Die Ruderer des Deutschland-Achters © picture alliance/dpa Foto: Federico Gambarini

Jetzt live Kanal-Cup: Deutschland-Achter mit Corona-Problemen

Stand: 02.10.2022 10:48 Uhr

Eigentlich wollte der Deutschland-Achter nach dem WM-Debakel beim Kanal-Cup ein bisschen Wiedergutmachung betreiben. Doch durch neun Corona-bedingte Ausfälle tritt das deutsche Team stark gehandicapt beim Ruder-Marathon auf dem Nord-Ostsee-Kanal an.

von Christian Görtzen

Der NDR überträgt den Vierkampf mit den USA, den Niederlanden und der Ukraine heute ab 13 Uhr live, bei dem der Deutschland-Achter nur noch mit einem Rumpfteam an den Start gehen kann. Neun WM-Teilnehmer wiesen nach den enttäuschenden Titelkämpfen ein positives Corona-Testergebnis auf und fallen aus. Julian Garth war zudem bereits in Racice/Tschechien positiv getestet worden.

Thiede: "Eine Absage nach der anderen"

"Wir testen seit der Rückkehr aus Tschechien - und es kam im Laufe der Woche eine Absage nach der anderen", sagte Trainer Peter Thiede. Er ersetzt Bundestrainer Uwe Bender, der aufgrund von leichten Symptomen aus Vorsichtsgründen absagen musste. 

"Wir sind froh, dass wir überhaupt starten können, und wollen aus der Situation das Beste machen." Trainer Peter Thiede

Schlagmann Torben Johannesen, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen sind die einzig verbliebenen Ruderer aus dem Achter, der bei der WM das Finale verpasst hatte.

WM-Endlauf erstmals seit 23 Jahren ohne Deutschland-Achter

So wird es schwierig mit der Wiedergutmachung für das historisch schlechte Abschneiden bei den Welt-Titelkämpfen, wo das deutsche Vorzeigeboot im Hoffnungslauf nur auf Platz drei gelandet war und damit erstmals seit 23 Jahren einen WM-Endlauf verpasst hate. Der anschließende Sieg im B-Finale war genau genommen kein Erfolg. Er sorgte nur dafür, dass das Debakel nicht noch größer ausfiel.

12.725 Meter bei Wind und Wellen auf dem Kanal

Da kommt der Kanal-Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal zum Saisonabschluss in Rendsburg, dem laut Veranstalter "härtesten Ruderrennen der Welt", eigentlich wie gerufen. Nach dem Motto: rein ins Boot, ran an die Riemen, rauf auf die enorm lange Strecke von 12.725 Metern - und hoch die Ruderblätter nach der Zieldurchfahrt. Letzteres dann zum Zeichen des Sieges. Das wäre aus deutscher Sicht der Idealfall für die inzwischen bereits 22. Ausgabe des Rennens, das seit 2001 traditionell in Breiholz gestartet wird. Das Ziel befindet sich nach einer strapaziösen, wellenreichen Fahrt am Fuße der "Eisernen Lady", unterhalb der Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg.

Triumphieren erstmals die Niederlande?

Ein ausgedünntes deutsches Boot trifft dabei nun auf starke Konkurrenz. Die USA verpassten bei der WM als Vierter knapp eine Medaille, die Niederlande gewannen Silber. Komplettiert wird das Starterfeld durch die Ukraine, die klarer Außenseiter sind.

Deutschland weit vorne in der Siegerliste

Für den Deutschland-Achter lief es in Rendsburg in all den Jahren sehr oft sehr gut. Satte 16 Mal überquerte die schwarz-rot-goldene Besatzung als Sieger die Ziellinie. Die USA gewannen 2006 und 2018, die Niederlande und die Ukraine finden sich noch nicht in der Gewinnerliste, die bis auf eine Ausnahme stets Nationen ausweist. 2005 triumphierte die im legendären Boat Race mit Oxford erprobte Universität von Cambridge.

Vor drei Jahren ein denkwürdiges Rennen

In Erinnerung dürfte vielen das Rennen von 2019 sein. Noch auf dem Wasser mussten das deutsche Crewmitglied Christopher Reinhardt und der niederländische Ruderer Jacob van de Kerkhof medizinisch versorgt werden. Schon weit vor dem Ziel kämpfte Reinhardt mit Kreislaufproblemen, setzte zwischenzeitlich mit dem Rudern aus und lag phasenweise auf seinem Rollsitz. Trotzdem gewann Deutschland das Rennen.

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 02.10.2022 | 13:00 Uhr

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