Stand: 03.03.2015 16:37 Uhr

Hermann Parzinger nennt Zerstörung von Kunstschätzen durch Terrormiliz IS "Verbrechen gegen die Menschheit"

Nach der Zerstörung von Kulturschätzen im Nordirak zeigt sich Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, besorgt. Im Gespräch mit NDR Kultur sagte er: "Die Zerstörungen haben ja nicht nur das Ziel, Kulturgut zu vernichten, sondern es werden auch Kulturgüter, Denkmäler, Fundplätze, historische Orte dahingehend zerstört, dass man Raubgrabungen durchführt und sie plündert, um diese Objekte dann ins Ausland zu verkaufen."

Um dem entgegenzuwirken, plädiert Herman Parzinger für gesetzliche Regelungen, die den Handel mit Antiken aus offensichtlich illegalem Kontext einschränken oder bestenfalls ganz verhindern. Er fühle sich an die jüngere deutsche Vergangenheit erinnert, "wo man auch Kulturgüter rechtmäßigen Besitzern entzogen und weiterverkauft hat, oder 'entartete Kunst‘ eben auch vernichtet hat". Parzinger glaubt, dass eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates für internationale Aufmerksamkeit sorgen könnte, damit in Ländern wie Syrien und Irak die "Spuren der Zerstörung beseitigt" werden können.

Die UNESCO hatte sich nach der Zerstörung durch die Terrormiliz Islamischer Staat alarmiert gezeigt und eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates verlangt.

NDR Kultur sendet das Gespräch mit Hermann Parzinger heute (Dienstag, 3. März) ab 19.00 Uhr auf NDR Kultur.

Das Gespräch wird auch unter www.ndr.de/ndrkultur dokumentiert.

3. März 2015 / RC

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