NDR Info Nachrichten vom 15.12.2016:

Evakuierung von Aleppo hat begonnen

Damaskus: Internationale Hilfsorganisationen haben nach eigenen Angaben mit der Evakuierung von Ost-Aleppo begonnen. Ein Konvoi mit Bussen und Krankenwagen verließ die umkämpften Gebiete. Der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Egeland, sagte in Genf, er hoffe auf eine erfolgreiche und störungsfreie Evakuierung der ehemaligen Rebellenhochburg. Die Menschen, die das lange umkämpfte Ost-Aleppo verlassen, seien verletzte, kranke und sehr geschwächte Zivilisten sowie Rebellen und ihre Familien. Die UN und das Rote Kreuz überwachen und unterstützen den Angaben zufolge die Transporte mit Bussen. Ein erstes Abkommen über die Evakuierung von Ost-Aleppo und den Abzug der Aufständischen war gestern gescheitert.| 15.12.2016 15:45 Uhr

Egyptair-Absturz: Sprengstoffspuren gefunden

Kairo: Fast sieben Monate nach dem Absturz einer EgyptAir-Maschine im Mittelmeer haben Ermittler Rückstände von Sprengstoff gefunden. Wie die ägyptisch geführte Untersuchungskommission und das Luftfahrtministerium in Kairo mitteilten, wurden die Spuren an den sterblichen Überresten der Opfer entdeckt. Der Airbus A320 war Mitte Mai auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Alle 66 Menschen an Bord kamen ums Leben. Ein Anschlag war damals rasch ausgeschlossen worden. Erste Auswertungen der Stimmrekorder hatten ergeben, dass sich in einer der Toiletten und im Bereich der Bordelektronik Feuer ausgebreitet hatte.| 15.12.2016 15:45 Uhr

Merkel: Mehr Kampf gegen Menschenschmuggel

Brüssel: Bundeskanzlerin Merkel hat zum Auftakt des EU-Gipfels die Migrationspartnerschaften mit afrikanischen Ländern verteidigt. Die umstrittenen Abkommen sind ein Thema des eintägigen Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs. Merkel erklärte, Entwicklung, Sicherheit und der Kampf gegen Menschenschmuggel müssten miteinander verbunden werden. Direkt vor dem EU-Gipfel hatte der Niger eine solche Partnerschaft mit der EU abgeschlossen, am vergangenen Wochenende Mali. Ein Ziel der Abkommen ist, Flüchtlinge von der gefährlichen Weiterreise nach Europa abzuhalten, ein anderes sind schnellere Abschiebungen aus Europa nach Afrika. Laut offizieller Darstellung soll europäische Hilfe in den betreffenden Ländern den Anreiz verringern, nach Europa zu ziehen. Kritiker bemängeln, die EU drohe mit Entzug von Entwicklungshilfe, wenn die Staaten Schutzsuchende nicht von Europa fernhalten.| 15.12.2016 15:45 Uhr

Staat übernimmt Entsorgung von Atommüll

Berlin: Der Staat übernimmt künftig die Verantwortung für die Entsorgung des Atommülls. Das entsprechende Gesetz hat der Bundestag mit großer Mehrheit beschlossen. Konkret sollen die Energiekonzerne zwar mehr als 23 MilliardenEuro in einen Fonds für die Zwischen- und Endlagerung einzahlen, steigen die Kosten aber über diese Summe hinaus, liegt das Risiko beim Bund. Für die Stillegung und den Abriss der von ihnen betriebenen Kernkraftwerke bleiben die Atomkonzerne allein verantwortlich.| 15.12.2016 15:45 Uhr

Peruanische Klage gegen RWE abgewiesen

Essen: Das Landgericht hat die Klage eines peruanischen Bauern gegen den Energiekonzern RWE zurückgewiesen. Der Mann erhält damit nicht die geforderten 20.000 Euro, um sein Haus vor der drohenden Überflutung durch einen Gletschersee zu schützen. Der peruanische Bergbauer hatte RWE für den Klima-Wandel und damit für das Abschmelzen des Gletschers verantwortlich gemacht. Laut Gericht kann aber der Zusammenhang zwischen dem CO2-Ausstoß eines einzelnen Unternehmens und dem konkreten Temperaturanstieg in Peru nicht nachgewiesen werden. Die Anwältin des Peruaners erwägt, Berufung gegen das Urteil einzulegen.| 15.12.2016 15:45 Uhr