Moorlandschaft im Duvenstedter Brook in Hamburg © NABU Hamburg Foto: K. Wesolowski

Duvenstedter Brook: Hirsche und Natur in Hamburg erleben

Stand: 28.09.2023 14:06 Uhr

Moor, Wald, Heide und Wasserläufe: Der Duvenstedter Brook ist abwechslungs- und vor allem artenreich. Ein besonderes Erlebnis ist die Hirschbrunft im Herbst.

Das Naturschutzgebiet, im nördlichsten Zipfel der Hansestadt an der Grenze zu Schleswig-Holstein gelegen, bietet Hunderten verschiedenen Arten von Tieren und Pflanzen ein Zuhause. Einige stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, etwa der Wachtelkönig oder das Tüpfelsumpfhuhn. Auf markierten Wegen können Besucher im Brook auf Entdeckungsreise gehen.

Brunft der Hirsche im Herbst

Im Herbst lockt der Brook außerdem mit einem besonderen Naturschauspiel. In den Monaten September und Oktober versammeln sich dort die Rothirsche zur Brunft. Vorwiegend in der Dämmerung und nachts tragen die Tiere mit den imposanten Geweihen auf den Wiesen ihre Rangkämpfe um die Weibchen aus.

Hirsche von Beobachtungsständen aus sehen

Ein röhrender Hirsch. © imago images Foto: blickwinkel
Im Herbst tragen HIrsche ihre Rangkämpfe um Weibchen aus.

Das Röhren der Hirsche ist auch in weiterer Entfernung zu hören, die Tiere auch zu Gesicht zu bekommen, hingegen Glücksache. Im Brook gibt es dafür an einigen Stellen am Wegesrand Beobachtungsstände. Naturfreunde sollten sich aber darauf einstellen, dass sie dort zur Zeit der Hirschbrunft nicht die einzigen sind. Um die Tiere gut zu beobachten, sollte man zudem unbedingt ein Fernglas dabei haben. Das Picknicken ist ebenso untersagt wie Pilze sammeln oder das Betreten des Schutzgebietes abseits der Wege. Zudem sollten Besucher auf nächtliche Ausflüge in den Brook verzichten, da die Wildtiere Ruhe brauchen.

Heimat vieler seltener Tiere

Neben Dam- und Rotwild leben Dachse und Wildschweine sowie Amphibien, Reptilien, Schmetterlinge und Libellen in dem Naturschutzgebiet. Gut 100 Vogelarten brüten dort, darunter Greifvögel, Pirole und Eisvögel. Sogar Kraniche sind im Brook heimisch. Besonders gut lassen sie sich während der Balz im Frühjahr beobachten.

Bruchwald gab dem Gebiet seinen Namen

Typisch für den Brook sind seine Bruchwälder. In diesen Feuchtgebieten, die meist in Senken oder an Flüssen liegen, stehen die Bäume die größte Zeit des Jahres im Wasser. Die Bruchwälder sind auch die Namensgeber für das Naturschutzgebiet - Brook ist ein altes Wort für Bruch.

Brook Hus: Ausstellung und Startpunkt von Führungen

Erster Anlaufpunkt ist das Brook Hus am Eingang zum Naturschutzgebiet am Duvenstedter Triftweg. Hier erhalten Besucher Informationen und Broschüren, können Bestimmungsbücher kaufen, eine Pause einlegen oder eine kleine Ausstellung besuchen. Die kostenlose Schau ist sehr ansprechend gestaltet und informiert anschaulich und mit vielen interaktiven Elementen über die Tier- und Pflanzenwelt im Naturschutzgebiet - eine ideale Vorbereitung für einen Spaziergang. Außerdem starten am Brook Hus regelmäßig Führungen in den Brook.

Fluglärm kann die Idylle stören

Der Duvenstedter Brook ist ein schönes Fleckchen Natur, das man leider nicht immer ganz ungestört genießen kann, und zwar nicht nur wegen der manchmal sehr zahlreichen Besucher. Das Gebiet liegt in der Einflugschneise des Hamburger Flughafens. Je nach Windrichtung und Tageszeit kann es vorkommen, dass die Maschinen alle paar Minuten über den Brook fliegen. Anders als durch manche Besucher, die entgegen der Regeln abseits der Wege durch den Brook laufen, fühlen sich die Tiere durch den Fluglärm laut NABU allerdings nicht gestört. Ob es Umweltbelastungen, etwa durch Kerosin gibt, ist nicht bekannt, da dies nicht gemessen wird.

Informationshaus Duvenstedter Brook

Duvenstedter Triftweg 140
22397 Hamburg
Tel. (040) 607 24 66

Informationen und Öffnungszeiten auf der Website des NABU Hamburg

Karte: Duvenstedter Brook

Weitere Informationen
Ein kapitaler Rothirsch inmitten seines weiblichen Rudels. © Colourbox /Wild Media

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Dieses Thema im Programm:

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