Innenansicht vom Stadion Marschweg-Stadion in Oldenburg. © Nico Paetzel/PaetzelPress Foto: Nico Paetzel

Stadion-Neubau in Oldenburg? Baskets gegen Pläne des VfB

Stand: 28.01.2023 15:00 Uhr

Fußball-Drittligist VfB Oldenburg will in direkter Nähe der Heimspielstätte der Baskets Oldenburg ein neues Stadion bauen. Die Basketballer sprechen sich nach NDR Informationen jedoch deutlich gegen diese Pläne aus.

von Tom Gerntke und Sebastian Ragoß

Seit Jahren wird über einen Stadion-Neubau für die Drittliga-Fußballer des VfB Oldenburg diskutiert. Das Marschweg-Stadion entspricht nicht mehr den Anforderungen des Profi-Fußballs. Im Gespräch ist deshalb, direkt neben den Weser-Ems-Hallen (WEH) - Heimstätte des Basketball-Bundesligisten Baskets Oldenburg - eine neue Fußball-Arena zu bauen.

"Negative Einflüsse auf unseren Spielbetrieb"

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) unterstützt die Pläne, nicht so jedoch die Baskets Oldenburg. In einem Brief an Krogmann und die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat - der dem NDR vorliegt - spricht sich der Basketball-Club gegen einen Neubau in unmittelbarer Nähe der eigenen Heimspielstätte aus.

Die angestrebte Lösung "hätte negative Einflüsse auf unseren Spielbetrieb und somit direkte Auswirkungen auf unsere wirtschaftliche Situation", heißt es in dem Schreiben. Zudem befürchtet der Club infrastrukturelle und logistische Probleme: Spielansetzungen müssten detailliert abgestimmt werden, bei Parallelveranstaltungen gäbe es Probleme bei der An- und Abreise sowie eine Verschlechterung der Parkplatz-Situation.

Der Brief endet mit einem Appell, einen neuen Standort außerhalb des Stadtzentrums zu prüfen, "um den unmittelbaren Wettbewerb an einem Ort mit zwei Bundesligisten und den Veranstaltungen der WEH zu vermeiden". VfB-Sportchef Sebastian Schachten sagte: "Ich glaube, einen Stadt wie Oldenburg kann auch zwei Profivereine vertragen."

Stadt: Baskets-Stellungnahme "überraschend"

Die Stadtverwaltung erklärte auf eine NDR Anfrage, dass die Stellungnahme der Baskets "überraschend" komme. Überlegungen zum Bau in Nähe der Weser-Ems-Hallen gebe es seit Jahren. "Eine Machbarkeitsstudie hat 2017 die Eignung des Areals nachgewiesen", so die Stadt, die klarstellte: "Aus Sicht der Stadtverwaltung ist der wirtschaftliche Fortbestand der EWE Baskets durch die Stadionplanung keinesfalls gefährdet. Wir sehen keine Veranlassung, die bereits erfolgte Standortpotentialstudie in Frage zu stellen oder den Prozess noch einmal neu anzuschieben."

Baukosten auf 34 Millionen Euro kalkuliert

Das neue Stadion soll eine Kapazität zwischen 7.500 und 10.000 Plätzen haben. Derzeit wird mit Baukosten von 34 Millionen Euro kalkuliert. Eine Grundsatzentscheidung über den Bau soll am 27. Februar im Stadtrat fallen.

Diese ist für den VfB Oldenburg sehr wichtig, da er am 1. März beim Deutschen Fußball-Bund die Lizenzunterlagen einreichen muss. Ein positives Signal der Stadt für einen Neubau würde die Chancen deutlich erhöhen, weiterhin eine Ausnahmegenehmigung für Spiele im Marschweg-Stadion zu bekommen.

Bürgeriniative gegen den Neubau

Widerstand gegen den Neubau gibt es nicht nur von den Baskets, sondern auch aus der Bevölkerung. "Wir haben Probleme mit den Kosten, die durch die Regeln des obersten Verbandes der Fußballindustrie kommen", sagte Klaas Brümann von der Bürgeriniative, die sich gegen den Stadionneubau einsetzt, dem NDR: "Die Nutzung des Stadions ist sehr restriktiv. Das heißt, Sie und ich werden in diesem Stadion nie Sport betreiben, unsere Kinder und Enkel auch nicht." 

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Fans vom VfB Oldenburg feiern auf dem Spielfeld im Stadion. © dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich

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Sportclub | 28.01.2023 | 14:00 Uhr

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