Keine Einigung zwischen HSV und Ex-Sportchef Mutzel vor Gericht

Stand: 27.09.2022 14:53 Uhr

Fußball-Zweitligist Hamburger SV und Ex-Sportdirektor Michael Mutzel haben sich am Dienstag vor Gericht nicht auf eine Abfindung einigen können. Die juristische Auseinandersetzung geht somit weiter.

Der HSV bot dem 43-Jährigen 100.000 Euro, Mutzel lehnte dies als unzureichend ab. Sollten sich beide Seiten nicht noch außergerichtlich einigen, kommt es im Januar in einem Kammertermin zu einer weiteren Verhandlung.

Mutzel: "Will nicht, dass es eine Schlammschlacht gibt"

Dann geht es um zwei Punkte: Die Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigung und die Entfristung der ursprünglich bis zum 30. Juni 2023 geschlossenen Vertrages zwischen Mutzel und dem HSV. Der Club wirft dem Ex-Funktionär die Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung, die Weitergabe vertraulicher Informationen zu Transfers und die "beharrliche Missachtung" von Weisungen vor.

"Ich will nicht, dass es eine Schlammschlacht gibt", betonte Mutzel. Er habe durch die Vorgänge aber eine "erhebliche Rufschädigung" erfahren. Trotz allem war und sei er an einer Lösung interessiert.

Freistellung nach Differenzen mit Sportvorstand Boldt

Mutzel war nach internen Differenzen mit Sport-Vorstand Jonas Boldt vom 12. Juni bis zum 16. August beurlaubt und anschließend freigestellt worden. Der Entscheidung vorausgegangen war eine massive öffentliche Kritik durch Boldt: "Michael funktioniert in einer Führungsrolle rund um die Mannschaft nicht", sagte der Sportvorstand Anfang Juni und setzte unter anderem durch, dass Mutzel keinen Kontakt mehr zur Mannschaft haben durfte.

Mutzel war juristisch gegen die Entscheidung des HSV vorgegangen und hatte vor dem Arbeitsgericht Ende Juli Recht bekommen. Boldts Reaktion: Er kündigte Mutzel fristlos.

HSV-Aufsichtsrat legt Veto gegen Vergleich ein

Anschließend gab es zwischen Mutzels Anwalt und einem von Boldt beauftragten externen Juristen Verhandlungen über eine Abfindung. Beide Seiten einigten sich nach Medienberichten auf 400.000 Euro. Allerdings stimmte der Aufsichtsrat des HSV Fußball AG dieser Lösung nicht zu, sodass es zu dem erneuten Termin vor Gericht kam. Dort bot der HSV Mutzel nur noch ein Viertel der zuvor ausgehandelten Summe an.

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Fahnen mit dem Logo des Hamburger SV © Witters Foto: Valeria Witters

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Hamburg Journal | 27.09.2022 | 19:30 Uhr

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