Zeitumstellung 2024: Ab Ostersonntag gilt die Sommerzeit
Mit der Zeitumstellung am 31. März 2024 beginnt wieder die Sommerzeit. In der Nacht zum Ostersonntag werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Abends bleibt es dann länger hell und morgens länger dunkel.
Der Sommer kehrt bald zurück - wenn auch erst einmal nur auf der Uhr. Gemeinsam mit Deutschland wechseln alle EU-Staaten und die meisten europäischen Nachbarstaaten am Wochenende vom 30. auf den 31. März 2024 zur mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ). Um 2 Uhr werden die Uhren auf 3 Uhr vorgestellt, die Nacht zum Ostersonntag ist damit 60 Minuten kürzer als üblich.
EU kann sich nicht auf eine Zeitzone einigen
Seit der Einführung 1980 wird über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung diskutiert. Die Europäische Union plant bereits seit 2018 die Abschaffung. Zuvor hatte sich in einer Online-Umfrage - allerdings bei sehr geringer Beteiligung - ein Großteil der Europäer das Ende der Sommerzeit gewünscht, allen voran die Deutschen. Das Europäische Parlament stimmte 2019 dafür, verschob das Ende aber auf 2021. Seitdem liegen die Pläne auf Eis.
Das Problem: Die EU möchte wechselnde Zeitzonen von Land zu Land vermeiden. Daher sollen sich die Mitgliedsstaaten abstimmen, ob künftig dauerhaft die Sommerzeit gilt oder die bisherige Normalzeit, die mitteleuropäische Zeit. Eine Einigung ist jedoch nicht in Sicht, obwohl viele Wissenschaftler die Normalzeit empfehlen.
Zeitumstellung und Gesundheit
Bei vielen Menschen sorgt die Zeitumstellung für Schlafprobleme. Bei einer Umfrage im Auftrag der Krankenkasse KKH von 2021 erklärte jeder Zweite, es gebe negative Auswirkungen auf sein Schlafverhalten und Wohlempfinden. Bei Frauen traten deutlich häufiger Probleme auf als bei Männern. Schlafforscher wissen, dass ältere Menschen und Kinder mit der Umstellung mehr Probleme haben als jüngere. Sie raten, die Schlafzeit über mehrere Tage verteilt zu verschieben - also bereits vor dem Zeitwechsel täglich etwa zehn Minuten früher aufzustehen.
Ärzte sind gegen dauerhafte Sommerzeit
Vor allem Schlafmediziner sprechen sich für eine ganzjährige Normalzeit aus. Nach ihrer Argumentation spricht gegen eine dauerhafte Sommerzeit, dass es im Winter abends zu hell und morgens zu dunkel wäre. Die Sonne würde umso später aufgehen, je weiter im Norden von Deutschland man sich befinde. Die Menschen würden also später müde, müssten morgens aber trotzdem früh aufstehen. Außerdem würde es ihnen bei längerer Dunkelheit schwerer fallen, wach zu werden. Die Folge wäre Schlafmangel. Dauere dieser länger an, könne die Gesundheit darunter leiden.
Bahn gerät vorübergehend aus dem Takt
Auch für die Deutsche Bahn bedeutet die Umstellung immer wieder eine Herausforderung. Zwar sind nachts nur wenige Personenzüge unterwegs, die fehlende Stunde bringt deren Fahrplan aber durcheinander. Die Bahn versucht, planmäßige Aufenthalte der Nachtzüge so zu verkürzen, dass sie am Morgen pünktlich ankommen. Ist das nicht möglich, erreichen sie ihr Ziel mit Verspätung. Güterzüge schickt die Bahn in der Nacht der Zeitumstellung möglichst früher auf die Reise.
Zurück auf Normalzeit am 27. Oktober
Die Zeitumstellung erfolgt immer am letzten Sonntag der Monate März und Oktober. 2024 endet die Sommerzeit am 27. Oktober. Das zentrale Kommando für alle Funkuhren kommt von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.
Zeitumstellung gibt es schon lange
Bereits seit 1980 werden die Uhren im Frühjahr von der mitteleuropäischen Zeit auf Sommerzeit umgestellt. Sie wurde ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen, da es abends länger hell bleibt. Laut Umweltbundesamt hat sich diese Erwartung allerdings nicht erfüllt: Zwar schalten die Menschen abends seltener das Licht an, dafür heizen sie aber im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden mehr. Das gleiche sich in der Summe aus.
Erste Versuche, an der Zeit zu drehen, gab es bereits vor mehr als 100 Jahren: 1916, während des Ersten Weltkrieges, führte das Deutsche Reich als erstes Land weltweit eine Sommerzeit ein. Mit dem Ende des Krieges 1918 war das Projekt beendet.