Tipps gegen Ratten: Was wirklich hilft
Ratten werden schnell zur Plage. Einmal durch Lebensmittelreste angelockt, wird man sie schwer wieder los. Was muss man bei einem Befall beachten? Wie erkennt man seriöse Unternehmen zur Schädlingsbekämpfung?
Ob an überquellenden Mülltonnen, verlassenen Picknickplätzen oder am Ententeich: Wenn es etwas zu fressen gibt, kommen Ratten in Scharen - und gehen von alleine nicht wieder weg. Wer einen Rattenbefall entdeckt, auch auf dem eigenen Grundstück, ist wegen der Seuchengefahr verpflichtet, das bei der zuständigen Gemeinde oder Stadt zu melden.
Richtig vorbeugen: Ratten von Haus und Garten fernhalten
Um Ratten gar nicht erst anzulocken, sollten Mülltonnen und Müllsäcke komplett verschlossen sein und möglichst erst kurz vor der Abholung für die Müllabfuhr bereitgestellt werden. Speisereste dürfen nicht in die Natur geworfen werden - auch nicht auf den Kompost. Selbst in der Toilette oder im Ausguss heruntergespülte Essenreste können Ratten anlocken.
Bei Rattenbefall: Sofort handeln
Sind die Ratten bereits da, sollte sofort gehandelt werden: "Der Rattenbefall kann sehr schnell zur Plage werden, weil die sich sehr stark vermehren", warnt Thorsten Krause vom Institut für Hygiene und Umwelt in Hamburg. Innerhalb von sechs bis acht Wochen sind die Jungtiere geschlechtsreif. Eine einzelne weibliche Ratte kommt so auf rund 600 Nachkommen pro Jahr.
Infektionsgefahr auch durch tote Tiere
Ratten sind sehr scheue Tiere. In Stress-Situationen können sie aber durchaus beißen. Das ist für Menschen gefährlich, weil dabei Krankheiten übertragen werden können. Doch auch bei bereits toten Tieren besteht durch Urin- oder Kotreste im Fell eine Ansteckungsgefahr. Deshalb sollten auch Kadaver nur mit Handschuhen beseitigt werden. Ob sie in den Restmüll dürfen, ist unterschiedlich geregelt. Auskunft kann die zuständige Gemeinde geben.
Köder mit Rattengift entlang der Laufwege auslegen
Angebote für Rattenköder gibt es zum Beispiel in Baumärkten für 9 bis 20 Euro. Damit sie wirken, sollten die Laufwege der Nager gesucht werden: Besonders nachts laufen Ratten auf den immer gleichen Wegen aus ihren Verstecken zu den Futterquellen. Entlang dieser Wege sollten auch die Köder ausgelegt werden. Die Nager fressen von dem Rattengift und sterben zwei Tage später. Wichtig ist, dass das Gift in einem speziellen Gehäuse liegt, das beispielsweise für Igel oder Katzen nicht zugänglich ist.
Vorsicht von unseriösen Schädlingsbekämpfern
Haben sich Ratten in Wohnräumen, dem Keller oder der Garage eingenistet, sollten professionelle Unternehmen zur Schädlingsbekämpfung gerufen werden. Eine Rechnung über 250 Euro ist für einen solchen Einsatz oft gerechtfertig. Verbraucherschützer warnen aber, dass es auch viele unseriöse Anbieter gibt, die höhere Beträge verlangen: "Deshalb muss man unbedingt darauf achten, dass man sich ein Angebot erstellen lässt von jemanden, der einen Laden mit einer festen Adresse besitzt", rät Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg. Über die Suchfunktion auf der Internetseite des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes lassen sich ebenfalls Firmen finden, die als seriös eingestuft werden.