NDR Info Nachrichten vom 06.01.2017:

CSU-Klausur: Obergrenzen-Streit geht weiter

Seeon: Unter dem Eindruck des anhaltenden Streits mit der CDU über eine Obergrenze für den Zuzug von Flüchtlingen hat die CSU-Landesgruppe im Bundestag ihre Klausurtagung fortgesetzt. Gestern hatten die Innenexperten beider Parteien, Mayer und Schuster, einen Kompromiss-Vorschlag in die Diskussion eingebracht, wonach die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland jedes Jahr neu berechnet werden soll, je nach Kapazitäten und Integrationsmöglichkeiten. Nach Informationen der "Bild" lehnen allerdings sowohl CDU-Chefin Merkel als auch der Vorsitzende der CSU, Seehofer, das Konzept ab. In Seehofers Umfeld sei diese Idee als Totgeburt bezeichnet worden, schreibt das Blatt. Merkel wiederum fürchte vor allem jedes Jahr einen neuen, öffentlichen Poker um die Flüchtlingszahlen.| 06.01.2017 10:15 Uhr

Mehrheit fühlt sich sicher in Deutschland

Berlin: Eine klare Mehrheit der Deutschen fühlt sich trotz des jüngsten Terroranschlags in Berlin sicher im eigenen Land. Nach Angaben des aktuellen ARD-Deutschlandtrends gaben das 73 Prozent der Befragten an. 26 Prozent verspüren dagegen ein Gefühl der Unsicherheit. Dieser Aussage stimmten laut der Umfrage von infratest dimap vor allem Anhänger der AfD zu. Die meisten Bundesbürger rechnen außerdem vor der Bundestagwahl im Herbst mit einem aggressiven Wahlkampf. 86 Prozent befürchten demnach, dass Stimmungen eine größere Rolle spielen werden als Fakten. Die wichtigsten Themen, um die sich die Bundesregierung kümmern soll, sind laut Umfrage die Bereiche Flüchtlinge, Asyl und Zuwanderung. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 37 Prozent, also zwei Punkte mehr als im Vormonat. Die SPD käme auf 20 Prozent, Linke und Grüne auf je 9 Prozent und die AfD auf 15 Prozent.| 06.01.2017 10:15 Uhr

Dobrindt will bundesweit Digitaltickets

Berlin: Papiertickets für Bus und Bahn sollen bald überall durch elektronische Fahrkarten ersetzt werden. Das sieht ein Aktionsplan von Bundesverkehrsminister Dobrindt vor, der den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" vorliegt. Bis 2019 sollen demnach die Verkehrsbetriebe in nahezu allen Städten auf elektronische Chipkarten oder Handytickets umstellen. Ziel sei es, bundesweit vernetzte Plattformen zu schaffen, um den Kauf digitaler Tickets auch in fremden Städten zu vereinfachen. Dafür stünden 16 Millionen Euro bereit. Dem Bericht zufolge sollen Fahrgäste außerdem auf längere Sicht über die Plattformen Mietwagen leihen oder Parkhausgebühren bezahlen können.| 06.01.2017 10:15 Uhr

Klage wegen Völkermord in Deutsch-Südwestafrika

New York: Vertreter der Volksgruppen der Herero und Nama aus Namibia haben in den USA eine Sammelklage gegen Deutschland eingereicht. Sie wollen erreichen, dass die Bundesrepublik sie für die Anfang des 20. Jahrhunderts begangenen Kolonialverbrechen entschädigt. Dabei geht es um die deutsche Herrschaft im damaligen Deutsch-Südwestafrika zwischen 1885 und 1903. Laut Klageschrift wurden viele Herero und Nama von deutschen Siedlern enteignet und zu Zwangsarbeit herangezogen. Unter Leitung des deutschen Generals von Trotha sei in einem Feldzug schließlich Völkermord an mehr als 100.000 Angehörigen beider Volksgruppen begangen worden. Die Bundesregierung verhandelt seit 2014 mit der Regierung des heutigen Namibias über die Aufarbeitung der Gräueltaten. Sie bezeichnet die Massaker zwar als Völkermord, lehnt Entschädigungszahlungen aber ab.| 06.01.2017 10:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax fällt um 0,2 Prozent auf 11.559 Punkte. In Tokio schloss der Nikkei-Index um 0,3 Prozent niedriger bei 19.454. Der Euro wird mit einem Dollar 05 89 gehandelt.| 06.01.2017 10:15 Uhr