NDR Info Nachrichten vom 28.12.2016:

Berlin-Attentat: Festnahme in der Hauptstadt

Karlsruhe: Die Bundesanwaltschaft verfolgt im Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin eine neue Spur. Nach Angaben der Ermittlungsbehörde wurde ein 40-jähriger Tunesier in der Hauptstadt vorläufig festgenommen. Seine Telefonnummer sei auf dem Mobiltelefon des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri gefunden worden. Die Wohn- und Geschäftsräume des Mannes wurden durchsucht. Es werde nun geprüft, ob der Verdächtige in den Anschlag eingebunden war. Die niederländische Staatsanwaltschaft prüft derzeit einen Aufenthalt Amris in Nimwegen. Er sei dort mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einer Überwachungskamera zu sehen. Amri soll von Nimwegen aus mit einem Fernbus nach Lyon gefahren sein. Von dort reiste er nach Mailand, wo er bei einer Polizeikontrolle erschossen wurde.| 28.12.2016 19:15 Uhr

Automatik bremste Anschlags-LKW

Berlin: Ein automatisches LKW-Bremssystem hat bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt offenbar weitere Opfer verhindert. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" reagierte die Technik in dem LKW des Attentäters direkt nach dem Aufprall und betätigte die Bremsen. Nach etwa 70 bis 80 Metern sei das Fahrzeug deshalb zum Stehen gekommen. Spekulationen, wonach der polnische Beifahrer ins Lenkrad gegriffen haben könnte, werden damit unwahrscheinlicher. Den Recherchen zufolge haben sich die deutschen Behörden zudem intensiver mit dem mutmaßlichen Täter Anis Amri beschäftigt als bisher bekannt. Sein Name sei seit Anfang des Jahres mindestens sieben Mal in Unterlagen des gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrums aufgetaucht.| 28.12.2016 19:15 Uhr

Kerry wirbt für Zweistaatenlösung

Washington: US-Außenminister Kerry hat die Enthaltung seiner Regierung im UN-Sicherheitsrat in der Frage der israelischen Siedlungspolitik verteidigt. Kerry erklärte, die Entscheidung stehe im Einklang mit amerikanischen Werten. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass der Ansatz einer Zweistaatenlösung vor den Augen der USA zerstört werde, so Kerry. Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat Israel zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschließlich Ost-Jerusalem aufgefordert. 14 Länder stimmten dafür, die USA verzichteten auf ihr Vetorecht und enthielten sich.| 28.12.2016 19:15 Uhr

Ministerium mahnt bei Banken-Sanierung

Brüssel: Die geplante Sanierung der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi sorgt in der Europäischen Union weiter für Unruhe. Das Bundesfinanzministerium in Berlin betonte, eine vorsorgliche staatliche Rekapitalisierung könne nur ausnahmsweise und unter engen Voraussetzungen Teil einer Lösung sein. Auch in diesem Fall müssten Eigentümer und Nachranggläubiger zuerst herangezogen werden. Zugleich verlangte ein Sprecher des Finanzministeriums in Berlin, die Europäische Zentralbank und die EU-Kommission sollten streng darauf achten, dass europäische Regeln eingehalten würden. Zuvor hatte die EZB mitgeteilt, dass die angeschlagene italienische Bank nicht nur eine Kapitallücke von fünf, sondern von fast neun Milliarden Euro habe.| 28.12.2016 19:15 Uhr

Bayer-Kritik: Dino des Jahres ist reine Show

Berlin: Der Naturschutzbund hat den Vorstandsvorsitzenden des Bayer-Konzerns, Baumann, zum "Dinosaurier des Jahres" gekürt. Das Chemie- und Pharmaunternehmen erhält den Negativpreis für die geplante Übernahme des amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto. Laut NABU könnte Bayer zum weltweit größten Anbieter von Saatgut werden und den Markt für genveränderte Pflanzen dominieren. Mit umstrittenen Pestiziden wie Glyphosat werde der Konzern zudem eine umweltschädliche, hochintensive Landwirtschaft und so den Verlust von biologischer Vielfalt vorantreiben. Bayer warf dem NABU vor, keinen faktengestützten Dialog zu führen und ausschließlich Vorurteile zu wiederholen. Der "Dinosaurier des Jahres" sei ein medial inszenierter Showpreis und diene allein der Profilierung der Organisation.| 28.12.2016 19:15 Uhr