Hamburg-Towers-Trainer Raoul Korner mit seinem Team © Witters

Teamcheck Hamburg Towers: Alles neu - und weiter erfolgreich?

Stand: 28.09.2022 09:35 Uhr

Anderer Name, große Fluktuation im Kader und nicht zuletzt ein neuer Trainer: Die Hamburg Towers starten quasi runderneuert in die Basketball-Bundesligasaison, wollen aber trotzdem wieder die Play-offs erreichen.

Dabei kommt auf die Hamburger gleich zum Auftakt ein Härtetest zu. Mit dem Auswärtsspiel beim Meister und Pokalsieger Alba Berlin eröffnen die Towers heute (19 Uhr) die BBL-Saison - schwerer geht's nicht. Am vierten Spieltag geht es dann in heimischer Halle bereits gegen Vize-Meister Bayern München.

So lief die vergangene Saison

In der abgelaufenen Spielzeit besiegten die Towers die Bayern mit 87:83 auf eigenem Parkett, gegen Berlin hingen die Trauben allerdings zu hoch. Insgesamt legten die Hanseaten eine beachtliche Saison hin, stießen im Europacup bis ins Achtelfinale vor und zogen nach dem Aufstieg 2020 zum zweiten Mal in die BBL-Play-offs ein, wo aber gegen Bonn sofort Endstation war. Unterm Strich belegte die Saison allerdings, dass sich die Hamburger in der deutschen Basketball-Eliteliga etabliert haben.

Wer kommt, wer geht

Kurz vor dem Start der Play-off-Serie gegen Bonn mussten die Towers einen Nackenschlag verkraften. Erfolgscoach Pedro Calles gab seinen Abschied zum Saisonende bekannt. Der Spanier übernimmt den Liga-Konkurrenten Baskets Oldenburg und "hinterlässt große Fußstapfen", wie es Sportchef Marvin Willoughby ausdrückte.

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Neben ihrem Headcoach verloren die Hamburger auch zahlreiche Leistungsträger wie Nationalspieler Justus Hollatz (CB Breogan/Spanien), Jaylon Brown (Pinar Karsiyaka/Türkei), Caleb Homesley (Zenit St. Petersburg/Russland), Maik Kotsar (Baskonia Vitoria Gasteiz/Spanien), Robin Christen (Ulm) oder Maximilian DiLeo, der mit Calles nach Oldenburg ging. Auch Hendrik Drescher, Eddy Edigin, Osaro Jürgen Rich, Jordan Walker, Zachary Brown und Trevon Bluiett haben die Towers verlassen.

Die Herausforderung der neuen Saison ist auch deshalb groß, weil die EM das Teambuilding erschwert hat: Die Neuzugänge Jonas Wohlfarth-Bottermann (Deutschland) und Ziga Samar (Slowenien) stießen erst in der vergangenen Woche zur Mannschaft.

Marvin Clark II, der aus Ungarn nach Hamburg wechselte, soll mit seiner "spektakulären Spielweise" (O-Ton Willoughby) den Fans viel Freude bereiten. Gleiches gilt für den Ex-Gießener Kendale McCallum, der das Team führen soll. Ebenfalls neu sind Yoeli Childs (Salt Lake City Stars) Christoph Philipps (Ulm), Len Schoormann (Frankfurt) und James Woodard (Ludwigsburg).

Trainer Raoul Korner

"Wir sind eine Ansammlung von sehr, sehr ehrgeizigen Leuten", sagt Raoul Korner, der auf Calles als Chefcoach gefolgt ist. Er strebe einen aggressiven, intelligenten Teambasketball an. Von 2013 bis 2016 trainierte der 48-Jährige die Basketball Löwen Braunschweig. In den vergangenen sechs Jahren coachte er Bayreuth, das Korner 2017 und 2018 auch in die Play-offs führte.

Korner sagte Anfang Juni bei seiner Vorstellung: "Der Standort hat enormes Potenzial, und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dieses voll zu entfalten." Um sich voll und ganz auf seine Aufgabe in Hamburg zu konzentrieren, hat er seine Tätigkeit als österreichischer Nationaltrainer im Juli eingestellt.

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Erwartungen an die Saison

Trotz des neuen Trikots- und des neuen Namensponsors sowie des Erfolgs in der vergangenen Saison bleiben die Towers sehr bodenständig. "Wir haben in den letzten Jahren overperformed", betont Willoughby. "Wir haben alle mitgekriegt, wie schwer es ist, wenn man einen guten Job macht, die zu halten, die den guten Job gemacht haben."

Zuletzt war für die Trainer Hamburg immer nach zwei Jahren Schluss. Mike Taylor musste, Calles wollte gehen. Auch Korners Engagement ist zunächst für zwei Spielzeiten geplant. Doch die Vita des Österreichers zeigt, dass er längerfristig bei einem Club arbeiten kann.

"Natürlich wollen wir in die Play-offs", betont Korner, für den ein erfolgreiches Abschneiden aber nicht an der Qualifikation für die Endrunde zu bemessen sei. "Wenn es am Ende knapp nicht reicht, wir aber trotzdem unser Potenzial ausgeschöpft haben, dann werden wir auch damit leben können."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 28.09.2022 | 23:03 Uhr

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