Eine Frau blickt vom Aussichtsturm auf dem Höhbeck im Wendland über die Elbtalauen. © NDR Foto: Irene Altenmüller

Der Höhbeck im Wendland: Wanderung mit Elbblick

Stand: 05.04.2024 10:07 Uhr

Im östlichen Wendland, direkt an der Elbtalaue, liegt ein lohnendes Wanderziel: der Höhbeck. Ein schöner Wanderweg führt hinauf, oben bietet ein Aussichtsturm einen tollen Blick über die Landschaft.

Bei dem kleinen Ort Vietze an der Elbe geht es steil bergauf: Dort liegt der Höhbeck, mit 75 Metern eine für die Gegend ungewöhnliche Erhebung und sowohl geologisch als auch botanisch eine echte Rarität. Er entstand, als Gletscher das Gelände während der letzten Eiszeit wie einen Teppich zusammenschoben und sich das Erdreich in mehreren Wellen nach oben faltete.

Wanderung mit Elbblick

Informationstafeln an einem Wanderweg am Höhbeck im Wendland. © NDR Foto: Irene Altenmüller
Durch dichten Wald geht es hinauf zum Aussichtssturm. Tafeln am Wegesrand informieren über die artenreiche Natur.

Ein abwechslungsreicher "Entdecker-Pfad" mit insgesamt 20 Stationen führt vom Elbuferweg in Vietze durch schönen Mischwald hinauf. Tafeln am Wegesrand informieren über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt des Gebiets: Der Höhbeck zählt zu den artenreichsten Landschaften Deutschlands, allein 700 verschiedene Pflanzenarten leben dort. Unterwegs können Wanderer an verschiedenen Punkten die Sicht auf die Elbe und die Auenlandschaft genießen. Mit etwas Glück zeigt sich sogar ein Seeadler, der über dem Elbstrom kreist. Ein wenig Trittsicherheit ist für den Weg erforderlich, denn er führt über teils schmale Pfade stetig auf und ab.

Reste eines Militärlagers von Karls dem Großen

Hölzerne Skulptur eines Kriegers nahe den Resten eines Kastells am Höhbeck im Wendland. © NDR Foto: Irene Altenmüller
Die hölzerne Skulptur eines Kriegers erinnert an eine frühmittelalterliche Militäranlage, die sich auf dem Höhbeck befand.

Die hügelige Lage nutzte bereits Karl der Große vor 1.200 Jahren: Er ließ auf dem Höhbeck ein Militärlager errichten und von dort die Außengrenzen des Reichs gegen die Slawen verteidigen, die auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe siedelten. Die Wallanlagen wurden später als Überbleibsel aus dem Dreißigjährigen Krieg missdeutet. An diesen Irrtum erinnert noch heute der Name Schwedenschanze.

Zu dem karolingischen Militärlager gehörte auch ein Kastell am Elbhang, dessen rekonstruierte Reste am Wanderweg zu besichtigen sind. Mehrere Tafeln erklären, wie das Lager einst aussah, eine hölzerne Plattform bietet freie Sicht auf den Fluss.

Aussichtsturm und Ausflugslokal auf dem Höhbeck

Blick auf die Fähre bei Lenzen vom Höhbeck im Wendland. © NDR Foto: Irene Altenmüller
Vom Aussichtsturm aus schweift der Blick über die Elbe nach Lenzen in Brandenburg.

Oben auf dem Höhbeck angekommen, lädt ein Ausflugslokal mit Terrasse zur Rast ein. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich ein hölzerner, 22 Meter hoher Aussichtsturm. Wer die Stufen erklimmt, wird mit einem tollen Blick über die Elbauen bis nach Lenzen am anderen Elbufer und weit hinein nach Brandenburg belohnt.

Längere Wanderung führt bis nach Gartow

Der Entdeckerpfad ist als Rundweg angelegt und etwa sechs Kilometer lang. Wer mag, kann die Wanderung auch ausdehnen. Der Höhbeck-Elbholz-Weg führt auf insgesamt 25 Kilometern durch das Gebiet bis nach Gartow mit seinem schönen Badesee.

Karte: Der Höhbeck im Wendland

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