Klavier © Fotolia.com Foto: Dmitriy Shipilov

Wien und die Sehnsucht: Kammermusik in der Elphi

Große Romantik steht auf dem Programm der Kammermusikreihe: Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters spielen Werke von Fuchs, Gal, Wolf, Rott und Bach in Quartett- oder Quintettformation.

Di, 24.10.2023 | 19.30 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

"Wien und die Sehnsucht"

Marietta Kratz Violine
Harim Chun Violine
Youngdo Kim Viola
Valentin Priebus Violoncello
Henning Lucius Klavier
Benno Ure Moderation

ROBERT FUCHS
Klavierquartett Nr. 2 h-Moll op. 75 (Auszüge)
HANS GAL
Streichquartett Nr. 1 f-Moll op. 16 (Auszüge)
HUGO WOLF
Italienische Serenade G-Dur
HANS ROTT
Streichquartett c-Moll
MARIA BACH
Klavierquintett a-Moll "Wolga"

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Wien im Mittelpunkt

Die Kammermusik Wiens steht im Mittelpunkt eines Konzerts, das sich zum Ziel gesetzt hat, dem Publikum ein möglichst vielgestaltiges Repertoire aus der Zeit vor und nach der Jahrhundertwende 1900 zu bieten. Viele Überraschungen und einige subtile Querverbindungen der Werke untereinander machen u. a. den Reiz dieses Konzertes aus; moderieren wird den Abend Benno Ure.

Rott und Wolf

Frühvollendung, jugendlicher Erfolg, große persönliche Tragik und früher Tod – die Parallelen in den jeweils früh eine Hochbegabung anzeigenden Biographien von Hans Rott und Hugo Wolf sind mehr als auffallend. Während Wolf rasch als Liederkomponist zu Ehren kam, dazu aber auch eine kleine Anzahl wunderbar ausgehörter, feinsinniger Kammermusikwerke hinterließ, bemühte sich Rott nachdrücklich um die große Form (berühmt wurde vor allem seine ausladende Sinfonie in E-Dur). Rotts Streichquartett lässt aber auch einen subtilen Musiker der kleinen Form erkennen – und ist eine echte Rarität.

Robert Fuchs und eine unbekannt gebliebene Wiener Komponistin: Maria Bach

Robert Fuchs (1847-1927) hängt weitgehend zu Unrecht das Etikett an, nur ein Brahms-Epigone gewesen zu sein. Sein geradezu riesenhaftes Oeuvre hält viele Überraschungen bereit; gerade der Kammermusik galt seine besondere Liebe. "Fuchs ist ein famoser Musiker. So fein und so gewandt, so reizvoll erfunden ist alles", urteilte Brahms. Erst in den vergangenen Jahren, auch durch verstärkt erscheinende neue Aufnahmen, hat man Gelegenheit, sein Werk endlich etwas genauer kennenzulernen. Maria Bach (1896-1978) dagegen ist als Komponistin und Malerin noch eine echte Entdeckung: Ihr romantisch empfundenes "Wolga-Klavierquintett", 1931 bei Doblinger in Wien publiziert, machte sie zur wahrscheinlich bekanntesten Komponistin Wiens, die in Zeitungen enthusiastisch besprochen und als eigenständige Stimme wahrgenommen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihr malerisches Oeuvre bekannter. Ihre musikalischen Werke fielen leider in eine Vergessenheit, die bis heute nicht aufgehoben wurde.

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