NDR Info Nachrichten vom 20.12.2016:

Anschlag in Berlin: LKW-Fahrer noch frei?

Berlin: Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt ist der LKW-Attentäter möglicherweise noch auf freiem Fuß. Polizeipräsident Kandt sagte, es sei unsicher, ob der gestern Abend festgenommene Mann aus Pakistan der Täter sei. Es bestehe Zweifel an der Schuld des Mannes, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist. Der Polizeipräsident ließ aber offen, ob die Ermittler bereits nach einem neuen Verdächtigen suchen. Bundesinnnenminister De Maiziere hat klargestellt, dass die Tat auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche ein Anschlag war. Es gebe keinen Zweifel, dass ein entsprechender Hintergrund vorliege. Alles weitere müssten die Ermittlungen zeigen. Ein Bekennerschreiben liegt weiterhin nicht vor. Bei dem Anschlag in Berlin waren gestern Abend 12 Menschen getötet und fast 50 verletzt worden. Der LKW war bis zu 80 Meter weit auf den Weihnachtsmarkt gefahren. Anschließend flüchtete der Fahrer. Der Laster gehörte einer polnischen Spedition, die von einem Diebstahl des LKW ausgeht. Im Fahrerhaus wurde ein toter Mann entdeckt, der aus Polen stammt und vermutlich erschossen worden ist.| 20.12.2016 14:45 Uhr

Gauck: Angriff auf unsere Art zu leben

Berlin: Bundespräsident Gauck hat nach dem Anschlag in der Hauptstadt zum Zusammenhalt in Deutschland aufgerufen. Gauck sagte, der Hass der Täter werde uns nicht zu Hass verführen. Den Anschlag bezeichnete er als Angriff auf unsere Art zu leben. Die Tat werde aber das Miteinander in Deutschland nicht spalten. Saarlands Innenminister Bouillon spricht nach dem Anschlag von einem Kriegszustand in der Bundesrepublik. Dies müsse so gesagt werden, auch wenn viele dies nicht sehen wollten, so Bouillon im Saarländischen Rundfunk. Der CDU-Politiker sprach sich dafür aus, die Polizei verstärkt mit - so wörtlich - schwerem Gerät auszurüsten. Dazu gehörten Maschinenpistolen. Niedersachsens Innenminister Pistorius wies den Begriff Kriegszustand zurück. Der SPD-Politiker sagte auf NDR Info, feige mordende Terroristen dürften nicht auf eine Stufe mit Soldaten und Armeen gestellt werden.| 20.12.2016 14:45 Uhr

Obama drückt Deutschland Anteilnahme aus

Washington: US-Präsident Obama hat Deutschland nach dem Anschlag seine Anteilnahme ausgedrückt. Er telefonierte mit Kanzlerin Merkel und sicherte ihr zu, die amerikanischen Behörden würden deutsche Stellen unterstützen, um die Tat aufzuklären. Frankreichs Präsident Hollande sagte, sein Land teile die Trauer der Deutschen. Der russische Staatschef Putin erklärte, das Verbrechen in Berlin schockiere durch seinen Zynismus. EU-Ratspräsident Tusk versprach Europas Hilfe.| 20.12.2016 14:45 Uhr

25.000 Menschen haben Aleppo verlassen

Aleppo: Seit Beginn der Evakuierung sind nach Erkenntnissen des Roten Kreuzes 25.000 Menschen aus dem Ostteil der syrischen Stadt gebracht worden. Allein seit Sonntag verließen 15.000 Menschen in Bussen und anderen Fahrzeugen Aleppo. Unklar ist, wann die Evakuierung abgeschlossen sein wird. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind noch immer tausende Menschen im Ostteil der Stadt eingeschlossen.| 20.12.2016 14:45 Uhr

Facebook bekommt Beschwerde von EU-Kommission

Brüssel: Die EU-Kommission wirft Facebook vor, bei der Übernahme von WhatsApp vor zwei Jahren irreführende Angaben gemacht zu haben. Nach Angaben der Behörde ist deshalb eine Beschwerde an das US-Unternehmen geschickt worden. Grund ist eine Weitergabe von WhatsApp-Daten an Facebook seit Ende August. Facebook hatte beim Kauf versprochen, dies nicht zu tun. Die Genehmigung der Übernahme durch die EU wird aber nicht zurückgenommen.| 20.12.2016 14:45 Uhr