NDR Info Nachrichten vom 09.01.2017:

Köln: Der Staat muss nach den Worten von Kanzlerin Merkel als Konsequenz aus dem Terroranschlag von Berlin schnell Flagge zeigen. Das schreckliche Geschehen auf dem Breitscheidplatz mahne, richtig zu handeln und nicht in Ankündigungen stecken zu bleiben, so Merkel auf der Jahrestagung des Beamtenbunds dbb. Die Kanzlerin hob gleichzeitig hervor, dass bei allen nötigen Antiterror-Maßnahmen die Freiheit erhalten bleiben müsse. Morgen wollen Bundesinnenminister de Maiziere und Bundesjustizminister Maas Konsequenzen aus dem Anschlag von Berlin erörtern. Im Vorfeld der Beratungen deutet sich eine gemeinsame Linie zur Ausweitung der Abschiebehaft an sowie ein schärferer Einsatz elektronischer Fußfesseln für sogenannte Gefährder.| 09.01.2017 23:00 Uhr

Ankara: In der Türkei hat das Parlament seine Debatte über das von Staatschef Erdogan angestrebte Präsidialsystem aufgenommen. Erdogan wäre bei einer Annahme der Verfassungsreform nicht nur Präsident, sondern auch Regierungschef. Das würde seine Macht weiter stärken. Er könnte die Minister auswählen, ohne auf die Zustimmung des Parlaments angewiesen zu sein. Um die Reform durchzusetzen, ist die islamisch-konservative Regierungspartei AKP auf Stimmen der ultranationalistischen Partei MHP angewiesen. Die Opposition kritisiert, dass mit der Reform der Weg für eine Ein-Mann-Diktatur in der Türkei freigemacht werden solle. Kurz vor Beginn der Debatte hatte die Polizei vor dem Parlamentsgebäude in Ankara eine Demonstration gegen die geplante Verfassungsreform mit Tränengas und Wasserwerfern aufgelöst.| 09.01.2017 23:00 Uhr

Detroit: Im Zuge des Abgasskandals haben die US-Behörden einen VW-Manager angeklagt. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll er noch in den nächsten Stunden vor Gericht erscheinen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ihm wird unter anderem Verschwörung und Betrug vorgeworfen. Der Beschuldigte war dafür zuständig, dass Volkswagen in den USA die gesetzlichen Vorgaben einhält. Als die amerikanische Umweltbehörde im Sommer 2015 wegen der zweifelhaften Abgaswerte Erklärungen verlangte, soll er die Beamten belogen haben. Erst im September gab Volkswagen zu, mit einer illegalen Software zu arbeiten. Das FBI erhebt auch gegen das Top-Management von Volkswagen schwere Vorwürfe. Der Vorstand in Wolfsburg habe seit Juli 2015 von der Betrugssoftware gewußt. Statt aufzuklären, habe Volkswagen versucht, den Skandal weiter zu verschleiern.| 09.01.2017 23:00 Uhr

Brüssel: Der zum EU-Haushalts- und Personalkommissar ernannte Günter Oettinger hat am Abend dem Europa-Parlament Rede und Antwort gestanden. In der Anhörung entschuldigte sich Oettinger noch einmal für seine abschätzigen Äußerungen über Chinesen vor Hamburger Unternehmern. Er kündigte zugleich an, sich für die Umsetzung der Frauenquote in der Kommission einzusetzen und wies Vorwürfe zurück, einseitig Wirtschaftsinteressen zu vertreten. Die meisten Fragen der Europa-Parlamentarier an ihn hatten sich auf seinen neuen Aufgabenbereich und nicht auf die Affären bezogen. Oettinger war am 1. Januar vom Digital- zum Haushaltskommissar aufgestiegen. Das Europaparlament kann die Entscheidung von Kommissionspräsident Juncker nicht rückgängig machen.| 09.01.2017 23:00 Uhr

Zum Sport: Weltfußballer des Jahres ist zum vierten Mal in Folge der Portugiese Cristiano Ronaldo. Bei den Frauen wählte der Weltverband FIFA die US-Amerikanerin Carli Lloyd zur besten Spielerin. Die 31-jährige setzte sich damit gegen Olympiasiegerin Melanie Behringer durch. Ex-Bundestrainerin Silvia Neid, die mit Behringer in Brasilien Gold geholt hatte, wurde auf der FIFA-Gala in Zürich als Welttrainerin des Jahres ausgezeichnet. Sie erhielt die Ehrung bereits zum dritten Mal. Die deutschen Handballer haben in Kassel in ihrem letzten Testspiel vor der WM einen 33-zu-16-Kantersieg gegen Österreich gefeiert. Gegner der DHB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ist in vier Tagen Ungarn.| 09.01.2017 23:00 Uhr

Das Wetter: Von Westen her Regen, zum Morgen Ostniedersachsen, Ostholstein und Westmecklenburg erreichend, dort teils Schneeregen. Tiefstwerte plus 3 bis minus 4 Grad. Morgen wolkenreich und gebietsweise Regen, in Vorpommern sowie später an Ems freundlicher. Höchstwerte minus 1 bis plus 6 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch vermehrt Regen, im Oberharz Schnee, 2 bis 8 Grad. Am Donnerstag Regen-, Schneeregen- oder Graupelschauer, bei 3 bis 6 Grad.| 09.01.2017 23:00 Uhr