NDR Info Nachrichten vom 15.01.2017:

Facebook will Fake-News kennzeichnen

Berlin: Mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst hat Facebook angekündigt, in Deutschland stärker gegen die Verbreitung von gefälschten Nachrichten - sogenannter Fake-News - vorzugehen. Wie ein Unternehmens-Sprecher erklärte, sollen Nutzer die Möglichkeit erhalten, einen Beitrag als Falschmeldung zu kennzeichnen. Das Recherchezentrum Correctiv werde dann im Auftrag von Facebook die Inhalte prüfen und gegebenfalls als zweifelhaft kennzeichnen. Die Falschnachricht selbst solle nicht von der Plattform verschwinden, so der Sprecher. Bei der Weiterverbreitung bleibe der Warnhinweis aber angehängt. Facebook war heftig kritisiert worden, nachdem Nutzer während des US-Wahlkampfes massiv Falschmeldungen über das Netzwerk verbreitet hatten.| 15.01.2017 16:00 Uhr

Sorge um Nahost-Politik Trumps

Paris: Auf der internationalen Nahost-Konferenz in Frankreich haben mehrere Teilnehmer vor einseitigen Entscheidungen gewarnt. Insbesondere die Absicht des künftigen US-Präsidenten Trump, die Botschaft des Landes von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, wird mit großer Sorge betrachtet. Bundesaußenminister Steinmeier und sein französischer Kollege Ayrault warnten vor schwerwiegenden Konsequenzen. Frankreichs Präsident Hollande mahnte, an einer Zwei-Staaten-Lösung führe im Nahen Osten nichts vorbei. Das Treffen in Paris, an dem mehr als 70 Länder teilnehmen, soll neue Impulse geben, damit Israelis und Palästinenser wieder in Friedens-Verhandlungen eintreten. Israel lehnt die Konferenz ab. Der Status von Jerusalem ist einer der wichtigsten Streitpunkte in dem Konflikt. Während Israel die ganze Stadt als seine Hauptstadt betrachtet, wollen die Palästinenser Ost-Jerusalem zur Hauptstadt ihres künftigen Staates machen.| 15.01.2017 16:00 Uhr

Provokante Zugfahrt ins Kosovo

Belgrad: Wegen einer Zugreise droht der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo wieder auszubrechen. Serbien hatte erstmals seit fast 20 Jahren einen Personenzug in die ehemalige Provinz geschickt. Die Waggons trugen Aufschriften wie "Kosovo ist Serbien". Der Präsident des Kosovo, Tahci, sprach von einer Provokation und ließ den Zug an der Grenze stoppen. Daraufhin drohte sein serbischer Kollege Nikolic, Soldaten ins Kosovo zu schicken. Regierungschef Vucic erklärte, er habe die Rückkehr des Zuges veranlasst, um eine Eskalation zu vermeiden. Das überwiegend von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 gegen den Willen Belgrads von Serbien gelöst. Die EU versucht seitdem - ohne Erfolg - in dem Konflikt zu vermitteln.| 15.01.2017 16:00 Uhr

Steinbachs CDU-Austritt: Nicht mehr meine Partei

Berlin: Die hessische Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach hat offiziell ihren Austritt aus der CDU bekanntgegeben. In einer schriftlichen Erklärung begründet die 73-Jährige ihre Entscheidung mit dem politischen Kurs der Parteivorsitzenden Merkel. Diese habe gegen geltendes Recht verstoßen und mit ihren einsamen Entscheidungen Deutschland und der CDU geschadet, so Steinbach. Als Beispiele nennt sie den Atomausstieg, die Euro-Rettungspakete sowie die massenhafte Einreiseerlaubnis für Flüchtlinge im Jahr 2015. Die CDU habe sich dem linken Zeitgeist angepasst, kritisiert die frühere Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Das sei nicht mehr ihre Partei. Der hessische CDU-Landesverband forderte Steinbach auf, ihr Bundestagsmandat niederzulegen. In einem Interview hatte Steinbach zuvor erklärt, sie wolle bis zum Ende der Legislaturperiode im Parlament bleiben.| 15.01.2017 16:00 Uhr

Gedenkmarsch für Luxemburg und Liebknecht

Berlin: Tausende Menschen haben mit einem Gedenkmarsch an die ermordeten Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erinnert. Wie die Polizei mitteilte, kamen etwa 3.500 Teilnehmer zu der Zeremonie auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin. Unter ihnen waren die Fraktionsvorsitzenden der Linken, Bartsch und Wagenknecht, der ehemalige Parteichef Lafontaine sowie Bundestagsvizepräsidentin Pau. Luxemburg und Liebknecht sind in Friedrichsfelde begraben. Sie wurden am 15. Januar 1919 von Mitgliedern des rechtsgerichteten Freikorps erschossen.| 15.01.2017 16:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Abends meist trocken, im Süden und Osten einzelne Schneeschauer, minus 1 bis plus 6 Grad. Nachts bleibt es trocken, zwischen Weser und Ems und in Vorpommern etwas Niederschlag, Tiefstwerte minus 1 Grad auf den Inseln; verbreitet minus 5 bis minus 10 Grad. Morgen länger Zeit trocken, auch noch einzelne Schneeschauer, minus 4 bis plus 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag nach Nebelauflösung freundliche Abschnitte, minus 4 bis plus 4 Grad.| 15.01.2017 16:00 Uhr