Marathon: Hamburger Welday mit überragender Zeit in Berlin
Haftom Welday floh 2014 aus Äthiopien nach Pattensen und lebt mittlerweile in Hamburg. Am vergangenen Montag wurde er eingebürgert und lief am Sonntag einen überragenden Marathon in Berlin.
Die großen Schlagzeilen gehörten am Sonntag in der Hauptstadt Eliud Kipchoge (Kenia), der in 2:01:09 Stunden Weltrekord lief. Doch kaum weniger beeindruckend war die Leistung von Haftom Welday. Der gerade eingebürgerte Hamburger, der 2014 aus der äthiopischen Krisenregion Tigray geflohen war, lief in 2:09:06 Stunden persönliche Bestzeit und erfüllte die Norm für die Weltmeisterschaften 2023 in Budapest. Gleichzeitig war es die sechtschnellste Zeit eines deutschen Marathon-Läufers.
"Es hat alles wunderbar geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte Welday, dessen Ziel die Olympia-Teilnahme 2024 in Paris ist.
Welday: "Wenn ich laufe, fühle ich mich frei"
Nach seiner Flucht nach Pattensen hatte Welday zunächst mit Billig-Schuhen aus dem Discounter angefangen zu laufen und dann sein Pensum kontinuierlich gesteigert. Seinen ersten Marathon lief er vor einem Jahr in Berlin. Damals benötigte er 2:13:47 Stunden für die 42,195 Kilometer.
Für den 32-Jährigen war das Laufen schon immer mehr als "nur" ein Sport: "Wenn ich laufen gehe, fühle ich mich frei. Das ist unbezahlbar für mich", hatte der Hamburger im Sommer im NDR Interview gesagt.