin: Bundestagspräsident Lammert hat an die Opfer des Anschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt erinnert. In einer Gedenkstunde im Parlament sagte Lammert, die Frauen und Männer seien brutal aus dem Leben gerissen worden. Zugleich rief er Politik und Gesellschaft auf, maßvoll auf den Anschlag zu reagieren. Freiheit brauche Sicherheit. Sicherheit brauche aber auch Freiheit, wenn sie nicht zur Repression verkommen solle. Lammert lobte die Bevölkerung, die mit bemerkenswerter Besonnenheit reagiert habe. Die Deutschen hätten gezeigt, dass sie sich ihr Leben nicht von Drohungen und Angst diktieren lassen wollten. Nach der Rede legte der Bundestag eine Schweigeminute ein. Der Attentäter Anis Amri war mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt gefahren und hatte zwölf Menschen getötet. 50 wurden verletzt.| 19.01.2017 12:45 Uhr

Lawine begräbt italienisches Hotel unter sich

Rom: In Mittelitalien werden nach einem Lawinen-Abgang zahlreiche Hotelgäste und -angestellte vermisst. Einsatzkräfte gaben an, dass bislang zwei Menschen gerettet werden konnten. In dem Hotel am Fuß des Gran-Sasso-Massivs hatten sich etwa 30 Menschen aufgehalten. Die Helfer kommen bei den Bergungsarbeiten nur langsam voran. Helfer mussten auf Skiern zum Unfallort. Zufahrtswege seien verschüttet. Rettungskräfte blieben in Schneemassen stecken. Mehrere Hubschrauber sind im Einsatz. Die Lawine war gestern durch eine Serie von Erdstößen ausgelöst worden. Innerhalb kurzer Zeit hatten mehrere Beben mit einer Stärke über 5 die Region erschüttert. Sie waren auch in der 150 Kilometer entfernten Hauptstadt Rom deutlich zu spüren.| 19.01.2017 12:45 Uhr

Obama empfiehlt Trump Teamarbeit

Washington: Der scheidende US-Präsident Obama hat seinem designierten Nachfolger Trump empfohlen, sich mit guten Mitarbeitern und Beratern zu umgeben. Obama sagte in seiner letzten Pressekonferenz, der Job des Präsidenten sei so umfangreich, dass man ihn nicht alleine machen könne. Mit Blick auf seine eigene künftige Rolle sagte Obama, er wolle sich in die aktuelle Politik nur dann einmischen, wenn fundamentale Werte der USA verletzt würden. Als Beispiel nannte er den Umgang mit Rassenfragen oder Pressefreiheit. Donald Trump wird morgen als 45. US-Präsident vereidigt.| 19.01.2017 12:45 Uhr

Westafrika - Angespannte Situation in Gambia

Banjul: Die Lage im westafrikanischen Gambia ist weiterhin brisant. An der Grenze stehen nach wie vor Soldaten aus Nachbarstaaten bereit, um den abgewählten Präsidenten Jammeh zum Amtsverzicht zu zwingen. Das Militär Gambias und auch die Polizei sollen sich mittlerweile von ihm losgesagt haben. Wahlsieger Adama Barrow will sich noch heute als neues Staatsoberhaupt vereidigen lassen. Jammeh ist seit einem Putsch 1994 an der Macht und wegen seines autoritären Regierungsstils umstritten. Das Auswärtige Amt in Berlin verbreitete eine Reisewarnung und warnt vor möglichen Ausschreitungen und Unruhen in Gambia.| 19.01.2017 12:45 Uhr