Niedersächsische Elbtalaue: Ausflug ins Biosphärenreservat

Stand: 04.04.2024 10:34 Uhr

Fischotter, Biber, Störche und seltene Pflanzen: Die Elbe und die angrenzenden Auen bestechen durch ihren Artenreichtum. Besonders gut lässt sich die Region per Boot und Rad entdecken.

Die Flusslandschaft Elbe ist ein vielfältiger und artenreicher Lebensraum mit Binnendünen und offenen Sandflächen sowie feuchten Auenwiesen und -wäldern. Sie zählt zu den größten naturnahen Flusslandschaften Deutschlands und erstreckt sich über fünf Bundesländer - von Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bis nach Schleswig-Holstein. Das Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" ist ein Teil davon, es reicht von Lauenburg bis nach Schnackenburg, bekannte Orte in der Region sind Bleckede und Hitzacker.

Paradies für Tiere und Pflanzen

Ein Weißstorchpaar in seinem Horst © imago Foto: Ronald Wittek
Störche finden auf den Feuchtwiesen nahe der Elbe ein üppiges Nahrungsangebot.

Mit ihrem Artenreichtum ist die Elbaue ein lohnendes Ziel für Naturinteressierte. Rund 250 verschiedene Vogelarten - darunter so seltene wie Braunkehlchen, Seeadler und Wachtelkönig - sind im Biosphärenreservat zu Hause. Typisch für die Region sind die Weißstörche, die dort im Frühjahr brüten. Auf den zahlreichen Horsten kann man sie gut beobachten, fast in jedem Dorf gibt es ein oder mehrere Storchennester. Außerdem rasten in dem Gebiet zahlreiche Zugvogelarten, darunter Tausende Saat- und Blässgänse, Sing- und Zwergschwäne sowie Kraniche und Silberreiher.

Der Biber ist zurück

Überschwemmung in den Elbtalauen © picture-alliance/OKAPIA KG Foto: Michael Breuer
Regelmäßig überschwemmt die Elbe die Wiesen in Ufernähe.

Auch anderen seltenen Tierarten bietet die Elbtalaue ein Quartier: Lurchen und Fröschen ebenso wie Fledermäusen, Fischottern und Bibern. Elb-Biber galten ab 1819 als ausgestorben, inzwischen haben sie die Auenwälder zurückerobert. Die vielfältige Pflanzenwelt umfasst mehr als 1.300 Arten, rund 400 davon stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Biosphaerium: Ausstellung auf Schloss Bleckede

Radfahrer auf dem Elbdeich im Wendland. © NDR Foto: Kathrin Weber
Die schöne weitläufige Landschaft der Elbauen ist ideal für Radtouren.

Besonders gut lässt sich die Elbtalaue vom Wasser aus entdecken. Flussfahrten starten unter anderem in Boizenburg, Bleckede, Hitzacker und Dömitz. Mit Ferngläsern können die Besucher dabei die Vögel an den Uferzonen beobachten. Wer mehr über die Natur im Biosphärenreservat Elbtalaue erfahren möchte, kann einen Abstecher zum "Biosphaerium Elbtalaue" im Schloss Bleckede einplanen. In der multimedialen Ausstellung können Besucher durch eine Glasscheibe einen Blick in eine bewohnte Biberburg werfen sowie Elbfische und Muscheln in Aquarien beobachten.

Ein Graureiher im Flug. © picture alliance / dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte
AUDIO: Tiere, Nebel, Sonnenaufgang: Das Biosphärenreservat Elbtalaue (3 Min)

Mit dem Rad durch die Elbtalaue

Die überwiegend flache Naturlandschaft ist auch ideal für ausgedehnte Fahrradtouren. Neben dem bekannten Elberadweg, der meist in unmittelbarer Nähe zum Fluss verläuft, führen weitere Wege unter anderem zu Biberburgen, zu den südlich der Elbe gelegenen Rundlingsdörfern im Wendland oder zu Fachwerkstädtchen wie Dannenberg und Hitzacker.

Karte: Biosphärenreservat Elbtalaue (grobe Fläche)

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