Stand: 06.12.2022 10:40 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Kinnertied un Wiehnachten"

Thomas Lenz erinnert sich an seine Kindheit zurück, in der das Weihnachtsfest für ihn eine noch größere Bedeutung hatte.

Ein geschmückter Weihnachtsbaum mit echten brennenden Kerzen. © Colourbox Foto: alho007
AUDIO: Kinnertied un Wiehnachten (2 Min)

"Kinnertied un Wiehnachten"

Täuben, fräten un frieren, un wedder täuben - bet tau de grote Öwerraschen. Hilligabend lööp fröher bi uns ümmer glieks af.

Nahmeddags bün'k al hippelig west, vun wägen de Geschenken later, man ierstmal geiw dat bi Oma Kinner-Punsch un brune Peppernoet; dormit den Buk vullschlagen!

Achteran sünd wi tau Kark gahn, ümmer Klock fief, mit ein Stunn singen un Wiehnachtsgeschicht hüren, un vör allen mit ein Stunn Nors affrieren up de schiet-kollen, harten Bänk. Öwer ok mit Dannenduft un Talglichtschnükern in de Näs.

Denn af na Hus, un dor is Oma allein in't Hus verschwunnen un hett Water upsett, för - na klor: Bockwußt mit Tüffelsalat.

Bescheren ok för de Dierten

Ik ünnerdeß bün butenbläben, mit Opa, un dor hebben wi wat schöns makt. De Oll hett ümmer seggt: Vördem wi an de Reig sünd, gifft't Hilligabend för de Dierten.

So sünd wi nahn Stall gahn: de Häuhner hebben ehr Extra-Wiehnachts-Kurn krägen, Hund un Katten dat best ut den Drankemmer, de Schwien hebben wi poor Kanten Growwbrod in de Troeg schmäten, un för de Vagels buten hebben wi ok noch'n Handvull Weiten funnen.

Woso? Dormit ok de Dierten weiten, dat Wiehnachten is.

Un ierst dorna sünd wi na't Hus ringahn, hebben sülwst äten un denn Bescherung makt.

Väl is anners worden siet Kinner-Tied, öwer dat Extra-Faudern vun Hund un Katt un Vagels, maken wi hüt noch; wenn't anners wier, würr doch wat fählen.

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10:40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11:50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13:20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 06.12.2022 | 10:40 Uhr

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