NDR Info Nachrichten vom 17.11.2016:

Obama warnt vor zunehmender Spaltung

Berlin: Der scheidende US-Präsident Obama hat vor einem Auseinanderdriften der Gesellschaften gewarnt. Obama sagte in einem Interview mit ARD und Spiegel, wenn die globale Wirtschaft nicht auf Menschen reagiere, die sich zurückgelassen fühlten, und wenn die Ungleichheit weiter wachse, dann würden sich die Spaltungen in den Industrieländern ausweiten. Er würdigte zugleich Bundeskanzlerin Merkel. Sie stehe für große Glaubwürdigkeit und sei bereit, für ihre Werte zu kämpfen. Die Deutschen sollten sie wertschätzen, erklärte Obama. Zur Stunde sprechen der US-Präsident und Merkel im Kanzleramt über politische Themen. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant. Während des Besuchs gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen in Berlin. Laut Polizei sind rund 2400 Beamte im Einsatz.| 17.11.2016 16:45 Uhr

Minister wollen gegen Hasskommentare vorgehen

Berlin: Die Justizminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, stärker gegen Hasskommentare im Internet vorzugehen. Nach ihrem Willen soll unter anderem geprüft werden, ob Anbieter wie Facebook verpflichtet werden können, die Zahl der Beschwerden und Löschungen regelmäßig öffentlich zu machen. Außerdem sollen international tätige Plattformen Ansprechpartner in Deutschland haben und schneller tätig werden. Die Konferenzteilnehmer wollen auch Gesetzesänderungen prüfen, um Waffenhandel in getarnten Internetbereichen zu unterbinden. Darüberhinaus dringen die Minister auf neue Klagemöglichkeiten bei Verbraucherschäden wie etwa im VW-Abgas-Skandal.| 17.11.2016 16:45 Uhr

Deutsche Bank will Boni zurückfordern

Frankfurt am Main: Die Deutsche Bank will von mehreren früheren Vorständen offenbar Bonuszahlungen in Millionenhöhe zurückfordern. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sind unter anderen die Ex-Vorstandschefs Jain, Ackermann und Fitschen betroffen. Allein Jain soll demnach einen zweistelligen Millionenbetrag zurückzahlen. Er leitete früher das Investmentbanking und war von 2012 bis 2015 Co-Chef der Deutschen Bank. Das Kreditinstitut steckt in den USA mitten in Verhandlungen über eine Milliardenstrafe wegen Geschäften mit faulen Hypotheken.| 17.11.2016 16:45 Uhr

Rauswurf von Jean-Marie Le Pen bestätigt

Nanterre: Der Ausschluss des Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen aus der Front National war rechtens. Das hat ein französisches Gericht entschieden. Es bekräftigte zugleich, dass der 88-Jährige Ehrenvorsitzender der Partei bleiben darf und damit an Sitzungen etwa des Vorstands teilnehmen kann. Die Front National hatte ihren Gründer vor gut einem Jahr ausgeschlossen, nachdem er wiederholt die Gaskammern der Nazis verharmlost hatte. Seit 2011 wird die Partei von Marine Le Pen geführt, der Tochter des Gründers. Sie hatte mit ihrem Vater gebrochen, weil sie der Front National ein gemäßigteres Ansehen verschaffen will.| 17.11.2016 16:45 Uhr

Sylt schickt Brandbrief

Westerland: In einem Brandbrief haben Sylt und Niebüll die Situation im Bahnverkehr als unzumutbar bezeichnet und dringen auf sofortige Abhilfe. Benötigt werden demnach umgehend mehr Trieb- und Reisezugwagen für den Transfer in die Inselregion. Mit ihrem Schreiben wenden sich die Gemeinde Sylt, das Amt Landschaft Sylt und die Stadt Niebüll gemeinsam an den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Der Hintergrund: Die Nord-Ostsee-Bahn hat aufgrund einer defekten Kupplung am vergangenen Freitag 90 Waggons vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Rund 4.500 Pendler seien dadurch betroffen, hieß es, darunter Pflegekräfte im Schichtdienst. Aber auch Kindergartenkinder und der Schulbetrieb litten unter den Auswirkungen. Kunden der Nord-Ostsee-Bahn sprachen von chaotischen Zuständen.| 17.11.2016 16:45 Uhr