Stand: 30.05.2013 09:00 Uhr

Panorama: Entwicklungshilfe für Billigproduzenten in Bangladesch - Textildiscounter sollte damit Qualitäts- und Sozialstandards verbessern

Der Textildiscounter NKD, der auch in dem kürzlich in Bangladesch eingestürzten Fabrikgebäude Kleidung produzieren ließ, ist von der Bundesregierung bis vor zwei Monaten mit Steuermitteln bezuschusst worden. Mit dem Geld sollte NKD nach Recherchen des ARD-Magazins "Panorama" in dem asiatischen Land Schulungen durchführen, um die Qualitäts- und Sozialstandards in den Zulieferfirmen zu verbessern. Das Unternehmen erhielt 175.000 Euro vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) im Rahmen des Programms develoPPP.de, das die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft organisiert.
Das Ministerium erklärt gegenüber "Panorama", die develoPPP.de-Projekte würden nach strengen Kriterien ausgewählt und brächten einen nachhaltigen entwicklungspolitischen Nutzen. "Deutsche Unternehmen haben weit höhere Standards als die lokal geforderten und setzen damit Benchmarks auch für andere Unternehmen", so Minister Dirk Niebel. Jährlich 79 Millionen Euro sind im Bundeshaushalt für develoPPP.de vorgesehen.
Doch nach Recherchen von "Panorama" werden die strengen Kriterien des Ministeriums nicht immer eingehalten oder überprüft. Letztlich wird daher den Unternehmen Geld überwiesen, damit diese zu akzeptablen Bedingungen produzieren. Der Entwicklungsökonom Prof. Stephan Klasen hält das für nicht hinnehmbar: "Ob die Unternehmen alle Förderkriterien erfüllen, müsste im Einzelfall überprüft werden, doch das ist praktisch nicht möglich."

"Panorama": Donnerstag, 30. Mai, 21.45 Uhr, Das Erste
Weitere Informationen zur Sendung finden Sie unter www.Panorama.de.

30. Mai 2013 / RC

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