Das Traditionsschiff "Landrath Küster" bei der Einlaufparade zum Hafengeburtstag im Jahr 2016. © picture alliance / Bildagentur-online Foto: Ohde

Hamburgs maritimes Erbe hautnah erleben

Stand: 19.08.2022 11:57 Uhr

Ob an Bord eines historischen Fischkutters oder einer dampfbetriebenen Barkasse: Eine Fahrt auf einem der Traditionsschiffe durch den Hamburger Hafen ist ein besonderes Erlebnis.

von Oliver Klebb, NDR.de

Fischerewer unter Segeln vor Blankenese und Finkenwerder, Stückgutfrachter mit qualmenden Rauchfahnen, ein Meer von Ladekränen, Schauerleute beim Entladen von Kaffee und Gewürzen, das Knattern der Niethämmer in den Trockendocks der Werften: Diese Bilder, Geräusche und Gerüche gehören im Hamburger Hafen schon lange der Vergangenheit an. Seit Mitte der 1950er-Jahre hat der Container die Frachtschifffahrt revolutioniert und damit auch den Hafen und seine Berufe nachhaltig verändert. Die Stiftung Hamburg Maritim hat sich zum Ziel gesetzt, das "maritime Erbe" der Hansestadt für zukünftige Generationen zu erhalten.

Dampfer "Schaarhörn" auf dem Nord-Ostsee-Kanal. © Lars Neumann Foto: Lars Neumann
Die Senatsbarkasse "Schaarhörn" unternimmt seit 1995 Gästefahrten auf Niederelbe und Ostsee.

Mit privaten Spenden und der Hilfe aus Wirtschaft und Politik hat die Stiftung eine kleine Flotte von Traditionsschiffen erworben. Dazu gehören etwa die dampfbetriebene ehemalige Senatsbarkasse "Schaarhörn", der Hafenschlepper "Fairplay VIII", der Elbfischer-Ewer "Catarina", der Hochseekutter "Landrath Küster" und der Stückgutfrachter "MS Bleichen". Bekanntester Neuzugang ist die Viermastbark "Peking".

Mitfahrer und Mitsegler willkommen

Unter dem Dach der Stiftung wird jedes der Traditionsschiffe durch einen eigenen Betriebsverein erhalten und finanziert. Ehrenamtliche Helfer kümmern sich um die Instandhaltung der Oldtimer oder helfen als Crew-Mitglieder bei den Ausfahrten der Schiffe mit. Wer gerne einmal erleben möchte, wie sich die Seefahrt vergangener Tage anfühlt, kann mitfahren und mitsegeln. Ein Elbtörn kostet je nach Schiff ab 20 Euro pro Person.

Traditionsschiffhafen und 50er Schuppen am Hansahafen

Nicht nur um historische Wasserfahrzeuge kümmert sich Hamburg Maritim, sie betreibt auch den Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen in der Hafencity sowie den Anleger Bremer Kai im Hansahafen. Dort kümmert sie sich zudem um den Erhalt historischer Hafenanlagen. Dazu hat die Stiftung auf dem Grasbrook einen der letzten erhaltenen Kaischuppen aus der Kaiserzeit, den sogenannten 50er Schuppen erworben und unter Denkmalschutz stellen lassen.

Die Kaianlage, in der bis in die 1980er-Jahre Stückgutfrachter gelöscht wurden, steht für die traditionelle, mehrschiffige Bauweise der alten Hafenschuppen. Das Gebäude beherbergt das Hafenmuseum, das Besuchern einen Überblick über die Geschichte der Schifffahrt, des Schiffbaus und des Seegüterumschlags in der Hansestadt gibt.

Weitere Informationen
Die Viermastbark Sedov © Stema Service Foto: Vallery Vasilivsky

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 04.08.2022 | 19:30 Uhr

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