Ein Vater sitzt mit seinen Töchtern auf dem Sofa und schaut auf ein Tablet. © imago images/Giorgio Magini Foto: Giorgio Magini

So können Eltern Smartphones und Tablets kindersicher machen

Stand: 20.04.2022 11:00 Uhr

Immer häufiger landen Smartphones und Tablets als Geschenke in den Händen von Kindern. Mit den richtigen Einstellungen können Eltern die Geräte kindersicher machen und Kostenfallen vermeiden.

Ob Abofallen mit hohen Kosten, unangemessene, nicht kindgerechte Inhalte oder Dauernutzung mit Suchtpotenzial: Wenn Kinder Smartphones und Tablets nutzen, sind die Gefahren vielfältig. Eltern sollten deshalb bereits vor dem Verschenken der Geräte Einstellungen vornehmen, mit denen sich der Medienkonsum kontrollieren und einschränken lässt.

Drittanbietersperre verhindert Abofallen und In-App-Käufe

Gerät der Nachwuchs beim Surfen im Internet - beispielsweise bei der Suche nach beliebten Spielen - in eine Abofalle oder kauft versehentlich in einer App zusätzliche digitale Produkte, kann das für Eltern teuer werden. Nicht selten summiert sich die unkontrollierte Nutzung zu einem vierstelligen Betrag, warnt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Vermeiden lässt sich das, wenn beim Mobilfunkanbieter eine sogenannte Drittanbietersperre beantragt wird. Auf diese Weise wird die Telefonnummer nicht automatisch an die Anbieter von Apps und Abos übermittelt. Die Personendaten müssen nun über ein separates Eingabefeld bestätigt werden. Zudem lassen sich ungewollte Downloads verhindern, wenn der Bereich "Käufe" in den App-Stores mit einem Passwort geschützt ist.

Einspruch und Rückabwicklung bei In-App-Käufen

Sofern minderjährige Kinder doch In-App-Käufe ohne Zustimmung getätigt haben, sollten Eltern so schnell wie möglich Einspruch einlegen. Bei Käufen über einen App-Store die Rückabwicklung der Zahlung umgehend über das Nutzerkonto veranlassen. Bei Abbuchungen über die Smartphone-Rechnung die Zahlung schriftlich beim Mobilfunkanbieter beanstanden. Dazu am besten den Musterbrief der Verbraucherzentrale nutzen. Pochen die Anbieter weiterhin auf ihre Forderungen, den Vorgang in beiden Fällen der Bundesnetzagentur melden.

Kindersicherung unter iOS und Android einrichten

Bei Apple-Geräten mit iOS-Betriebssystem lassen sich bereits viele Einstellungen zum Schutz von Kindern direkt vornehmen. Unter "Einstellungen" im Menü "Bildschirmzeit" lässt sich unter anderem festlegen, wie lange bestimmte Apps genutzt werden dürfen. Zudem können Eltern dort steuern, dass das Gerät nur kindgerechte Inhalte ausspielt.

Wer Android-Geräte nutzt, kann Jugendschutz- und Alterseinstellungen im Google Play Store vornehmen. Über kostenlose Kindersicherungs-Apps - wie beispielsweise Google Family Link - können Eltern Zugriffsrechte auf Inhalte, Käufe, Bildschirmzeiten und Apps verwalten.

Möglichst via WLAN mit Kindersuchmaschinen surfen

Nutzen Kinder Tablets, sollten die Eltern ein Nutzerprofil für den Nachwuchs erstellen, über das sich beispielsweise Zugriffsrechte auf Apps einschränken lassen.

Sofern bei Smartphones keine Drittanbietersperre gesetzt wurde, besser statt über die SIM-Karte nur über das hauseigene WLAN surfen. So kann die Mobilnummer nicht in falsche Hände geraten und versehentliche Käufe landen nicht unbemerkt auf der Rechnung des Mobilfunkanbieters.

Dass Kinder unangemessene oder nicht altersgerechte Inhalte konsumieren, lässt sich auch durch die Nutzung von speziellen Kindersuchmaschinen wie fragFINN oder Blinde Kuh vermeiden, rät die Verbraucherzentrale.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 09.02.2022 | 17:40 Uhr

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