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Liebe Leserinnen und Leser,

seit über 40 Jahren arbeitet Peter Hagen als Lokaljournalist in Thüringen. In letzter Zeit hat sich "sehr viel, ganz stark zum Negativen entwickelt." Das sagt Peter Hagen nicht einfach so dahin. Im vergangenen November wird er auf einer Bürger-Veranstaltung der AfD als "Ratte" beschimpft: "Im gleichen Moment kriege ich einen Schlag auf den Hinterkopf und dann wird mir das Basecap entrissen." Als Peter Hagen nach Hause fahren will, findet er Nägel in seinen Autoreifen. In Zukunft wird der Lokaljournalist nicht mehr alleine zu AfD-Veranstaltungen fahren: "Mindestbesetzung ist jetzt zwei Mann."

Der Fall zeigt exemplarisch, vor welchen teils krassen Herausforderungen Medien bei ihrer AfD-Berichterstattung stehen. Dabei ist es wichtiger denn je, genau hinzuschauen. Kurz vor der Europawahl, vor Kommunal- und Landtagswahlen, steht die Partei einer Machtoption so nah wie nie zuvor. Für Journalistinnen und Journalisten stellen sich dabei die Fragen: Wie berichten über eine Partei, die Demokratie und Pressefreiheit gefährdet? Wie viel Präsenz sollten AfD-Politikerinnen und -Politiker beispielsweise in Talk Shows bekommen? Und was bewirken brisante Recherchen über die Partei?

Unseren Film "Scheitern Medien an der AfD?" sehen Sie auf YouTube und in der ARD Mediathek.

Verfälschte Atmosphäre beim ESC?

In sozialen Netzwerken werden Videos vom ESC in Malmö verbreitet: Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Saal zeigen, wie sehr die israelische Sängerin Eden Golan ausgebuht wurde. Wer das Live-Event im Fernsehen schaute, bekam davon nicht viel mit, denn das Buhen wurde zum Teil herausgefiltert und durch Applaus ersetzt. Das kritisieren nun einige ESC-Fans. Auch Jendrik, der 2021 für Deutschland selbst auf der Bühne stand, zeigt sich auf TikTok schockiert über die Soundbearbeitung und wirft dem ESC Manipulation vor. Zu Recht? Was die Gründe für das Vorgehen der Veranstalter sind und inwieweit solche Technologien auch bei anderen Live-Shows eingesetzt werden, zeigen wir auf Instagram und auf Twitter.

Kritik an Plänen des MDR

Zuletzt wurde bekannt, dass der MDR Kürzungen von mindestens 160 Millionen Euro für die kommende Beitragsperiode ab 2025 plant. In diesem Twitter Thread hatten wir über die Hintergründe berichtet. Nun gibt es Kritik von der eigenen Belegschaft: In einem offenen Brief wehren sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MDR gegen die Sparpläne des Senders. Insbesondere wird kritisiert, dass offenbar die investigativen Formate massiv reduziert werden sollen. Der MDR erklärt die Kürzungen im Linearen mit einer stärkeren Ausrichtung auf digitale Formate. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

Ausgerechnet ausgezeichnet

Einen offenen Brief gab es diese Woche auch von 16 Verbänden der Filmindustrie. Es geht um die Verleihung des Carl-Laemmle-Preises an den Produzenten Martin Moszkowicz, langjähriger Chef der Constantin Film-AG. Die Filmschaffenden kritisieren seine Rolle in der Aufarbeitung der Machtmissbrauchs-Vorwürfe gegen Til Schweiger. Mehr dazu in diesem Reel.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche!

Ihre ZAPP-Redaktion
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