NDR Info Nachrichten vom 05.01.2017:

Explosion in türkischer Metropole Izmir

Izmir: Bei einem Anschlag in der türkischen Millionenstadt sind ersten Berichten zufolge mehrere Menschen verletzt worden. Nach Medieninformationen detonierte in der Nähe des Justizgebäudes eine Autobombe. Sieben Menschen erlitten Verletzungen. Die Polizei lieferte sich anschließend offenbar ein Feuergefecht mit drei Angreifern. Zwei seien getötet worden, einer sei auf der Flucht, heißt es. Izmir war bisher von größeren Anschlägen verschont geblieben.| 05.01.2017 15:45 Uhr

Gericht fällt erstes Urteil nach Putschversuch

Ankara: In einem ersten Gerichtsverfahren wegen des Putschversuchs in der Türkei sind zwei Soldaten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, sprach ein Gericht in der osttürkischen Stadt Erzurum die beiden ranghohen Offiziere des Verfassungsbruchs schuldig. Die Angeklagten bestritten die Tat. Im Juli hatten Teile des Militärs versucht, Präsident Erdogan zu stürzen. Seitdem wurden in der Türkei rund 41.000 Menschen wegen Beteiligung an den Plänen oder wegen Unterstützung der Gülen-Bewegung festgenommen. Der in den USA lebende Prediger Gülen wird von der Regierung in Ankara als Drahtzieher des Umsturzversuchs angesehen.| 05.01.2017 15:45 Uhr

Jäger verteidigt Vorgehen im Fall Amri

Düsseldorf: Nordrhein-Westfalens Innenminister Jäger hat das Vorgehen der Sicherheitsbehörden im Fall des Berlin-Attentäters Anis Amri verteidigt. Vor dem Innenausschuss des Landtags sagte Jäger, trotz engmaschiger Beobachtung durch Behörden von Bund und Ländern habe es keine Hinweise gegeben, dass Amri konkret einen Anschlag vorbereitet habe. Deshalb habe man ihn auch nicht in Abschiebehaft nehmen können. Beamte aus seinem Ministerium schilderten Einzelheiten der Überwachung. Danach hatte Amri in Deutschland 14 verschiedene Indentitäten benutzt. Der Tunesier war bei der Ausländerbehörde im Kreis Kleve gemeldet, hielt sich zuletzt aber überwiegend in Berlin auf. Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheitplatz waren zwölf Menschen getötet worden.| 05.01.2017 15:45 Uhr

Hendricks ist gegen höhere Steuer auf Fleisch

Berlin: Bundesumweltministerin Hendricks hat sich gegen den Vorstoß des Umweltbundesamtes gewandt, die Mehrwertsteuer etwa für Fleisch- und Milchprodukte zu erhöhen. Hendricks sagte der "Rheinischen Post", es handele sich um Vorschläge des Amtes, nicht des Ministeriums. Zwar sei es grundsätzlich wichtig, das deutsche Finanzsystem auf seine Klimaverträglichkeit zu überprüfen. Allerdings müsse diese große Aufgabe sozialverträglich angegangen werden, so die Ressortchefin. Das Umweltbundesamt hat verlangt, die Mehrwertsteuer auf tierische Nahrungsmittel um zwölf Punkte auf 19 Prozent zu erhöhen. Der Behörde zufolge verursacht die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch zwischen sieben und 28 Kilogramm Treibhausgas-Emissionen, bei Obst oder Gemüse sei es dagegen weniger als ein Kilogramm.| 05.01.2017 15:45 Uhr

Ostseesturmflut verursacht große Schäden

Lübeck: Am Tag nach der schwersten Sturmflut an der Ostsee seit mehr als zehn Jahren wird das Ausmaß der Schäden immer deutlicher. Den Behörden zufolge hat das Hochwasser insbesondere die Inseln Rügen und Usedom getroffen. Auf Usedom brachen die bis zu drei Meter hohen Wellen zum Teil größere Brocken aus den Steilküsten. Auf Rügen wurden Dünen weitflächig abgetragen. In Lübeck und Wismar war der Pegelstand auf rund einen Meter 80 über Normal gestiegen und damit fast 30 Zentimeter höher als von den Fachleuten erwartet. Vielfach mussten Autos abgeschleppt und Häuser mit Sandsäcken gesichert werden. Verletzte gab es durch das Hochwasser an den Küsten von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nicht.| 05.01.2017 15:45 Uhr