Mit Rauhreif bedeckter Hortensienbusch © panthermedia Foto: dreamday145
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AUDIO: Kübelpflanzen richtig überwintern (37 Min)

Hortensien überwintern: So gelingt es im Topf und Beet

Stand: 06.03.2024 10:31 Uhr

Die meisten Hortensien-Arten sind winterhart und überstehen Kälte problemlos im Freien. Einige Sorten sind aber frostempfindlich und brauchen Schutz. Tipps für Herbst und Winter.

Hortensien (Hydrangea) sind Blütengehölze und zählen zu den beliebtesten Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon. Sie sind pflegeleicht und mit ihrer üppigen Blütenpracht echte Blickfänger. Wie hoch die Frostempfindlichkeit ist, hängt von den klimatischen Bedingungen und der Art ab. Man unterscheidet dabei zwischen Hortensien, die ihre Blüten bereits an den Trieben des vorherigen Jahres, dem mehrjährigen Holz, bilden und solchen, die im Frühjahr komplett neu austreiben und erst dann Blüten ansetzen.

Winterharte Hortensien-Arten

Zu den Arten, die im Frühjahr ihre Knospen an den neuen Trieben bilden, zählen Rispenhortensien und Ballhortensien. Sie sind frosthart und benötigen im Freiland keinen besonderen Winterschutz. Eventuelle Frostschäden können mit dem Rückschnitt im zeitigen Frühling entfernt werden. Für Regionen mit langen und sehr kalten Wintern empfiehlt es sich dennoch, die Pflanzen im Wurzelbereich mit einer Schicht aus Laub, Reisig oder Rindenmulch vor extremen Minusgraden zu schützen. Vorsicht bei Spätfrost im Frühjahr: Darauf reagieren die Pflanzen, die dann eventuell schon ausgetrieben haben, sehr empfindlich. Mitunter kann es passieren, dass sie in dem Jahr nicht blühen oder absterben.

Winterschutz für Bauernhortensien

Weiß blühende Rispenhortensie der Sorte "Limelight" © imago images / McPHOTO
Die üppig blühenden Rispenhortensien sind winterhart.

Die Kletterhortensie gehört zu den Arten, die am vorjährigen Holz blühen. Auch sie ist winterhart, braucht als Kälteschutz aber ebenfalls eine Mulchschicht. Bauernhortensien und Tellerhortensien bilden ihre Blüten ebenfalls am mehrjährigen Holz, sind aber nicht uneingeschränkt winterhart. Sie werden zudem vermehrt als Zimmerpflanzen gezüchtet, was auch zulasten der Winterhärte führt. Diese empfindlicheren Sorten benötigen im Beet eine Mulchschicht als Schutz. Das gilt besonders für Neupflanzungen, bei denen die Wurzelbildung noch nicht ausgeprägt ist. Bei extremen Niedrigtemperaturen sollten sie zusätzlich mit Vlies, Luftpolsterfolie oder Sackleinen abgedeckt werden.

Hortensien im Topf überwintern

Zwei Hortensien in Terrakotta-Töpfen © panthermedia/NewAfrica Foto: NewAfrica
Die Topfgröße ist entscheidend für die Überwinterung von Hortensien im Freien.

Hortensien im Kübel oder Topf können ebenfalls draußen überwintern. Geeignete Standorte sind beispielsweise eine Hauswand oder ein überdachter oder windgeschützter Platz. Das Pflanzgefäß sollte einen Durchmesser von mindestens 30 bis 40 Zentimetern haben. Schutz vor Frost bieten Luftpolsterfolien oder Vliese, die um den Topf gewickelt werden können. Der Wurzelbereich lässt sich gut mit Tannenzweigen abdecken. Zusätzlich können die Pflanzen auch von unten vor extremer Kälte geschützt werden. Dazu den Topf auf ein Holzbrett oder Styropor stellen.

Gewächshäuser sind ebenfalls geeignete Winterquartiere. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass sich im Inneren durch Sonneneinstrahlung die Temperatur nicht auf über 5 Grad erhöht. An vielen sonnigen Tagen daher also am besten die Glasscheiben abdecken.

Überwinterung im Haus

Der Winter ist für Hortensien eine wichtige Ruhephase. Fehlt diese, kann das die Bildung neuer Blütenknospen beeinträchtigen. Pflanzen in kleinen Töpfen sollten daher an einem weitestgehend frostfreien, aber kalten und nicht zu hellen Ort überwintern, beispielsweise im Keller oder in der Garage. Optimal sind auch hier Temperaturen nicht über 5 Grad. Stehen Hortensien zu hell und zu warm, sind sie leicht anfällig für Schildläuse.

Hortensien gießen und düngen im Winter

Vor allem bei Topf-Hortensien, die an regengeschützten Orten oder im Innenbereich stehen, laufen die Wurzeln Gefahr auszutrocknen. Daher sollten sie gelegentlich gegossen werden. So viel Wasser wie im Sommer brauchen die Pflanzen im Winterquartier allerdings nicht, Staunässe unbedingt vermeiden. Bei dieser Gelegenheit ist es auch ratsam, die Pflanzen auf Schädlinge zu untersuchen.

Hortensien können ab dem Frühjahr bis in den Juli hinein gedüngt werden. Danach benötigen die Pflanzen keinen Dünger mehr.

Rückschnitt im Winter oder im Frühjahr?

Braune und vereiste Hortensienblüten © panthermedia/arolina66 Foto: arolina66
Eiskristalle machen selbst verblühte Dolden im Winter zu Hinguckern im Garten.

Wer auch im Winter bei Eis und Schnee Akzente im Garten setzen möchte, lässt die verblühten Dolden der Hortensien stehen. Sie dienen zudem auch als Schutz vor Erfrierungen der Zweige. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden von Hortensien ist daher das zeitige Frühjahr, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Wie stark der Rückschnitt dann erfolgen kann, hängt wiederum von der Art ab.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 11.10.2023 | 19:00 Uhr

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