NDR Info Nachrichten vom 15.11.2016:

Türkische Regierung attackiert Deutschland

Ankara: Der türkische Außenminister Cavusoglu hat im Beisein seines deutschen Kollegen Steinmeier die Bundesrepublik scharf angegriffen. Cavusoglu sagte während einer Pressekonferenz mit Steinmeier, Deutschland beherberge Tausende Mitglieder der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK und sperre sich gegen die Auslieferung von Anhängern der Gülen-Bewegung. Die Türkei habe zudem die Nase voll von der herablassenden Behandlung durch die EU in den Beitrittsverhandlungen, betonte der Außenminister. Sein Land verlange, als gleichberechtigter Partner anerkannt zu werden und nicht als Partner zweiter Klasse. Steinmeier verbat sich die Vorwürfe und mahnte die Türkei angesichts der Massenverhaftungen nach dem Putschversuch im Juli seinerseits zur Mäßigung. Am Nachmittag wollte der Minister mit Präsident Erdogan und Regierungschef Yildirim zusammenkommen. Auch Treffen mit Vertretern der Zivilbevölkerung, darunter Repräsentanten der prokurdischen Partei HDP, sind geplant.| 15.11.2016 13:00 Uhr

Behörden gehen gegen Salafisten vor

Berlin: Mit einem Verbot der Vereinigung DWR und einer breit angelegten Razzia sind die Behörden in Deutschland erneut gegen salafistische Extremisten vorgegangen. In insgesamt zehn Bundesländern gab es Durchsuchungen. Bundesinnenminister de Maiziere sprach von einem klaren Signal im Kampf gegen islamistischen Terror Die Vereinigung „Die wahre Religion“ (DWR) lässt Korane in Fußgängerzonen verteilen. Unter dem Vorwand für den Islam zu werben, verbreite die Organisation aber Hassbotschaften und radikalisiere damit Jugendliche, so der Bundesinnenminister. De Maizière zufolge sind bereits 140 junge Leute, die im Kontakt mit der Vereinigung standen, nach Syrien oder den Irak ausgereist , um sich da vermutlich dem Kampf terroristischer Gruppen wie dem IS anzuschließen.| 15.11.2016 13:00 Uhr

Regierung muss NSA-Daten nicht herausgeben

Karlsruhe: Der NSA-Untersuchungsausschuss im Bundestag hat keinen Anspruch darauf, von der Regierung die sogenannten Selektorenlisten zu erhalten. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. In der Begründung heißt es, die Listen berührten das Geheimhaltungsinteresse der USA. Eine Herausgabe ohne Einverständnis würde die Kooperationsfähigkeit der deutschen Nachrichtendienste beeinträchtigen und damit auch die außen- und sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit der Bundesregierung. Die umstrittenen NSA-Selektorenlisten enthalten Begriffe, mit denen der Bundesnachrichtendienst im Auftrag des US-Geheimdienstes Datenströme durchsucht. Die Bundestagsfraktionen von Linkspartei und Grünen hatten in Karlsruhe auf Herausgabe der Listen geklagt.| 15.11.2016 13:00 Uhr

Von der Leyen rät Trump zu Russland-Vorsicht

Brüssel: Bundesverteidigungsministerin von der Leyen hat den künftigen amerikanischen Präsidenten Trump vor zu großen Zugeständnissen an Russland gewarnt. Die CDU-Politikerin reagierte damit auf das Telefonat zwischen Trump und Russlands Staatschef Putin. Die beiden hatten sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern ausgesprochen. Trump ließ mitteilen, dass er sich auf eine starke und dauerhafte Beziehung mit Russland freue. Von der Leyen sagte dazu, es sei gut, mit Moskau im Gespräch zu bleiben. Allerdings seien gemeinsame westliche Werte wichtig. So dürfe internationales Recht nicht gebrochen werden. Die Verteidigungsministerin spielt damit auf die Einverleibung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland an.| 15.11.2016 13:00 Uhr

US-Präsident Obama in Athen gelandet

Athen: Der scheidende US-Präsident Obama ist zum Auftakt einer mehrtägigen Europareise in der griechischen Hauptstadt gelandet. Er wurde am Flughafen von Verteidigungsminister Panos empfangen. Es ist Obamas letzte Europareise als US-Präsident. Nach seinen Gesprächen in Athen wird er morgen nach Berlin weiterreisen, um mit Bundeskanzlerin Merkel zusammenzukommen. Vor seinem Abflug hatte Obama versucht, den Nato-Partnern die Furcht vor seinem Nachfolger Donald Trump zu nehmen. Der 70-Jährige habe in Gesprächen mit ihm großes Interesse gezeigt, die strategischen Kernbeziehungen der USA zu erhalten, sagte der US-Präsident. Trump bekenne sich grundsätzlich zur Nato und zum transatlantischen Bündnis.| 15.11.2016 13:00 Uhr

Todesurteil gegen Mursi aufgehoben

Kairo: Das oberste ägyptische Berufungsgericht hat ein Todesurteil gegen den früheren Präsidenten Mursi aufgehoben. Die Richter ordneten an, den Prozess wegen eines Gefängnisausbruchs neu aufzurollen. Gegen Mursi sind nach seiner Entmachtung als ägyptischer Präsident auch langjährige Haftstrafen wegen Geheimnisverrats, Anstiftung zur Gewalt und Spionage verhängt worden. Allerdings wurde noch kein Urteil in letzter Instanz entschieden. Der 65-Jährige Islamist gehört der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft an.| 15.11.2016 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag bedeckt und zeitweise Regen, Höchstwerte 5 bis 12 Grad. Morgen örtlich Sprühregen, später von Westen her Schauer. Temperaturen 8 bis 13 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag zeitweise Regen, nur im Norden kurze Aufheiterungen, 8 bis 12 Grad| 15.11.2016 13:00 Uhr