Surfer Philipp Köster vor Sylt © IMAGO / KBS-Picture

Als Papa zum WM-Titel? Surfstar Köster freut sich auf Sylt

Stand: 23.09.2022 09:01 Uhr

Der fünfmalige Weltmeister Philip Köster fiebert seinem Heimspiel vor Sylt entgegen. Der sechste WM-Titel ist für Deutschlands Ausnahme-Surfer noch in Reichweite.

Im Windsurfen hat der 28-Jährige, dessen Eltern aus Hamburg stammen, schon fast alles erlebt. Er bändigte die größten Wellen auf Hawaii, er wurde erster und ist bis heute einziger deutscher Weltmeister im Wellenreiten und er siegte schon einmal im Windsurf-Mekka vor Sylt.

Doch diesmal ist kurz vor dem Start des weltweit größten World Cups vor Westerland alles anders. Denn als Köster von seiner Wahlheimat Gran Canaria aus anreiste, hatte er erstmals sein zweijähriges Töchterchen mit dabei. "Seit Malia da ist, bringt mir das Surfen noch mehr Spaß", erzählt Deutschlands Ausnahmesurfer.

"Wenn ich meine Frau und die Kleine am Strand sehe, wie sie mich anfeuern, spornt mich das noch mehr an. Das sorgt für eine Extramotivation." Philip Köster

Re-Start nach zwei Jahren Corona-Pause

Ab heute dreht sich auf Sylt nach zwei Jahren Corona-Pause wieder alles um die Bretter, die für Köster und Co. die Welt bedeuten. Bis zum 3. Oktober kämpfen die besten Windsurfer vor Zehntausenden Fans um 85.000 Euro Preisgeld und um Weltranglistenpunkte - Köster winkt dabei WM-Titel Nummer sechs.

Fans ganz nah dran

"Ich freue mich total auf das Event", sagt Köster. Hier oben auf der nördlichsten aller deutschen Inseln kennt er praktisch jede Welle. Und während er bei seinem Sieg bei der vorherigen Weltcupstation im Juli auf Cran Canaria mit seinem Material am Strand "mehr oder weniger allein" war, dürften ihn nun auf Sylt wieder Massen an Menschen erwarten. "So viele Selfies wie dort mit den Fans mache ich nirgendwo sonst", sagt er.

Köster sieht nur geringe Titelchance

Sportlich geht Köster, der zuletzt 2019 vor der Geburt seiner Tochter Weltmeister war, die Aufgabe "ganz entspannt an". Für ihn ist das Gesamtklassement erstmal nebensächlich.

"Der WM-Titel ist noch möglich, aber die Chancen sind klein", so der 28-Jährige, der vor der letzten Weltcup-Station in diesem Jahr als aktuell Vierter in Lauerstellung liegt: "Bei mir muss es schon sehr gut laufen und bei den anderen sehr schlecht, damit nach ganz vorn noch was geht. Klar ist aber: Vor Sylt will ich auf jeden Fall gewinnen."

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Philipp Köster macht einen Aerial-off-the-Lip © imagoimages / reemedia

2019: Köster zum fünften Mal Surf-Weltmeister

Philip Köster ist zum fünften Mal in seiner Karriere Surf-Weltmeister geworden. Der 25 Jahre alte Sohn Hamburger Auswanderer profitierte vor Hawaii von einer anhaltenden Flaute. mehr

Sylt-Triumph liegt zehn Jahre zurück

Das mit dem Gewinnen klappte auf Sylt bislang genau ein Mal, im Jahr 2012. Als 18-Jähriger verzückte Köster die Waveriding-Szene seinerzeit mit spektakulären Sprüngen und wurde im Geburtsland seiner Eltern praktisch über Nacht berühmt, gehörte damals sogar zu den Nominierten bei Deutschlands Sportler des Jahres.

Inzwischen ist Köster im Wellenreiten, der Königsdisziplin des Windsurfens, ein Weltstar und wird in einem Atemzug mit Björn Dunkerbeck und Robby Naish genannt. Die beiden Surf-Legenden haben in ihren außergewöhnlichen Karrieren je sieben Titel im Waveriding geholt.

Hoffnung auf schlechtes Wetter

Was Köster sich für die Tage von Sylt wünscht? "Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir schlechtes Wetter. Denn das bringt Wind und Wellen", sagt er. Die Vorhersagen sehen dafür momentan gut aus.

Und Köster, am heimischen Strand von Vargas in Las Palmas von Sonne verwöhnt, ist vorbereitet. Für Sylt, sagt er und lacht, "haben wir für Malia schon mal Regensachen besorgt".

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 23.09.2022 | 19:30 Uhr

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