NDR Info Nachrichten vom 03.01.2017:

Falsche Einschätzungen im Fall Amri?

Hamburg: Im Fall des mutmaßlichen Attentäters von Berlin, Anis Amri, sind weitere Einzelheiten über ein mögliches Versagen der Sicherheitsbehörden bekannt geworden. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung gab es im Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum in Berlin unterschiedliche Einschätzungen zu Amri. Er galt seit Februar 2016 als Gefährder. Zur Diskussion stand im Terrorismus-Abwehrzentrum demnach eine sofortige Abschiebungsanordnung gegen Amri zu verhängen, um eine besondere Gefahr für Deutschland abzuwehren. Diese Maßnahme wurde im vergangenen Juli demnach aber verworfen, weil die Beweise vor Gericht nicht ausgereicht hätten. Die Sicherheitsbehörden sollen anschließend davon ausgegangen sein, dass Amri sich vom Dschihadismus zur Kleinkriminalität entwickelt hat. Die Bundes- und Landesbehörden prüfen momentan mögliche Fehler in dem Fall. Noch in diesem Monat soll es erste Ergebnisse gegeben.| 03.01.2017 19:15 Uhr

Viel Kritik an De Maizières Vorschlägen

Berlin: Der Vorschlag von Bundesinnenminister de Maizière einer grundlegenden Reform der Sicherheitsbehörden ist auf breite Kritik gestoßen. Der CDU-Politiker plädiert dafür, die Landesämter für Verfassungsschutz abzuschaffen und dem Bund mehr Kompetenzen zu übertragen. So soll er auch für die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern zuständig werden und zu diesem Zweck spezielle Abschiebezentren einrichten. SPD-Chef Gabriel sagte, die Pläne liefen auf eine große Föderalismusreform hinaus, die Jahre dauern könne. Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Jelpke, sprach von einem Einstieg in einen Polizeistaat. Die Innenminister mehrerer Bundesländer betonten, die Landesbehörden seien in der Region besser verankert.| 03.01.2017 19:15 Uhr

Istanbul: Offenbar Festnahmen nach Anschlag

Istanbul: Die türkische Polizei hat nach dem Anschlag auf einen Nachtclub offenbar zwei weitere Verdächtige festgenommen. Die Männer wurden nach Angaben mehrerer Medien am Flughafen der Stadt verhaftet. Sie sollen aus dem Ausland stammen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Der Hauptverdächtige sei aber weiter auf der Flucht. Nach Informationen des Senders CNN Turk soll er aus Kirgistan stammen. Bei dem Anschlag auf den Nachtclub "Reina" waren in der Silvesternacht 39 Menschen getötet und 69 weitere verletzt worden. Die Terrororganisation IS behauptet, für das Attentat verantwortlich zu sein.| 03.01.2017 19:15 Uhr

Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen

Nürnberg: In Deutschland sind im abgelaufenen Jahr so wenig Menschen arbeitslos gewesen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Jahresdurchschnitt 2 Millionen 691-tausend Menschen erwerbslos gemeldet. Das entspricht einer Quote von 6,1 Prozent. Der Chef der Bundesagentur, Weise, sprach von einer guten Entwicklung am Arbeitsmarkt. Zwar habe sich die Nachfrage nach Beschäftigten zum Jahresende etwas abgeschwächt. Sie bewege sich aber weiter auf einem sehr hohen Niveau.| 03.01.2017 19:15 Uhr

Ford stoppt wegen Trump Werk-Bau in Mexiko

Washington: Der US-Autobauer Ford streicht seine Pläne, eine Fertigungsanlage in Mexiko zu bauen. Das auf 1,6 Milliarden Dollar veranschlagte neue Werk werde nicht errichtet, teilte das Unternehmen mit. Stattdessen will Ford 700 Millionen Dollar in eine Fabrik im US-Bundesstaat Michigan investieren. Dadurch sollen 700 neue Arbeitsplätze entstehen. Der künftige US-Präsident Trump hatte Ford wegen des Bauvorhabens in Mexiko massiv kritisiert.| 03.01.2017 19:15 Uhr