Hamburgs Hafen per Schiff, Rad und zu Fuß entdecken

Stand: 15.08.2023 14:23 Uhr

Hamburgs Hafen ist nicht nur der Wirtschaftsmotor der Hansestadt, sondern mit Speicherstadt, Hafencity und Elbphilharmonie zugleich eine der größten Attraktionen. Tipps für Entdeckertouren.

Ein beliebter Klassiker ist eine Hafenrundfahrt auf der Elbe. Die meisten starten an den Landungsbrücken. Zwischen den Routen gibt es Unterschiede: So bieten die großen Schiffe, wie etwa die Schaufelraddampfer, mehr Komfort an Bord, wegen ihrer Höhe können sie aber nicht in die Speicherstadt fahren. Unter den zahlreichen Brücken passen nur die flacheren Barkassen durch. Auch die Fahrtzeit variiert zwischen ein und drei Stunden. Es empfiehlt sich deshalb, vor Ort bei den Anbietern nachzufragen, welche Teile des Hafens angefahren werden.

Mit der Fähre durch den Hamburger Hafen

Eine Fähre im Hamburger Hafen. © picture alliance/Bildagentur-online/Ohde
Mehrere Fähren verkehren im Hafengebiet und können mit einem einfachen HVV-Ticket benutzt werden.

Die günstigste Möglichkeit, den Hafen vom Wasser aus kennenzulernen, ist eine Fahrt mit einer der Hafenfähren. Wer ein gültiges HVV-Ticket für U-/S-Bahn und Bus hat, kann diese nutzen. Sehr beliebt ist die Linie 62, die von den Landungsbrücken nach Finkenwerder und zurück fährt und auch an der Fischauktionshalle sowie am Museumshafen in Övelgönne hält. Während an diesen Haltestellen viele Menschen aussteigen, ist die Haltestelle Bubendey-Ufer - der erste Halt nach Finkenwerder - noch immer ein Geheimtipp: Mitten im Hafengebiet lockt dort ein Stück fast unberührter Natur.

Mitten hinein ins Hafengebiet, in das von Hafenindustrie geprägte Waltershof, fährt die Linie 61. Die Linie 73 fährt bis zur Ernst-August-Schleuse und verbindet so den Spreehafen und die Elbinsel Wilhelmsburg mit den Landungsbrücken. Beide Linien verkehren allerdings nur wochentags. Fahrräder dürfen auf die Schiffe mitgenommen werden - so bietet sich die Möglichkeit, eine Radtour oder einen Spaziergang durch den Hafen abzukürzen.

Per Amphibienbus unterwegs an und auf der Elbe

Der Amphibienbus in Hamburg. © Petra Volquardsen Foto: Petra Volquardsen
Eine Hafentour zu Wasser und an Land Wasser bietet der "Riverbus".

Eine "Stadtkreuzfahrt" teils am Elbufer, teils auf dem Wasser bietet das Amphibienfahrzeug "Riverbus". Die 70-minütige Tour beginnt am Brooktorkai in der Hafencity und führt zunächst durch die Speicherstadt und dann in östlicher Richtung zur Halbinsel Entenwerder.

Dort wird der Bus zum Schiff und schwimmt die Elbe flussaufwärts zur Billwerder Bucht und zum Holzhafen. Von Entenwerder geht es anschließend auf der Straße wieder zurück in die Hafencity.

Den Containerhafen mit dem Bus entdecken

Container Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen. © picture alliance / dpa Foto: Daniel Reinhardt
Das Containerterminal in Altenwerder ist normalerweise nur aus der Ferne zu besichtigen. Einzige Ausnahme ist eine spezielle Bustour.

Eine ungewöhnliche Perspektive bietet auch eine Busrundfahrt direkt zu den Containerterminals, die sonst nicht zugänglich sind. Für die "Tour der Giganten" besitzt der Veranstalter Jasper eine Sondergenehmigung. Die dreistündige Fahrt beginnt in der Hafencity und führt auch durch bedeutende Teile des historischen Hafens wie die Speicherstadt und über die Köhlbrandbrücke. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Wegen der speziellen Sicherheitsbestimmungen in den inneren Hafenzonen müssen die Teilnehmer einen Reisepass oder Personalausweis dabeihaben.

Durch die Speicherstadt und zur Elbphilharmonie

Ein Paar steht an den Landungsbrücken im Hamburger Hafen und blickt auf die Elbe mit dem Schwimmdock und den stimmungsvollen Abendhimmel. © dpa - Bildfunk Foto: Bodo Marks
Wer zu Fuß unterwegs ist, kann von vielen Punkten aus in Ruhe die beeindruckende Hafenkulisse genießen.

Ein Muss ist ein Spaziergang durch einen der bedeutendsten historischen Abschnitte des Hafens: die im 19. Jahrhundert erbaute Speicherstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Dort lagerten einst Waren aus aller Welt, erst die Containerschifffahrt machte den riesigen Lagerhauskomplex überflüssig. Heute sind in den alten Speichern viele Museen und Restaurants untergebracht. Die Speicherstadt grenzt direkt an die Hafencity mit der Elbphilharmonie. Von der öffentlich zugänglichen Plaza des Konzerthauses bietet sich ein toller Blick über Elbe und Hafen.

Fahrradtouren durch den Hafen

Weitere Informationen
Radweg am Reiherstiegknie mit Blick auf die Rethe-Klappbrücke und Rethe-Hubbrücke in Hamburg-Wilhelmsburg. © NDR Foto: Irene Altenmüller

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Das weitläufige Hafengelände lässt sich ideal mit dem Fahrrad erkunden. Mehrere Routen führen mittlerweile auf gut ausgebauten Radwegen durch den Hafen, darunter die 45 Kilometer lange Hafenerlebnisroute. Eine kürzere Strecke führt rund 25 Kilometer von der Hafencity durch Wilhelmsburg und Teile des Hafengebiets bis Finkenwerder und von dort mit der Fähre zurück zu den Landungsbrücken. Ein nur fünf Kilometer langer Radweg verläuft durch den Alten Elbtunnel und den Hafen nach Wilhelmsburg und lässt sich beliebig mit anderen Routen verbinden.

Von den Landungsbrücken nach Oevelgönne

Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, muss sich wegen der enormen Ausdehnung des Hafengebiets auf einzelne interessante Ausschnitte beschränken. Lohnend ist ein Spaziergang an der Hafenkante von den Landungsbrücken zum Fischmarkt und weiter entlang der Großen Elbstraße bis nach Oevelgönne mit seinem Museusmhafen.

Die beleuchteten Treppen des Gebäude "Dockland" in Hamburg. © NDR Foto: Gerd Baars
Breite Treppen führen auf das Dach des "Dockland", das einen guten Blick über die Elbe ermöglicht.

Der Weg führt vorbei an den Fisch-Markthallen und der sogenannten Perlenkette aus modernen Bürohochhäusern, die in den vergangenen Jahren am Elbufer hochgezogen wurden. Das wohl spektakulärste Gebäude ist das "Dockland" des Stararchitekten Hadi Teherani, das über eine große Außentreppe begehbar ist und von oben einen tollen Blick über Elbe und Hafen ermöglicht.

Rundtour um den Spreehafen und Deutsches Hafenmuseum

Auf der anderen Elbseite, auf der Veddel, lohnt ebenfalls ein Spaziergang. Ein empfehlenswerter Rundweg führt auf etwa 4,5 Kilometern rund um den Spreehafen. Unterwegs kann man einen Abstecher zum nahe gelegenen Hafenmuseum in dem denkmalgeschützten sogenannten 50er-Schuppen im Hansahafen einplanen. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Schifffahrt und des Seehandels, im Außenbereich liegen Schiffe, darunter der Viermaster "Peking". Start- und Endpunkt des Spaziergangs ist der S-Bahnhof Veddel.

Auf historischen Schiffen durch den Hafen

Das Dampfschiff "Schaarhörn" auf der Elbe. © Stiftung Hamburg Maritim Foto: Michael A. Schwartz
Das 1908 erbaute Dampfschiff "Schaarhörn" fährt regelmäßig durch den Hafen.

Eine etwas kostspieligere, aber erlebnisreiche Variante der Hafentour sind Ausfahrten mit Traditionsschiffen der Stiftung Hamburg Maritim. Mehrere historische Schiffe, Dampfschiffe ebenso wie Segler, bieten in den Sommermonaten Törns auf der Elbe an. Startpunkt der meisten Fahrten ist der Sandtorhafen in der Hafencity. Auch zum alljährlichen Hafengeburtstag, den die Stadt mit einem großen Volksfest samt Schiffsparade feiert, bieten viele Traditionsschiffe die Mitfahrt an.

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Dieses Thema im Programm:

Die Nordreportage | 05.08.2023 | 15:00 Uhr

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