NDR Info Nachrichten vom 01.12.2016:

Friedensvertrag für Kolumbien beschlossen

Bogotá: Der historische Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und den Farc-Rebellen ist endgültig beschlossen. Nach dem Senat billigte in der Nacht auch das Parlament die Vereinbarung. Sie kann damit in Kraft treten. Für Präsident Santos ist es die Krönung seiner politischen Karriere. Ihm war am 7. Oktober bereits der Freidensnobelpreis zugesprochen worden. Ein erstes Abkommen zwischen der Regierung und der Farc hatten die Kolumbianer vor zwei Monaten in einem Referendum mit knapper Mehrheit abgelehnt. Im neuen Vertragstext wurden nun die Strafen für die Rebellen etwas verschärft. Außerdem soll ihr Vermögen zur Entschädigung der Opfer herangezogen werden. Der Konflikt zwischen der kolumbianischen Armee, rechten Paramilitärs und verschiedenen Guerillagruppen dauerte rund 50 Jahre. Mehr als 250.000 Menschen fielen ihm zum Opfer, Millionen wurden in die Flucht getrieben.| 01.12.2016 04:00 Uhr

UN-Sicherheitsrat berät über Aleppo

New York: Der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, O"Brien, hat sich äußerst besorgt über die Lage im syrischen Aleppo geäußert. Die Stadt drohe sich in einen riesigen Friedhof zu verwandeln, sagte der UN-Direktor für humanitäre Hilfe in einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates. Er forderte eine Feuerpause, um die Einwohner von Aleppo mit Hilfsgütern zu versorgen. Ähnlich äußerte sich der britische UN-Botschafter Rycroft. Sein russischer Kollege Tschurkin lehnte eine Feuerpause dagegen ab. Er warf dem Westen vor, humanitäre Fragen als Vorwand zu nutzen, um die eigenen politischen Pläne in Syrien voranzutreiben. Die Truppen des syrischen Machthabers Assad sind unterdessen weiter in die von Rebellen kontrollierten Gebiete in Ost-Aleppo vorgedrungen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.| 01.12.2016 04:00 Uhr

Kritik an Sicherheit beim Verfassungsschutz

Berlin: Der SPD-Innenexperte Lischka hat nach der Enttarnung eines mutmaßlichen Islamisten beim Verfassungsschutz eine Reform der Sicherheitsüberprüfungen bei der Behörde gefordert. Die derzeitige Praxis scheine mehr als unzulänglich zu sein, sagte der Abgeordnete der "Frankfurter Rundschau". Es stelle sich die Frage, wie es zu solch einer Fehleinschätzung habe kommen können. Auch die Grünen-Politikerin Mihalic kritisierte die Sicherheitsüberprüfungen beim Verfassungsschutz. Sie forderte den Präsidenten des Bundesamtes auf, über den Vorgang Rechenschaft abzulegen. Vor zwei Tagen war bekannt geworden, dass der Verfassungsschutz monatelang einen mutmaßlichen Islamisten beschäftigt hat. Der 51-Jährige war mit der Beobachtung gewaltbereiter Salafisten betraut. Er soll im Internet Dienstgeheimnisse verraten und einen Anschlag geplant haben.| 01.12.2016 04:00 Uhr

Merkel will kein Schwarz-Grün

Berlin: Die Grünen sind nach den Worten von Kanzlerin Merkel kein bevorzugter Koalitionspartner der Union nach der Bundestagswahl 2017. Die CDU-Chefin sagte am Abend auf einer Regionalkonferenz, die Unterschiede zwischen beiden Parteien seien erkennbar. So hätten sich die Grünen beispielsweise zu ihrem Entsetzen für die Einführung einer Vermögenssteuer ausgesprochen. Die Kanzlerin warb zugleich für Kompromissfähigkeit. Anders als vor 20 Jahren schließe die CDU ein Bündnis mit den Grünen nicht mehr aus. Ziel sei aber, bei der Bundestagswahl so viele Stimmen zu bekommen, dass niemand ohne die Union eine Regierung bilden kann.| 01.12.2016 04:00 Uhr

Panama-Ermittlungen in 76 Ländern

Waghington: Das Rechercheprojekt "Panama Papers" hat Straf- und Ermittlungsverfahren in mehr als 70 Ländern ausgelöst. Wie das "Internationale Konsortium für Investigative Journalisten" berichtet, laufen derzeit weltweit rund 6.500 Ermittlungsverfahren. Es gehe vor allem um den Verdacht der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung. Die Rückforderungen könnten sich auf eine Milliardensumme belaufen. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung untersuchen auch deutsche Fahnder hunderte von Briefkastenfirmen. Ermittelt werde außerdem gegen mehrere deutsche Banken.| 01.12.2016 04:00 Uhr

Carlsen wieder Schach-Weltmeister

New York: Magnus Carlsen hat zum dritten Mal die Schach-Weltmeisterschaft gewonnen. Der 26-jährige Norweger setzte sich gegen Sergej Karjakin aus Russland im Tiebreak, das heißt im Schnellschach, mit 3:1 durch. Nach den zwölf regulären Partien hatte es 6:6 gestanden. Carlsen steht bereits seit fünfeinhalb Jahren ununterbrochen an der Spitze der Weltrangliste.| 01.12.2016 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Nord-West-Wetter: Es ist stark bewölkt mit Regen, in Richtung Nordrhein-Westfalen meist trocken, Tiefstwerte 8 Grad am Wattenmeer, 2 Grad in Northeim bis minus 2 Grad im Sauerland. Tagsüber weiterhin bewölkt und regnerisch, in Richtung Ems und Rhein auch längere trockene Abschnitte, Höchstwerte zwischen 3 Grad in der Eifel, 5 Grad in Goslar und 11 Grad in Wilhelmshaven. Die weiteren Aussichten: Am Freitag wechselnd bewölkt mit etwas Regen in NRW, im Nordosten länger sonnig und meist trocken, bei 4 bis 9 Grad.| 01.12.2016 04:00 Uhr