Honig © Nitr/fotolia Foto: Nitr

Honig: Gute Qualität erkennen und Sorten unterscheiden

Stand: 05.05.2022 09:45 Uhr

Ob auf Brot oder im Tee: Honig ist in Deutschland beliebt. Woran erkennt man gute Qualität und wie unterscheiden sich die Sorten? Ist Honig vegan? Wissenswertes sowie Tipps zur Verwendung in der Küche.

Nur rund 20 Prozent des hierzulande verkauften Honigs stammen aus Deutschland. Der Rest wird importiert, vor allem aus Mexiko, Argentinien und Rumänien. Die Hersteller günstiger Honige werben oft mit Begriffen wie "Landhonig" und "Imkerhonig". Diese Begriffe lassen vermuten, es handele sich um Ware aus Deutschland. Nur bei genauem Blick aufs Kleingedruckte findet man oft den Hinweis "Mischung von Honig aus EG-Ländern und Nicht-EG-Ländern". Das bedeutet: Der Honig kann von überall herkommen.

Gute Qualität bei Honig erkennen

Ein Honigdreher und zwei Honigwaben. © Colourbox Foto: -
Naturbelassener Honig wird direkt aus den geschleuderten Waben abgefüllt.

Der Deutsche Imkerbund hat für seine Honige Maßstäbe angesetzt, die weit über die Anforderungen der EU-Verordnung für Honig hinausgehen. Honig mit dem Gütesiegel "Echter deutscher Honig" darf ausschließlich aus Deutschland stammen und muss "naturbelassen" sein, das heißt, ihm darf nichts entzogen oder hinzugefügt werden. So dürfen etwa honigeigene Bestandteile wie Pollen nicht herausgefiltert werden und der Honig darf nicht wärmebehandelt sein. Der Imker füllt ihn direkt aus den geschleuderten Waben ab. Dabei kann er kristallisieren, also weiße sogenannte Ausblühungen bilden, und eine feste Konsistenz bekommen.

Industriell produzierter Honig wird dagegen in der Regel aus verschiedenen Honigen gemischt. Sie werden erwärmt und gerührt, um eine einheitliche, streichfähige Konsistenz zu erreichen.

Honig in der Küche: Ideal zum Glasieren von Fleisch und Gemüse

Honig lässt sich nicht nur als Brotaufstrich, sondern auch vielseitig in der Küche verwenden. Er ist etwa ideal, um Fleisch zu glasieren. Honig immer erst ganz zum Schluss auf das Fleisch auftragen, da er sonst verbrennt. Tipp: Dunkle Sorten wie Wald- oder Tannenhonig passen besonders gut zu Wild und anderen kräftigen Fleischarten. Auch feste Gemüsesorten wie Möhren eignen sich zum Glasieren, diese einfach in der Pfanne mit Butter und Honig dünsten.

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Backen mit Honig

Beim Backen mit Honig darauf achten, dass Honig süßer schmeckt als normaler Zucker. Man braucht also weniger davon. Zudem bräunt Honig den Teig aufgrund seines Fruchtzuckeranteils. Die Temperatur beim Backen daher deutlich niedriger stellen und etwa 20 bis 30 Prozent länger backen.

Honig-Sorten und ihr Aroma

Zu den gängigsten regionalen Honigen gehören in Norddeutschland die Sorten aus Linde, Raps, Akazie und Heidekraut. Jede Sorte hat dabei ein ganz eigenes Aroma. Ein Überblick und Tipps zur Verwendung in der Küche:

Linden-Honig

Linden-Bäume liefern die Grundlage für zwei Honigsorten: Lindenblüten-Honig und Tau-Honig - das ist Honig, den die Bienen aus den zuckerhaltigen Ausscheidungen Pflanzen saugender Insekten produzieren. Honig mit großen Anteilen von Honigtau ist dunkler und schmeckt etwas malziger sowie leicht nach Karamell. Reiner Lindenblüten-Honig ist relativ hell und schmeckt minzig-frisch.

Tipp: Lindenhonig passt gut zu säuerlichem Beerenobst oder zu Obstsalat. Durch den leichten Säureanteil eignet er sich auch gut für Salatsoßen.

Ist Honig vegan?

Mit dem Honig nehmen Imker den Bienen ihre Wintervorräte weg. Damit die Tiere die kalte Jahreszeit überstehen, werden sie mit speziellem Bienenfutter oder einer Zuckerlösung gefüttert. Honig gilt daher nicht als vegan, denn für Veganer ist es ethisch nicht vertretbar, den Bienen ihre Nahrung wegzunehmen und durch künstliche, oft weniger hochwertige zu ersetzen.

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Dieses Thema im Programm:

Die Tricks | 09.05.2022 | 21:00 Uhr

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