Frankreich : Marokko

Zwei Spiele stehen uns bei dieser Weltmeisterschaft noch bevor, natürlich auch im Live-Ticker: Am Samstag spielt Marokko gegen Portugal im Spiel um Platz drei, tags darauf trifft Frankreich im Endspiel auf Argentinien, mit dem Duell der beiden Rekord-Scorer Mbappé und Messi. Anstoß ist jeweils um 16 Uhr, wir freuen uns auf Sie und danken für heute herzlich für Ihr Interese - Ihr Sportschau-Team!

Ein großer Kollege nimmt heute übrigens auch seinen Abschied: Béla Réthy vom ZDF hat nach 40 Jahren seine Karriere als Reporter beendet. Große Hochachtung auch von uns von der Sportschau!

Die Marokkaner inclusive Coach Regragui gehen jetzt in ihre riesige Fan-Kurve und werden überragend gefeiert. Tolle Szenen hier, die Spieler gehen teilweise auf die Knie und verbeugen sich vor ihren Fans.

Marokko hat diese WM bereichert, aber an diesem Abend waren sie nur die zweitbeste Mannschaft. Es war auch keine gute Coaching-Idee von Walid Regragui, die bisher so überragende Defensivtaktik ausgerechnet im Halbfinale zu korrigieren und dann mit Fünferkette so etwas wie Angst oder übergroßen Respekt zu signalisieren. Frankreich hatte im ganzen Spiel trotz weniger Ballbeitz deutlich mehr Zug zum Tor, hätte noch drei Treffer mehr schießen können. Von Marokko kam bei den Abschlüssel einfach zu wenig, und trotzdem hätten sie bei Fallrückzieher von El Yamiq an den Pfosten oder eben in der vierten Minute der Nachspielzeit natürlich auch Szenen, in denen ein Tor hätte fallen können. Insgesamt geht dieses 2:0 aber völlig in Ordnung - und die WM hat ein großes Finale vor sich.

Spielende

Das war's! Frankreich steht im Finale, trifft auf Argentinien. Und Marokko bekommt es im Spiel um Platz drei mit Kroatien zu tun.

Die letzte Minute läuft, das reicht nicht mehr für Marokko.

Aboukhlal war da in den Strafraum marschiert, Ounahis Schuss wurde geblockt und Hamdallah kriegt die Kugel auch nicht über die Linie, Wahnsinn. Aber auch klasse von Koundé.

Und dann doch nochmal eine Megachance für Marokko! Aber Koundé klärt da sensationell auf der Torinie.

Hakimi ist ja sowieso der einzige, der es vom Tempo her mit Mbappé aufnehmen kann. Die beiden sind ja auch dicke Kumpels und spielen zusammen bei PSG.

Mbappé fährt nochmal einen Solo-Konter inclusive Beinschuss gegen Amrabat - aber dann stoppt ihn in letzter Zeit doch noch Hakimi.

Sechs Minuten also obendrauf, das ist nicht allzu viel. Man bekommt auch nach wie vor keine Idee, wie Marokko hier überhaupt ein Tor schießen könnte, geschweige denn zwei.

Nachspielzeit: Es werden 6 Minuten nachgespielt.

Mal ein Abschluss von Aboukhlal, aber der zählt nicht - er stand im Abseits. Wurde auch nachträglich geahndet, als Lloris gerade den Ball unter sich begraben hatte.

Frankreich steht jetzt aber auch nicht mehr ganz so tief, Kolo Muani und Thuram attackieren deutlich weiter vorne und auch Mbappé ist dabei.

Marokko lässt den Ball im Mittelfeld laufen, aber alles in ungefährlichen Zonen. Und dann geht einmal Griezmann dazwischen und holt sich die Kugel.

Hakimi versucht es wieder mal über die rechte Außenbahn, und wieder heißt der Sieger: Frankreich. Diesmal in Person von Theo Hernández.

Thuram bremst da als letzter Mann gerade Ziyech aus und feiert sich dafür enorm - aber auch absolut zu Recht. Er kann also doch Defensivarbeit.

Als Schlichter hier gerade zwischen El Yamiq und Varane macht Schiedsrichter Cesar Ramos übrigens einen Top-Job. Klare Ansagen, gute Körpersprache, schon ist Ruhe im Karton. Er hat manche Fouls übersehen, aber die Leitung des Spiels immer im Griff gehabt.

Ausgleich übrigens zwischen Mbappé und Messi: Durch seinen Assist gerade haben beide neun Scorer-Punkte, jeweils fünf Tore und vier Vorlagen.

Knapp zehn Minuten noch plus Nachspielzeit - also Zeit wäre noch. Aber Marokko hat einfach keine Abschlüsse, von daher kann hier eigentlich nicht mehr viel passieren.

42 Sekunden stand Kolo Muani auf dem Platz - und trifft mit seinem ersten Ballkontakt. Besser kann man nicht coachen.

Vorher ist erst Thuram auf die Abwehr zugegangen, passt dann zu Mbappé, der ein geniales Dribbling ansetzt. Sein Schuss wird auf den zweiten Pfosten abgefälscht, da steht Kolo Muani ganz entspannt und schiebt ein.

Kolo Muani war noch nicht mal eine halbe Minute auf dem Feld - und besorgt hier die Entscheidung!

Was für ein Joker-Einsatz!

Höchststrafe für Amallah - vorhin ein- und jetzt schon wieder ausgewechselt. Verletzt war er nicht.

Hamdallah kommt schon wieder über links, aber sein Pass in die Mitte geht ans Außennetz.

Koundé hatte da gegen Hamdallah aber auch top verteidigt - trotzdem hätte Hamdallah natürlich unbedingt mal einen Torschuss anbringen müssen. Er ärgert sich auch selbst.

Die letzte Viertelstunde bricht an. Konterchance für Marokko - aber warum verweigert Hamdallah denn so lange den Abschluss?

Fofana mal mit einem Abschluss, Thuram hatte ihn da halblinks aus zehn Metern in Szene gesetzt. Der Ball geht aber klar links am Tor vorbei.

Thuram ist jetzt auf links gegangen, Mbappé spielt dafür Mittelstürmer. Da fällt dann natürlich nicht so gravierend ins Gewicht, wenn er die defensiven Läufe verweigert, also taktisch wieder top von Deschamps.

Griezmann zieht das nächste Foul, das bringt alles sehr viel Zeit - von daher ist das nicht clever von Marokko.

Griezmanns Freistoß landet bei Thuram, der völlig frei zum Kopfball kommt - aber er setzt ihn klar rechts neben das Tor. Da war deutlich mehr drin.

Taktisches Foul von Dari an Thuram, war nichts Wildes - aber Gelb hätte es trotzdem geben müssen.

Dembélé macht Druck über links, aber von kommt wenig Brauchbares heute. Er dürfte der nächste Wechselkandidat sein, vermutlich für Coman.

Thuram zieht das Foul gegen Hakimi - in dieser Disziplin ist der Gladbacher herausragend. Manchmal hat er dann aber Schmerzen an Stellen, die überhaupt nicht berührt wurden, also quasi ein medizinisches Wunderkind.

Gute Hereingabe von Aboukhlal! Aber er stand zuvor im Abseits, die Flugeinlage von Lloris, der die Flanke sichert, war also eigentlich umsonst.

Ob es da je gegeben hat? En-Nesyri geht nach 66 Minuten: ohne Zweikampf, ohne angekommenen Pass - und mit zwei Ballkontakten!

Giroud geht schon raus, erstaunlich. Thuram ist defensiv jetzt überhaupt nicht gut, aber kontern kann er überragend.

Sehr oft kommen die Marokkaner dabei sogar zur Grundlinie durch, aber der Rück- oder Querpass ins Zentrum landet immer bei einem Blauen.

Entsprechend gering sind danütlich auch die Räume für Marokko, um geordnete Angriffe auch mal bis zu einem Abschluss durchzuziehen.

Frankreich steht jetzt unheimlich tief hinten drin, Giroud ist erster Forechecker 20 Meter hinter der Mittellinie.

Es bleibt kernig hier, und das ausschließlich von den Marokkanern. Dieses Mal ist Griezmann das Opfer eines harten Fouls, immerhin gab es da jetzt auch mal Freistoß. Gelb nicht, aber immerhin Freistoß.

Die Fahne kann man auch mal früher hochheben. Mbappé startet bei seinem Konter klar ins Abseits, aber das Gespann lässt erstmal sehr lange weiterlaufen.

Griezmann organisiert vorne das Pressing, winkt seinen Kollegen, dass sie nicht ganz so weit hinten reindrängen lassen.

Nächstes hartes Foul von Dari gegen Mbappé! Vollspann auf den Fuß des Franzosen, dessen Schnürsenkel dabei reißen. Erneut kaum zu glauben: Cesar Ramos pfeift das wieder nicht!

Eine wirklich unfassbare Statistik hat übrigens der Siegtorschütze vom Portugal-Spiel. En-Nesyri hat zwei (2!) Ballkontakte in bisher 56 Minuten. Sensationell, mehr abgemeldet kann man nicht sein.

Das Problem der Marokkaner liegt gar nicht darin, dass sie nicht Top-Szenen vor dem Tor kreieren. Aber sie bekommen einfach keine Abschlüsse.

Vorher hatte auch schon Varane einmal sehr gut geklärt, er und Konaté müssen gerade ziemlich viele Unpässlichkeiten von Koundé und Hernández reparieren.

Marokko kommt über links, Koundé ist da völlig überfordert - aber wie Konaté auch diese Szene wieder entschärft, ist herausragend!

Witzige Einlage der Marokko-Fans - sie feuern jetzt an wie die Isländer bei der EM 2016.

Mbappé wird anderthalb Minuten behandelt, dann geht es weiter. Eine echt harte Szene.

Was für ein Tackling jetzt von Amrabat gegen Mbappé. Der Marokkaner trifft minimal den Ball, aber maximal den Franzosen - das muss ein Foul sein. Wahnsinn, dass Cesar Ramos das durchgehen lässt.

Wieder kommt Ziyech, wieder blockt Konaté - überragend.

Hakimi nimmt rechts Ziyech mit, dessen Flanke wird aber von Konaté geblockt.

Mbappé rutscht dann noch in Keeper Bono hinein, Cesar Ramos pfeift dann ab, damit Bono behandelt werden kann - und es geht mit Schiriball weiter.

Griezmann steil auf Mbappé! Der wird dann im Zweikampf von Hakimi zu Fall gebracht - es gibt aber keinen Elfmeter. Das war hart an der Grenze, aber doch korrekt entschieden.

Frankreich kontert sofort wieder brandgefährlich! Mbappé geht nach einer zu überhasteten Grätsche von Hakimi links durch, flankt dann aber etwas zu scharf in die Mitte - den kann Giroud nun wirklich nicht verarbeiten.

Der nächste Bayern-Spieler ist draußen, Mazraoui wirkte schon die ganze Zeit nicht so richtig fit - für ihn verteidigt jetzt Attlat-Allah.

Anpfiff 2. Halbzeit

So, weiter geht es hier - Marokko musste schon wieder wechseln.

Marokko begann die Partie trotz Umstellung auf eine Fünfer-Abwehrkette mit deutlich mehr Ballbesitz, lag zwischenzeitlich bei 65 Prozent. Aber die Franzosen fanden erstaunlich oft Lücken in der bisher besten Abwehr aller WM-Teilnehmer. Theo Hernández nutzte eine davon zur Führung, Giroud hätte diese zweimal ausbauen müssen. Einmal traf er den Pfosten, einmal schloss er freistehend viel zu hektisch ab. Dann kam Marokko zehn Minuten vor der Halbzeitpause aber wieder stark zurück, machte Druck und hatte Chancen - die größte durch den Fallrückzieher an den Pfosten von El Yamiq. Auch die Standards von Ziyech sind immer extrem gefährlich. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Ende 1. Halbzeit

Nächster Freistoß, diesmal sucht Ziyech seinen Kollegen Amallah. Aber der verpasst den Ball knapp.

Ziyech zieht den nächsten Freistoß knallhart vors französische Tor, da ist großes Gedränge - aber Lloris boxt den Ball mit einer Faust weg.

Es gibt drei Minuten Nachspielzeit - erstaunlich wenig.

Hakimi irritiert Lloris bei der anschließenden Ecke, der Keeper lässt den Ball fallen - aber er sichert sich den Ball dann doch noch. Also quasi ein "fumble" - aber selbst "recovered".

Nachspielzeit: Es werden 3 Minuten nachgespielt.

Marokko versucht jetzt nochmal alles - vielleicht beflügelt von dieser überragenden Aktion gerade. Lloris hätte übrigens keine Chance gehabt.

Was für eine Szene! Nach einer abgewehrten Ecke setzt Innenverteidiger El-Yamiq zum Fallrückzieher an - und trifft den linken Pfosten!

Hakimi geht mal rechts durch, aber überragend, wie Konaté das Tackling ausführt. Total kontrolliert klärt er zur Ecke.

Im Moment viel Gestocher im Mittelfeld, das hat ein bisschen was von Flipper, die kugel springt hin und her.

Langer Ball auf Dembélé, aber einen Tick zu steil - wäre wieder zu spät für Mazraoui geworden, der ein großer Unsicherheitsfaktor ist.

Nächste Chance für Frankreich! Nach der Griezmann-Ecke schlafen En-Nesyri und Mazraoui, Varane geht dem Ball entgegen und drückt ihn knapp am rechten Pfosten vorbei.

Klasse-Tackling von El-Yamiq! Da war Griezmann fast schon durch, aber der Marokkaner klärt noch zur Ecke.

Im Moment kontrollieren die Franzosen hier das Geschehen, lassen Marokko laufen - das nervt sie sicher extrem. Sie kommen einfach nicht in die Zweikämpfe.

Giroud rauft sich die Haare, das kann er selbst nicht fassen, was er da für ein Riesending liegengelassen hat.

Mbappé ist erst zu eigensinnig, hätte locker quer spielen müssen, da standen Giroud und Dembélé völlig frei. Dann landet der Abpraller aber doch bei Giroud, der viel zu hektisch abschließt - Bono war eigentlich schon geschlagen!

Doppel-Chance für Frankreich! Das muss doch das 2:0 sein!

Da muss dann im Normalfall einfach auch mal kurz der Tipp vom Assistenten über das Headset kommen, also da hat die Zusammenarbeit im Gespann überhaupt nicht geklappt.

Beim Konter gab es übrigens ein übles Foul von Dari an Hernández. Richtig war es von Cesar Ramos, den Vorteil laufen zu lassen. Aber wie man dann anschließend diese Gelbe Karte vergessen oder übersehen kann - absolut schleierhaft.

Die Franzosen kontern über Mbappé, dann steht aber am Ende Giroud im Abseits.

Pass in die Tiefe in den Lauf von En-Nesyri, aber glänzend abgelaufen von Konaté. Der macht ein Klassespiel bisher.

Die Marokkaner kommen mal über links, aber nach dem Pass von Boufal steht Mazraoui klar im Abseits.

Giroud wird da im Mittelfeld von Amallah umgeschubst, da kommt gleich ziemliche Missstimmung auf. Freundlich ist die Atmosphäre hier nicht - aber es geht ja auch um unfassbar viel.

Es wird also mal wieder ordentlich Nachspielzeit geben, davon kann man jetzt schon ausgehen.

Hernández und Boufal sind da mit den Schienbeinen aneinandergerauscht, das tut natürlich extrem weh. Aber es geht weiter für den Franzosen, der jetzt zwei Minuten behandelt wurde.

Theo Hernández dribbelt da im eigenen Strafraum und wird dann von Boufal zu Fall gebracht.

Die ersten 25 Minuten zeigen, dass die Franzosen taktisch glänzend eingestellt sind - und Marokko mit dieser Fünferkette vor allem jetzt bei 0:1-Rückstand danebenliegt.

Es ist aber auch extrem auffällig, wie durckvoll die Franzosen jetzt schon ganz vorne ins Pressing gehen. Keeper Bono hat null Zeit, den Aufbau einzuleiten, er muss den Ball lang wegschlagen.

Dembélé ist bisher sehr blass, aber jetzt arbeitet er auch stark nach hinten mit. Das ist sonst nicht seine Stärke - also kein allzu gutes Zeichen für Marokko: Die Franzosen sind voll motiviert.

Saiss muss tatsächlich raus, aber nicht aus taktischen Gründen - er hat eine Verletzung angezeigt und ist ja auch schon vorher dick am Oberschenkel bandagiert gewesen.

Frankreich holt inzwischen beim Ballbesitz auf, liegt jetzt bei 42 Prozent. Eben waren es noch 35.

Und auf der Ersatzbank von Marokko gibt es schon Aktivität, vielleicht gibt Coach Regragui seine Taktik mit der Fünferkette jetzt schon wieder auf.

Also das ist bisher überhaupt noch nicht dieses Bollwerk, was zuletzt Spanien und Portugal verzweifeln ließ. Extreme Lücken tun sich da auf.

Und fast das 2:0! Nach einem kapitalen Stellungsfehler von Saiss kommt Giroud zum Abschluss - und hämmert die Kugel mit dem Vollspann an den linken Pfosten!

Aber Ziyech ist dann am Ende der Zielspieler und bekommt nur eine bessere Rückgabe zustande.

Jetzt mal ein Fehlpass von Hernández im Aufbau, Marokko kommt sofort zu einem vielversprechenden Konter.

Jetzt mal ein Freistoß für die Marokkaner, Ziyech bringt den Ball an den Fünfer - aber Konaté räumt da gegen Dari resolut auf.

Für Hakimi wird es hart heute, er hat Theo Hernández gegen sich, der seine geliebten Sololäufe über die rechte Bahn bisher konsequent zustellt.

Giroud ist bisher noch weitgehend abgemeldet, aber den doppeln die Marokkaner im Zentrum auch immer wieder. Entsprechend haben aber Griezmann und auch Mbappé etwas mehr Platz.

Bisher erstaunliche 65 Prozent Ballbesitz bei Marokko, das ist nun wirklich gar nicht ihr Spiel im bisherigen Turnierverlauf. Da war die Statistik oft ziemlich genau umgekehrt.

Griezmann schickt Mbappé steil, der am Trikot festgehalten wird - aber es war Abseits, von daher braucht Cesar Ramos da über keine Gelbe Karte nachzudenken.

Toller Versuch! Ein hervorragender Schuss von Ounahi von halblinks, den er mit rechts auf die rechte Ecke zirkelt. Lloris muss da alles aufbieten, um die Kugel noch so gerade um den Pfosten zu lenken.

Es ist natürlich noch extrem früh in dieser Partie, aber klar ist jetzt schon, dass die Marokkaner jetzt auch selbst viel mehr für das Offensivspiel investieren müssen als sie es eigentlich gewohnt sind.

Das wird jetzt natürlich enorm schwer für Marokko. Die Umstellung auf Fünferkette war auf das Konterspiel ausgerichtet, das müssen sie jetzt wohl irgendwann scharf überdenken.

Theo Hernández kam ja im ersten Spiel, als sein Bruder Lucas einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Er vereint diesen Mix aus defensiver Stabilität, aber eben auch Druck und Torgefahr nach vorne.

Griezmann hat den Angriff eingeleitet, da hatte die marokkanische Kette Abstimmungsprobleme. Sein Schuss wird zwar noch geblockt, auch der Versuch von Mbappé - aber den Anpraller drückt dann Theo Hernández über die Linie.

Und da ist die Führung für Frankreich!

Enormes Pfeifkonzert immer dann, wenn die Franzosen am Ball sind - natürlich steht die arabische Welt hier geschlossen hinter Marokko. Schön muss man das Gepfeife nicht finden, aber so ist das hier.

Frankreich ist ja auch kein großer Fan davon, das Spiel zu machen, auch Les Bleues kontern deutlich lieber als selbst initiativ zu werden. Es wird also ein Belauern und ein Warten auf die Fehler des Gegners - genau das deutet sich jetzt schon nach der kurzen Zeit an.

Eine offenbar verletzungsbedingte Umstellung gab es eben bei Marokko noch: Dari ist in die Mannschaft gerückt, er ersetzt Aguerd in der Innenverteidigung.

Es wird spannend zu beobachten, ob diese Umstellung auf Fünferkette dazu führt, dass Marokko nur auf Konter lauert.

Spielbeginn

Der Ball rollt, Marokko hat dieses historische WM-Halbfinale angestoßen.

Geleitet wird das Spiel vom Mexikaner Cesar Ramos, hoffentlich ist er nur eine Randerscheinung dieses Abends und nicht unfreiwillig Hauptdarsteller wie schon so manche seiner Kollegen hier zuletzt.

Jetzt sind die Marokkaner dran, in den Gesichtern ist totale Anspannung zu sehen. Und natürlich unfassbarer Stolz.

So, jetzt wird hier die französische Nationalhymne gespielt, im Mittelkreis ist wie immer der acht Meter hohe WM-Pokal aufgebaut.

Frankreich geht mit einem überragenden Lauf hier ins Halbfinale: Acht der letzten neun WM-Spiele wurden gewonnen. Nur hier im dritten Gruppenspiel gab sich eine B-Auswahl von Les Bleus, die zum Zeitpunkt des Spiels schon fast sicher als Gruppensieger feststanden, Tunesien mit 0:1 geschlagen.

68.000 Zuschauer gehen in dieses Stadion, und angeblich konnten nicht alle Kartenwünsche erfüllt werden. Dass trotzdem viele Plätze freibleiben und während des Spiels auch vorzeitig frei werden, ist bei dieser WM ein gewohntes Bild.

Frankreich: 1 Lloris - 5 Kounde, 4 Varane, 24 Konate, 22 T. Hernandez - 8 Tchouameni, 13 Fofana - 11 Dembele, 7 Griezmann, 10 Mbappe - 9 Giroud. - Trainer: Deschamps

Dann noch einmal die Aufstellungen im Überblick. Marokko: 1 Bono - 2 Hakimi, 18 El-Yamiq, 5 Aguerd, 6 Saiss, 3 Mazraoui - 4 Amrabat - 7 Ziyech, 8 Ounahi, 17 Boufal - 19 En-Nesyri. - Trainer: Regragui

Bei den Franzosen ist es ein 4-2-1-3 - Dembélé und Mbappé muss man ja neben Giroud definitiv als Stürmer bezeichnen. Hinter den Spitzen agiert mit Griezmann noch ein echter Stürmer, aber in diesem Turnier ist er zum Zehner mutiert und macht das herausragend - zumal er bei gegnerischem Ballbesitz auch noch defensiv und als Ballrückeroberer glänzt.

Die taktischen Formationen können Sie sich bei uns im Live-Ticker nochmal unter dem Reiter "Aufstellungen" ansehen. Marokko ist mit einer waschechten Fünferkette unterwegs, davor ein Vierer-Mittelfeld und En-Nesyri als einzige Spitze - er hat ja das Siegtor gegen die Portugiesen geköpft.

Dass Konaté für die Franzosen verteidigt, muss nun wirklich überhaupt keine Schwächung sein. Ein Blick auf die Zweikampf-Statistik dieses WM-Turniers zeigt: Der mit Abstand Beste in dieser Kategorie ist Konaté. Er liegt bei 90,32 Prozent gewonnenen Duellen, übrigens gefolgt von Antonio Rüdiger und Harry Maguire (beide 72,4).

Bei den Franzosen fehlt neben Upamecano auch Rabiot, auch er leidet an einer Erkältung. Dafür rücken Youssouf Fofana ins Mittelfeld und der ehemalige Leipziger Ibrahima Konaté in die Innenverteidigung.

Marokkos Coach Walid Regragui hat gegenüber dem 1:0-Sieg über Portugal auf zwei Positionen gewechselt. Nayef Aguerd und Noussair Mazraoui erhalten den Vorzug vor Yahia Attiat-Allah und Selim Amallah  - beide sitzen auf der Bank.

Bei den Marokkanern ist aber ein Bayern-Spieler dabei: Noussair Mazraoui, eigentlich ein Rechtsverteidiger, ist hinten links aufgeboten.

Der erkrankte Innenverteidiger Dayot Upamecano fehlt bei den Franzosen ebenso wie Rechtsverteidiger Benjamin Pavard und Außenstürmer Kingsley Coman. Lucas Hernandez hatte im ersten Vorrundenspiel einen Kreuzbandriss erlitten.

Schauen wir doch gleich mal auf die Aufstellungen der beiden Mannschaften. Vier Spieler von Bayern München stehen im Aufgebot von Frankreich, keiner steht allerdings in der Startelf.

Fünf Duelle gab es bisher zwischen Frankreich und Marokko, die Équipe Tricolore hat davon noch keine verloren. Zwei Remis gab es, dreimal ging Frankreich als Sieger vom Platz.

Die Marokkaner haben bisher ein einziges Gegentor kassiert - und das war auch noch ein Eigentor. Also weder die hoch dekorierten Stars von Kroatien, Belgien, Portugal und Spanien sowie die Mannschaft von Kanada hat es geschafft, Torwart Bono und seine Vorderleute zu bezwingen.

Dass Frankreich der klare Favorit ist, mit all der Turniererfahrung und als amtierender Weltmeister, ist ziemlich klar - aber vor allem die Defensive der Marokkaner hat bisher einen weltmeisterlichen Job gemacht.

Die Marokkaner haben ja bekanntlich schon vor dem Anpfiff dieses Spiels Geschichte geschrieben. Noch nie in der WM-Historie stand eine Nation aus Afrika im Halbfinale - aber für die Mannschaft von Walid Regragui soll das noch nicht das Ende sein.

Einen wunderschönen guten Abend, liebe Fußball-Fans! Ihr Sportschau-Team begrüßt Sie ganz herzlich zum zweiten Halbfinale der Fußball-WM in Katar: Frankreich trifft auf Marokko, die Partie steigt im Al Bayt Stadium - wir wünschen ganz viel Spaß!