NDR Info Nachrichten vom 07.11.2016:

Ankara: EU-Beitritt bleibt Ziel der Türkei

Ankara: Die Türkei strebt trotz der zunehmenden Spannungen mit Brüssel weiterhin einen EU-Beitritt an. Europaminister Celik warb bei einem Treffen mit den EU-Botschaftern um Verständnis für das umstrittene Vorgehen der Regierung gegen Oppositionelle. Beide Seiten sollten weiter miteinander und nicht übereinander reden, sagte Celik. Nach der Verhaftung von prominenten Oppositionspolitikern und Journalisten waren zahlreiche europäische Politiker auf Distanz zur Türkei gegangen. Der österreichische Außenminister Kurz forderte, die Beitrittsverhandlungen abzubrechen. Luxemburgs Ressortchef Asselborn drohte im "Deutschlandradio" mit Wirtschaftssanktionen. Sollte die Türkei so weitermachen, komme die EU an diesem Druckmittel nicht vorbei.| 07.11.2016 12:45 Uhr

Trump attackiert FBI wegen Email-Affäre

Washington: Der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Trump, hat die Arbeit der Bundespolizei FBI in der E-Mail-Affäre seiner Herausforderin Clinton kritisiert. Bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Michigan äußerte Trump Zweifel an der Gründlichkeit der Untersuchungen. Clinton werde von einem manipulierten System geschützt, so Trump. FBI-Chef Comey hatte gestern gesagt, dass auch in den neu aufgetauchten E-Mails keine Hinweise auf strafbare Handlungen entdeckt worden seien. Die Berater der Demokratin reagierten erleichtert auf die Erklärung. Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin einen privaten Server in ihrem Haus auch für dienstliche Nachrichten genutzt.| 07.11.2016 12:45 Uhr

Firmen verlangen Klimavorgaben

Berlin: Im Koalitionsstreit um einen deutschen Klimaschutzplan fordern große Unternehmen von der Bundesregierung eine klare Festlegung. Die "Süddeutsche Zeitung" schreibt unter Berufung auf einen Aufruf von rund 40 Firmen, für die Wirtschaft seien eindeutige Signale wichtig, dass die im Pariser Klimavertrag gemachten Zusagen umgesetzt würden. Nur so könnten sich Unternehmen und Investoren auf die Zukunft vorbereiten. Ziel müsse der zügige Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien sein. Der Bundesverband der Deutschen Industrie forderte die Regierung dagegen auf, mit einem Beschluss noch zu warten und den Klimaschutzplan gründlich zu überarbeiten. BDI-Chef Grillo kritisierte, der Plan sei dirigistisch und durch "Textarbeit" nicht zu retten. Die Bundesregierung hatte den deutschen Klimaschutzplan ursprünglich bereits bis zur heute begonnenen Weltklimakonferenz in Marrakesch beschließen wollen. Doch vor allem von den CSU-geführten Ministerien für Verkehr und Landwirtschaft kam Widerstand gegen die Vorschläge von Umweltministerin Hendricks.| 07.11.2016 12:45 Uhr

EU verklagt Deutschland wegen Nitratbelastung

Luxemburg: Wegen mutmaßlicher Versäumnisse beim Grundwasserschutz muss sich Deutschland einem Verfahren am Europäischen Gerichtshof stellen. Ein Sprecher des EuGH erklärte, die EU-Kommission habe ihre Klageschrift Ende vergangenen Monats eingereicht. Sie war bereits im April angekündigt worden. Die Kommission wirft der Bundesrepublik Untätigkeit vor. Laut der Brüsseler Behörde wurde seit Jahren versäumt, strengere Maßnahmen gegen die Verunreinigung von Gewässern durch Nitrat zu ergreifen. Im Falle einer Verurteilung droht Deutschland eine Geldstrafe in Milliardenhöhe.| 07.11.2016 12:45 Uhr

Deutsche Seglerin auf Philippinen überfallen

Manila: Die Terrororganisation Abu Sayyaf hat sich zu dem Überfall auf ein deutsches Seglerpaar auf den Philippinen bekannt. Dabei waren offenbar eine 59-Jährige getötet und ein 70-Jähriger verschleppt worden. Der Mann bat in einem Telefonat mit einer örtlichen Zeitung um Hilfe. Das Auswärtige Amt in Berlin bemüht sich um Aufklärung. Unbestätigten Angaben zufolge hatten Einheimische gestern die Jacht des Paares mit der Leiche der Frau an Bord in einer südlichen Provinz der Philippinen entdeckt.| 07.11.2016 12:45 Uhr